John Frusciante - The will to death

Record Collection / Warner
VÖ: 21.06.2004
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Life after death

Bevor's losgeht bitte einmal hier draufklicken, den ersten Absatz lesen und dann zurückkommen. Wir warten so lange. Danke.

So, nun aber. Was da vor ein paar Wochen geschrieben wurde, gilt ja heute auch noch. Und wenn John Frusciante jetzt wirklich wie angedroht fünf weitere Alben bis zum Jahresende raushauen will, dann müssen wir uns eben auch was einfallen lassen. Schließlich ist nicht jeder mit der unerschöpflichen Kreativität gesegnet, die dem Sound-Dompteur der Chili Peppers in die Wiege gelegt wurde. Aber meckern wollen wir deshalb noch lange nicht. Wenn es ihn von den Drogen weghält, soll John Frusciante ruhig jede Woche ein Album veröffentlichen. Und das neue hier taugt ja auch wieder ordentlich was.

"The will to death" also. Es ist alles wieder loser bei Frusciante, weniger konkret und zu Ende produziert als auf seiner letzten Platte. Gleichzeitig ist das neue Album aber auch nicht der durchgeknallte Space-Kraut-Overkill, der nach jüngsten Aussagen Frusciantes, sich vom Pop abwenden zu wollen, befürchtet werden mußte. Er mag zwar mit Michael Rother (Kraftwerk, Neu!, Harmonia) jammen und die Mars-Volta-Jungs ins Herz geschlossen haben. Sobald er aber wieder im Studio an den eigenen Songs arbeitet, kann John Frusciante die Finger nicht von den Melodien lassen. Und folglich fallen sie ihm wieder nur so um den Hals, die unaufgeregten kleinen Indie-Cookies wie das unvermittelt anziehende "Time runs out".

Der Wille zum Experiment bleibt natürlich dennoch ungebrochen. Statt aber erneut bei den eigenartigen Fremdkörpern von "Shadows collide with people" zu enden, besinnt sich Frusciante auf sein Instrument, die Gitarre. Aus der kann man schließlich auch allerhand merkwürdige Töne rausholen. Und so haut gleich der Opener "A doubt" mit der Faust in die Saiten, während es in "A loop" geheimnisvoll flirrt und knistert, bevor der Song sich lustvoll an den eigenen Kanten aufreibt. Außerdem neu dabei: beinahe schnulzige Klavierballaden wie das allzu käsige "The mirror" oder das zerknirschte "Far away" mit seinem zauberhaften Ausklang. "There's only one way for things to be between you and me."

Ist es zunächst noch Frusciantes Intimus Josh Klinghoffer, der sich an den Zusatz-Instrumenten auszeichnen darf, wird die Platte vor allem im letzten Drittel vermehrt zur Chefsache. Begleitet nur vom spärlichen Kehren des Jazzbesens traumwandelt er durch reduzierte Songentwürfe wie "The days have turned", hält kurz inne für eine flüchtige Stimmungsübung wie "Helical" und beschließt die Platte schließlich mit ihrem herrlich vertrödelten Titeltrack. "My will to death is what keeps me alive." So ist das nämlich mit John Frusciante. Totgesagte leben nicht nur länger, sie machen auch die meiste Musik. Wir sehen uns in vier Wochen.

(Daniel Gerhardt)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • A doubt
  • Time runs out
  • The will to death

Tracklist

  1. A doubt
  2. An exercise
  3. Time runs out
  4. Loss
  5. Unchanging
  6. The mirror
  7. A loop
  8. Wishing
  9. Far away
  10. The days have turned
  11. Helical
  12. The will to death
Gesamtspielzeit: 42:29 min

Im Forum kommentieren

The MACHINA of God

2019-01-30 21:16:44

Ich hätte fast Bock, das jetzt zu hören. Aber ist halt ellenlang, das Teil. Hmm.

maxlivno

2019-01-30 21:14:35

1.A Doubt 8,5/10
2.An Exercise 8,5/10
3.Time Runs Out 10/10
4.Loss 9/10
5.Unchanging 10/10
6.The Mirror 9/10
7.A Loop 9/10
8.Wishing 8/10
9.Far Away 7,5
10.The Days Have Turned 8,5/10
11.Helical -/-
12.The Will to Death 8/10

Für mich eine 9/10 das Album. Großes Kino. Muss bald mal in die Shadows reinhören

The MACHINA of God

2019-01-30 21:12:18

"Days" war schon schön, aber mich bekommt alles von 1-7 deutlich mehr als alles danach. Ich sag mal so:

Songs 1-7 8,5/10
Songs 8-12 7/10

Insgesamt so 7,8/10

Sehr gutes Album. Aber "Shadows" find ich trotz der Überldenheit besser. Und "To record..." auch knapp. Denk ich.

maxlivno

2019-01-30 21:10:47

„Helical“ hat mich gar nicht so gestört gerade.

„Days...“ hat dir nicht so gefallen?

The MACHINA of God

2019-01-30 21:08:53

Das Album kann leider nach "A loop" das Niveau nciht halten. Trotzdem gut. Aber jetzt grad alles eher so im 7/10er Bereich. Vorher alles 8/10 oder drüber. Mal schauen, waas der Closer kann. Titeltrack:

"And they're thought to be lies
But we saw them, saw them
We looked right in their eyes
Right at them, at them

Pinning space to the world
We slaughtered, slaughtered
Not a sound to be heard
We're awful, awful

And have you seen
How they run
Out of gas
They beat the pain
They sing in the rain
Endless and formless
They fly to the end
And back to the
Beginning again

Have you put them aside
Your crazy thoughts and dreams
No they're a part of me
And they all mean one thing

The will to death is what keeps me alive
It's one step away, step away
Limitations are set
Only then can we go all the way, all the way"

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