Mambo Kurt - Sun of a beach - The return of Alleinunterhalter, Vol. 5

Supermodern / Indigo
VÖ: 12.07.2004
Unsere Bewertung: Ohne Bewertung
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Eure Ø-Bewertung: 5/10
5/10

Orgelpfeife

Fast hätten wir's vergessen, aber das Album-Highlight des Jahres darf natürlich auf Plattentests.de nicht unerwähnt bleiben. Liebe Heimorgelfreunde, Mambo Kurt is back! This is Mambo No. 5! Und diesmal hat er's endlich geschafft: "Sun of a beach" ziert das häßlichste Plattencover seit Menschengedenken. Ist dieser Herr Limpinsel schon an sich keine Schönheit, setzen die 1-DM-Brille aus dem Kaugummiautomaten und die fürchterliche Badekappe noch zwei Schippen drauf. Und die städtische Badeanstalt Recklinghausen als Strand zu bezeichnen, ist auch mindestens Chuzpe.

Aber Mambo wäre nicht Mambo, würde er nicht wieder einen Strauß bunter Melodien aus der Heimorgel zaubern. Einmal mehr bietet er uns zauberhafte Interpretationen bekannter Lieder, dargeboten live im Januar dieses Jahres in Gent. Wodurch wir die Gelegenheit haben, Mambos phantastische Englischkenntnisse zu genießen. Und wieder besteht die Qualität des Albums nicht etwa in seinem virtuosen Orgelspiel, sondern vielmehr darin, wie er es schafft, diese durchaus bekannten Songs dermaßen zu verwursten.

Beispiele gefällig: "Sunshine reggae" ist herrlich ... ähm ... laid back, aus "Thunderstruck" wird mal eben - festhalten! - "Sambastruck", und Spaßbremse Justin Timberlake dürfte über diese Version von "Rock your body" nicht eben begeistert sein. Daß es allerdings möglich ist, Metallica-Songs nicht nur wie Apocalyptica durch Celli zu schreddern, sondern auch an der Heimorgel zu klimpern, wird ebenfalls gezeigt. Und "Enter sandman" im wunderschön beschwingten Walzertakt ist in der Tat eine Klasse für sich. Sehr schmerzhaft hingegen der Einsatz von Helga Schulz bei "Anarchy in the UK". Kennt Ihr nicht? "Helga is 87 jiers old. She is se wuman hu told me hau to play se Heimorgel." Aha. Hätte sie mal lieber geheimorgelt statt gesungen. Das nervt nämlich massivst.

Dennoch, und jetzt mal ganz im Ernst: Mambo Kurt ist ein Flitzefinger am Gerät. Wie sonst ist es machbar, mal eben Slayers "Angel of death" zu zocken? "Eim the först män hu plays Slayer on se Heimorgel." Danke. Wie dem auch sei, den Zuschauern in Gent hat's ohrenscheinlich gefallen. Dem Rezensenten im übrigen auch. Und im Unterschied zum Vorgängeralbum "Ekstase" läßt sich "Sun of a beach" sogar nüchtern goutieren.

(Markus Bellmann)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Thunderstruck
  • Sunshine reggae
  • Enter sandman

Tracklist

  1. No one knows (Queens Of The Stone Age)
  2. Are you gonna go my way (Lenny Kravitz)
  3. Polka-Medley: Paloma blanca (George Baker Selection) / Sun of Jamaica (Goombay Dance Band) / All that she wants (Ace Of Base)
  4. Thunderstruck (AC/DC)
  5. Rock your body (Justin Timberlake)
  6. Anarchy in the UK (Sex Pistols)
  7. Number of the beast (Iron Maiden)
  8. Disco-Tiger
  9. Enter sandman (Metallica)
  10. In da club (50 Cent)
  11. Hot in here (Nelly)
  12. Breit und weit
  13. Through and through (Life Of Agony)
  14. In the shadows (The Rasmus)
  15. Angel of death (Slayer)
  16. Sheena is a punk rocker (The Ramones)
  17. Der dritte Mann (Anton Karas)
  18. Sympathy for the devil (The Rolling Stones)
Gesamtspielzeit: 69:45 min

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