Sum 41 - Chuck

Island / Universal
VÖ: 11.10.2004
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Neue Treter

Ein neues Album von Sum 41. So weit und so unspektakulär der Fakt an sich. Auch ohne einen einzigen Ton gehört zu haben, kann man sich ausmalen, wie die kommenden gut vierzig Minuten verlaufen werden. Und überhaupt. Angesichts des bisherigen musikalischen Schaffens der Band und aufgrund eines derartigen CD-Titels sollte sich der Arbeitsaufwand in überschaubaren Grenzen aufhalten und eine Kritik schneller niedergeschrieben sein, als mehr oder weniger passende Wortspiele und semiwitzige Floskeln durch die grauen Zellen des Rezensenten wandern.

Hart und männlich wie Mister Norris pflügen sich die Jungs durch ihre Tracklist. Unverwüstlich, stilecht und voll im Trend wie die All Stars-Treter mit dem Sternchen bedienen sie zielsicher ihr Publikum und haben dabei noch einen Mordsspaß wie die metzelnde Horrorpuppe aus der Videothek von nebenan. Ja, schon gut. Die hieß Chucky. Ist klar. Aber nach Blödeleien steht Sum 41 diesmal - zumindest vordergründig - eh nicht der Sinn. Nicht nur, daß mit "Chuck" ein UN-Mitarbeiter namens Chuck Pelletier, der dem kanadischen Vierer und vierzig anderen Menschen während Dreharbeiten mitten im kongolesischen Bürgerkriegschaos das Leben gerettet hat, gemeint ist. Nein, auch musikalisch und textlich hat bei Sum 41 größtenteils der bei Bands dieser Machart nicht unbekannte Prozess zwischen Ernsthaftigkeit und Reife eingesetzt.

Eingefleischten Fans muss deswegen aber nicht Angst und Bange werden. Herrlich banale Refrains wie "This isn't me / This isn't you / But it's just everything we do" im fetzigen "Open your eyes" laden nach wie vor eher zum hemmungslosen Mitgrölen ein als zum Nachdenken. "No reason", "I'm not the one" und "Noots" schlagen in dieselbe Kerbe. Punkrock mit Ohrwurmgarantie. So kennt man sie. Ob Serj Tankian Sum 41 kennt, weiß man nicht. Sollte ihm allerdings deren neue Single "We're all to blame" mal zu Gehör kommen, dürfte er vermutlich all seine pazifistischen Grundsätze ad acta legen und den Rotzlöffeln für ihre sehr geile, aber nichts desto trotz ziemliche dreiste "Chop suey!"-Variante ein paar ordentliche Schläge in den Nacken verpassen. Nackenmattenschwinger und andere Metalheads kommen bei "The bitter end" und "88" ebenso auf ihre Kosten wie diejenigen, die der einen ("Slipping away") oder anderen ("Pieces") Verschnaufpause nicht abgeneigt sind. Vollbedienung nennt man das wohl. Nicht immer mit Niveau. Aber immer mit überraschend viel Schwung.

(Jochen Gedwien)

Bei Amazon bestellen / Preis prüfen für CD, Vinyl und Download
Bei JPC bestellen / Preis prüfen für CD und Vinyl

Highlights & Tracklist

Highlights

  • We're all to blame
  • Some say
  • Open your eyes

Tracklist

  1. Intro
  2. No reason
  3. We're all to blame
  4. Angels with dirty faces
  5. Some say
  6. The bitter end
  7. Open your eyes
  8. Slipping away
  9. I'm not the one
  10. Welcome to hell
  11. Pieces
  12. There's no solution
  13. 88
  14. Noots
Gesamtspielzeit: 41:41 min

Im Forum kommentieren

misplaced

2015-04-15 16:36:40

jochen gedwien muss was anderes machen. angeln, malen? unverzeihlich war die brand new rezension. aber guck mal hier. wie der hier über sum 41 schreibt! hihihi

Mr.Amsterdam

2011-07-21 15:23:05

eindeutig ihr bestes album :) geniale scheibe

88

2011-06-03 13:39:28

beste songs: No Reason, Some Say und Slipping Away
schlechteser song: Pieces

!!!

2006-11-14 22:44:49

ICH KÖNNT KOTZEN!!!

SxE - Guy

2006-08-28 21:55:21

Yupp, das stimmt. Ziemlich coole Scheibe mit ner Menge Hits!

Hinterlasse uns eine Nachricht, warum Du diesen Post melden möchtest.

Spotify

Threads im Forum