The Thermals - Fuckin A

Sub Pop / Cargo
VÖ: 14.06.2004
Unsere Bewertung: 8/10
8/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Verfickt und zugenäht

Die Uhr läuft. Die Platte auch. Ein Selbstversuch. Alles Wissenswerte über "Fuckin A" in 28 Minuten und zwei Sekunden. Solange läuft es nämlich, das zweite Album der Thermals aus Portland, Orgeon. Und weil wir keine Zeit zu verlieren haben, sagen wir es, wie es ist: Das Teil ist die Fix-und-Fertig-Version des hellen Wahnsinns. Guidued By Voices auf der Schnellstraße, Hot Hot Heat im Windkanal, alle zusammen auf einer gepfefferten Überdosis Koffeintabletten. Vergleiche sind gut. Das spart Zeit.

Der Blick in den Rückspiegel muß trotzdem sein. Bei aller Eile. Die Thermals haben schon letztes Jahr ihr erstes Album "More parts per million" veröffentlicht. 13 umweglose Songs, gänzlich unproduziert, 2:43 der längste. "No-Fi", haben sie es damals genannt und sich gleich mal patentieren lassen. Clevere Burschen sind das. Die Neue nun ist elaborierter. Im Thermals-Kontext, versteht sich. Soll heißen, es wurde ein bißchen produziert. Und ein Song ist länger als drei Minuten. Ansonsten alles wie gehabt. Verdammt gut so.

Wir liegen nicht gut in der Zeit. Also zur Platte jetzt. Elf Songs sind drauf, alles Hymnen. Eine wilder als die andere. Schnell, sehr schnell, roh und unbehauen. Aber trotzdem vollgestopft mit Melodien bis zum Rand und drüber. Eine Pop-Platte, wenn man's genau nimmt. Besessen von sich selbst, rastlos, rasend, einmal mit dem Radiergummi quer durchs große Buch der Rockmusik. Und dann auch noch Understatement. "It's only who we are." Da stört es dann auch nicht mehr, daß hier ja eigentlich alles gleich klingt. Keine Zeit zum Nachdenken.

"Our trip" ist längst auf Superman-Gitarren durchs geschlossene Fenster gekracht. Denen doch egal, die rocken im Liegen weiter. "Every stitch" muß mit 28 Stichen genäht werden. Aber die kommen noch mal hoch, keine Sorge. "How we know" ist schon wieder auf den Beinen. Fängt harmlos an, die müssen ja auch mal Luft holen. 30 Sekunden, dann zerreißt es auch diesen Song. Hier sind Hooklines noch Killer. Und arbeiten gewissenhaft. "A stare like yours is hard to find / It's ultraviolet." Ja genau, so sehen die aus. Die Uhr ist natürlich längst abgelaufen. Aber kann ja auch nicht jeder so schnell sein wie die.

(Daniel Gerhardt)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Out trip
  • How we know
  • Remember today

Tracklist

  1. Our trip
  2. Every stitch
  3. How we know
  4. When you're thrown
  5. Remember today
  6. A stare like yours
  7. Let your earth quake, baby
  8. God and country
  9. End to begin
  10. Forward
  11. Keep time
  12. Top of the earth
Gesamtspielzeit: 28:02 min

Im Forum kommentieren

Gordon Fraser

2020-07-13 19:11:06

MAR hat es damals doch haargenau analysiert:

aber waren die ja auch nur schlecht drauf, weil an dem abend der papst gestorben ist?

Ich denke auch dass die Thermals als bekanntermaßen erzkatholische Band deswegen so mies drauf waren... :D

noise

2020-07-13 18:28:22

Bin da bei kingsuede. Ihre zweitbeste nach The Body The Blood The Machine. Und live machten sie auch Spaß. Weiß auch nicht was MAR da vor 15 Jahren zu seiner Kritik veranlasst hat.

eric

2020-07-13 17:31:39

Mit der Platte hatte ich sie kennengelernt. Alleine der lärmende Auftakt von "Our trip" bis "How we know" ist brilliant. "A stare like yours" sowieso.

kingsuede

2020-07-12 11:00:00

Ihr zweitbestes Album nach dem Nachfolger. Der Nachfolger hatte etwas bessere Songs. Fuckin A hat aber ordentlich Wucht.

MAR

2005-04-08 19:30:19

ok. mein kommentar, zum konzert in MD aus dem gästebuch von dort:


also das war das "konzert des jahres" in magdeburg. dann muss es aber ein ganz ganz schlechtes jahr sein! dann doch lieber zum 6ten mal MARR oder SOmetree (oh bitte ja) oder Delbo!

aber so eine langweile/gleichgültige/eintönige band, habe ich seit langer zeit nicht mehr gesehen.

ich wette sogar, dass die (meiner meinung nach) langweiligen tocos 10mal besser waren als die thermals (nein ich habe die tocos nicht gesehen).

also da KANN engine down (und vor allem kate mosh) doch nur besser sein als diese unmotivierte band aus dem bu(s)chland.
aber erst mal "the ocean" am 22 April im Mikrokosmos... . ich erwarte ein tolles konzert.

*gruß*
MAR


also. ich fands, wie man vl bemerkt: scheisse. aber waren die ja auch nur schlecht drauf, weil an dem abend der papst gestorben ist? man weiß es nicht....

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