Quarks - Quarksland

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VÖ: 04.10.2004
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Die Physiker

Daß die Quarks schon seit acht Jahren Schnipselkasten-Pop der feineren Art zusammenfrickeln, ist der Öffentlichkeit trotz des anhaltenden Hypes um einheimische Gesänge noch nicht nennenswert aufgefallen. In eingeweihten Kreisen stieß die diffizile Mixtur aus spröder Songwriter-Kunst, sachter Elektronik und obskurer Romantik trotzdem auf allerlei Zustimmung. Zuletzt ließ vor zwei Jahren das elektropoppige "Trigger me happy"-Album aufhorchen, das unbedachte Vorwürfe über kommerzielle Anbiederung an die 2raumwohnungen dieser Nation gleichzeitig provozierte und als Unfug entlarvte.

Mit naivem Geflöte hatten die Quarks nämlich noch nie etwas zu tun. Zu tief sind die Furchen in Jovanka von Willsdorfs Seele, zu behutsam wandelt sie ihre Gedanken in Melodien und Arrangements um. Die Wärme, die "Quarksland" ausstrahlt, fasziniert denn auch vom Start weg. Die famose Vorabsingle "Du entkommst mir nicht" ist dunkle Verführung und laszive Bedrohung zugleich. Zu synthetischem Blues gesellen sich knirschende Klangfetzen, Glockenspiel und fernöstliche Illusionen, und von Willsdorfs Näseln kriecht heißkalt den Nacken herauf.

Mit Niels Lorenz zusammen entstanden die Rohfassungen der dreizehn Songs im Schlafzimmer, belauscht nur von ein paar Mikrophonen. Später kleidete das tüftelige Transporterraum-Duo Moses Schneider und Ben Lauber das vierte Album der Berliner mit malerischen Gitarren, säuselnden Synthesizern, unterkühlten Grooves und brüchigen Harmonien aus. Nicht nur in "Blind date with the devil" spürt man dadurch eine Klangästhetik, wie sie in den organischeren Momenten von Depeche Mode wirkt. Und die bezaubernde Melancholie von "Nobody" hätte auch Beth Gibbons kaum intensiver hinbekommen.

Zwischen Zerrissenheit und Zuversicht wandern auch die Texte von Willsdorfs. Metaphern von Abschied, Flucht und Suche bevölkern das "Quarksland". "Wir gehen vorbei" sucht Halt im hymnischen Moll, "Wo geh ich hin" verirrt sich in einem elektrostatisch aufgeladenen Shuffle, und "Weg vom Fenster" weht sich in die Arme der Romantik. "Dann kommt der Morgen / Und ich komme mit." Denn trotz aller Ruhelosigkeit in ihren Zeilen und aller Offenheit in der Musik haben die Quarks ihr Ziel genau im Auge: "So wie ein Schiff, das untergeht / Und die Welt sich trotzdem weiter dreht / Kann ich uns von oben sehen."

(Oliver Ding)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Du entkommst mir nicht
  • Wir gehen vorbei
  • Nobody
  • Bleib hier

Tracklist

  1. Du entkommst mir nicht
  2. Best when I am not
  3. Wir gehen vorbei
  4. Wer weiss
  5. Weg vom Fenster
  6. Blind date with the devil
  7. Wo geh ich hin
  8. Picture me
  9. Nobody
  10. Bad luck
  11. Bleib hier
  12. Your friend
  13. Not a good idea
Gesamtspielzeit: 40:12 min

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Crank 2 auch noch mit JasonStatham muss nicht sein

2007-11-26 14:49:55

Was soll ich sagen?

Habs mir mal reingezogen und finds ehrlich gesagt ziemlich gut: 4/10

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