Switchfoot - The beautiful letdown
Red Ink / Columbia / SonyVÖ: 09.08.2004
Fußzination Pop
Filmsoundtracks lassen sich grob in drei Klassen einteilen: Gute Kompilationen voller Überraschungen ("Trainspotting", alles von Tarantino), lohnenswerte Rare-Tracks-Sammlungen ("Singles", "Godzilla") und Labelsampler, mit denen die Plattenfirma im Fahrtwasser des Kino-Hits die Popularität ihrer eigenen Acts steigern will. Columbia hat sich mit dem Album zu "Spider-Man 2" zu einer Mischung aus Nummer 2 und 3 entschieden und dabei fast Nummer 1 geschaffen. Neben namhaften Fremdbands wie Jet, Dashboard Confessional und Taking Back Sunday finden sich auch jede Menge Eigengewächse wie The Ataris, Train und Switchfoot. Switchfoot? Ja klar. Schließlich geht es doch hier um die Förderung des eigenen Nachwuchses.
Deswegen wurde "Meant to live" mal direkt neben Ana Johanssons Heuler "We are" als offizielle Spider-Man-Single rausgehauen und bei den Musiksendern prompt in Heavy Rotation genommen. Und es ist ja auch ein nettes Lied mit bratzigem Gitarrenriff und schwelgerischem Gesang. Konsensmucke, auf die sich Jungs und Mädels einigen können. Die Jungs werden von "The beautiful letdown" dann auch etwas enttäuscht sein, denn so rockig wie auf der Single geht es auf dem Album nicht immer zu. Das Major-Debüt des Quartetts aus San Diego paßt bequem in die College-Rock-Schublade und die Musik dementsprechend auch gut auf Kassettenmädchenkassetten. Und wenn sich die Band dann auch noch rühmt, gemeinsam mit Bono auf Gutmenschen-Missionen zu gehen, ist die Rockcredibility natürlich sofort im Arsch.
Das macht aber eigentlich auch gar nichts, denn die Platte der Truppe um Sänger Jon Foreman kann auch bequem für sich selbst sprechen. Die Melodien sind durchaus eingängig, die Arrangements zwischen niedlichem Pop und himmelsstürmenden Alternative-Hymnen angesiedelt und die Texte mindestens ambitioniert zu nennen. Gewiß, nichts Weltbewegendes, aber durchaus gefällig. Besagtes "Meant to live" überragt das Album, zumal es der Opener und die deutlich "härteste" Nummer des Albums ist, aber gerade wenn es um Midtempo-Nummern wie "Dare you to move" geht, erweisen sich Switchfoot als zielsicher, ohne allzutief in Reamonneske Schleimigkeit abzugleiten.
Dieser Habenseite stehen leider noch zu oft mittelmäßige Lieder wie der Titeltrack oder Quasi-Third-Eye-Blind-Cover wie "Gone" gegenüber. Der große Sprung ist Switchfoot also noch nicht gelungen, mehr als ein kleiner Schritt für die Band ist ihr Album aber allemal.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Meant to live
- Dare you to move
- On fire
Tracklist
- Meant to live
- This is your life
- More than fine
- Ammunition
- Dare you to move
- Redemption
- The beautiful letdown
- Gone
- On fire
- Adding to the noise
- Twenty-four
Referenzen
Spotify
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