Darediablo - Feeding frenzy

Southern / Soulfood
VÖ: 19.07.2004
Unsere Bewertung: 3/10
3/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
8/10

Fischvergiftung

Darediablo aus New York sind sicherlich eine ungewöhnliche Truppe. Das beginnt mit dem Lineup, welches nur aus Jake Garcia (Gitarre), Matt Holford (Tasten) und Chad Royce (Drums) besteht, und endet damit, daß man dreckigen Rock'n'Roll ohne Gesang macht. Garcia nennt dies "WWMD": What would Malcolm (Young) do?

Und in der Tat: "Feeding frenzy" rödelt mit dem Opener "The hornet" los wie selbiger Hautflügler nach unsanftem Wecken, so daß der Rezensent schon mal in freudiger Erwartung die Nackenmuskeln zum Aufwärmen schickt. Dennoch fühlt man bereits nach ein bis zwei Minuten, daß irgendetwas nicht stimmt. Nur was? Nächster Song, gleiches Riff, gleicher Effekt. Ah ja: Ständig wartet man darauf, daß gleich ein Organ der Marke Lemmy oder Dave Wyndorf einsetzt. Dummerweise könnte man ebensogut auf einen gewissen Godot warten.

Ein gutes Instrumental-Album macht üblicherweise aus, daß der oder die Musiker ihr Können ungefiltert unter Beweis stellen. "Feeding frenzy" hingegen klingt, als hätte man Motörhead ein paar Demotapes geklaut, bevor Lemmy seine Baß- und Gesangsspuren eingeröchelt hat. Sprich: Wenn man von durchaus anhörbarem Rock'n'Roll den Gesang klaut, bedeutet das noch lange kein gutes Instrumentalwerk. Immer wieder ertappt man sich dabei, eigene Textzeilen hinzuzudichten, einfach weil's besser paßt. Malen nach Zahlen auf Muckerart.

Was soll man also von diesem Album halten? Am besten Abstand. Obwohl das Album nur gnädige 35 Minuten kurz ist, werden nach wenigen Minuten die zuvor aufgewärmten Nackenmuskeln nur noch dazu benutzt, den Schädel des Rezensenten in Richtung Tischplatte zu befördern. Mit halbfertigen Songs, die jede JUZ-Probekeller-Schraddelband besser schreibt, wird die im Albumtitel erwartete "Sensationsgier" nun wahrlich nicht geweckt. Was würde Malcolm tun? Sich mit Grausen abwenden.

(Markus Bellmann)

Bei Amazon bestellen / Preis prüfen für CD, Vinyl und Download
Bei JPC bestellen / Preis prüfen für CD und Vinyl

Highlights & Tracklist

Highlights

  • The hornet

Tracklist

  1. The hornet
  2. Behold the panther stone
  3. Feeding frenzy
  4. Celebrity shark week
  5. Slide rule
  6. Under the table
  7. Dark horse
  8. The rig
  9. Crockett & Tubbs
  10. Reisenberg
  11. Red shoes
Gesamtspielzeit: 35:36 min