The Legends - Up against the legends

Labrador / Al!ve
VÖ: 26.07.2004
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Tambourine Men

Man nehme: ein paar Typen, so zwischen 18 und 35 Jahren, relativ gutaussehend - sozusagen gepflegt ungepflegt, aber bitte keine Schönlinge. Man stecke sie in Kleidung, die teuer ist, aber nicht so aussieht. Kenntnisse im Umgang mit Instrumenten sind gern gesehen, aber nicht zwingend. Das Aufgebot kann natürlich noch durch eine entsprechende weibliche Akteurin ergänzt werden. Nun gilt es, die Formation auf einem Plattencover, in Magazinen und auf Plakaten in Szene zu setzten. Hauptsache, das alles orientiert sich am Look der Sixties. Noch besser: Es hört sich auch so an. Ganz wichtig: Dem Bandnamen muß ein "The" vorangestellt werden. So oder so ähnlich wurden in den letzten Jahren zweifelhafte Newcomer im Retro-Hype etabliert, ob nun aus Manchester, New York oder Stockholm.

In der schwedischen Hauptstadt gründeten sich auch The Legends, die mit "Up against the legends" aber schnell den Anfangsverdacht widerlegen, es handle sich bei ihnen um eine weitere austauschbare Garagenband, die genauso schnell in Vergessenheit gerät wie sie gerne die Indie-Charts stürmen würde. Denn auf die Schweden ist Verlaß. Erst recht auf das Labrador-Label (vgl. Edson), auf dem die Legends erscheinen. In Schweden längst in der Radiorotation, gibt der Opener "Call it ours" auch sogleich die Richtung des Albums vor: in der Tat, einmal mehr eine Rückbesinnung an den Gitarrenpop der Sechziger Jahre. Nichts Neues also.

Aber dafür bieten die Legends zum Teil wirklich gute Songs: "Right on" sticht auffällig markant hervor, Gitarrenwände treffen dort auf schmissige Handclaps. Und nicht nur hier klingen The Legends so, als hätte man den Black Rebel Motorcycle Club mit den Beach Boys gepaart. Die Legends konzentrieren sich durchaus auf den kompakten, mehr oder weniger eingängigen Popsong. "Everything you say" benötigt jedenfalls gerade mal zwei Minuten, um nicht nur wegen des wunderbar lässigen Tambourines zu überzeugen.

Die Legends machen Pop und klingen nach Garage. Dieser Widerspruch kommt einem bekannt vor? Stimmt, sogar so bekannt, daß man sich bei "Trouble loves me" gar vergewissern muß, ob man die richtige Platte aufgelegt hat - so nahe kommen The Legends hier dem Sound ihrer Landsleute Caesars. Aprospos: es ist sicherlich kein Geheimnis, dass die Schweden ihre "The"-Bands mittlerweile genauso in alle Welt exportieren wie ihre IKEA-Möbel. Aber so lange es sich dabei um Bands wie The Legends handelt, geht das in Ordnung.

(Jan Schimmang)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Call it ours
  • Right on
  • Everything you say

Tracklist

  1. Call it ours
  2. There and back again
  3. Your song
  4. Right on
  5. Nothing to be done
  6. Everything you say
  7. Trouble loves me
  8. When the day is gone
  9. Breaking time, breaking lines
  10. Make it all right
  11. The kids just wanna have fun
  12. No way out
Gesamtspielzeit: 30:00 min

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