Mission Of Burma - ONoffON

Matador / Beggars / Indigo
VÖ: 01.06.2004
Unsere Bewertung: 8/10
8/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Mission accomplished

Es gibt viele Bands, die einflußreich waren, ohne viele Platten zu verkaufen. The Velvet Underground, Can, Pixies. Es gibt aber nur ganz wenige Bands, die Einfluß nehmen konnten, ohne viele Platten zu machen. Und eine davon sind Mission Of Burma. 1982 haben sie ihr erstes Album veröffentlicht, "Vs.", und damit dem Post-Punk jene Richtung gegeben, ohne die Sonic Youth vielleicht niemals die Gitarre revolutioniert hätten. Und dann war Schluß. Nach einer einzigen Langspielplatte. Unvorstellbar? Dann warten Sie mal ab, wie diese Geschichte ausgeht.

Mission Of Burma machen nämlich doch weiter. Nach 22 Jahren. Und der erste Gedanke? Das kann nicht gesund sein. Aber keine Sorge. Nicht wegen Roger Millers' Tinitus, der die Band dereinst zum Aufhören zwang. Oder des muffigen Geruchs, den solche Revival-Aktivitäten viel zu oft auflegen. Das einzig ungesunde an "ONoffON" ist die regelrecht bekloppte Rücksichtslosigkeit, mit der vier Männer im eigentlich gesetzten Alter sich hier um Kopf und Kragen rocken. Gitarren zu Schlagbohrern, Stimmbänder zu Klump. 16 Songs wie ein offener Schienbeinbruch. "I will make you wish that I had died." Das, meine Herren, dürfen Sie wörtlich nehmen.

Roger Miller ist schließlich nie ein auffallend humorvoller Mensch gewesen. "If you laugh at my jokes / You will pay for it", erzürnt er sich in "Wounded world", der dreckigen Hymne zum Stand der Dinge. Und spuckt dem Establishment ein widerliches Blut-Nikotin-Gemisch auf die polierte Schuhspitze. Man drehe und wende es - der Mann ist eine Wucht. Und "ONoffON" vor allen Dingen sein Album. Aber Burma sind mehr als der krakeelende, niemalsmüde, stetig unter Strom stehende Wahnsinnige aus dem schlicht unfaßbaren Opener "The setup". Es sind erst die Männer hinter ihm, die seine Band einmalig machen.

Peter Prescott ist da, zielstrebiger, trickreicher Drummer, der mit "The enthusiast" eine gitarrenhalsknickende Panikattacke einkocht. Shellac-Mitglied Bob Weston, als Tonmann der Idealersatz für Martin Swope, das einzige Gründungsmitglied, das sich nicht mehr aufraffen wollte. Und am Baß der unscheinbare Clint Conley. Fast 20 Jahre war der raus aus der Musik. Und gibt nun ein Comeback, wie es eigentlich gar nicht geht. Erst schreibt er "Prepared", eine knochige, widerspenstige Streicher-Ballade. Und dann auch noch "Nicotine bomb", dem der Brüllaffen-Refrain durch die Hintertür vorbei an Super-Mario-Sounds und Schlagzeug-Schabernack ins Hirn platzt. Wenn es einer klarmacht, dann dieser Mann. Burma sind zurück. Genauso gut wie früher. Noch wichtiger. Und verdammt noch mal nicht alt.

(Daniel Gerhardt)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • The setup
  • The enthusiast
  • Prepared
  • Wounded world
  • Nicotine bomb

Tracklist

  1. The setup
  2. Hunt again
  3. The enthusiast
  4. Falling
  5. What we really were
  6. Max Ernst's dream
  7. Fake blood
  8. Prepared
  9. 15 sec. vinyl silence
  10. Wounded world
  11. Dirt
  12. Into the fire
  13. Fever moon
  14. Nicotine bomb
  15. Playland
  16. Absent mind
Gesamtspielzeit: 53:26 min

Im Forum kommentieren

korssnd

2013-06-07 13:21:21

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fakeboy

2006-07-28 19:08:21

verkaufen ist eine schlechte idee. nochmal hören und für gut befinden, wär die bessere!

hab mir gestern "a gun to the head" zugelegt, eine compilation mit material vom ersten album und den frühen EPs. die ist einfach umwerfend. peinlicherweise muss ich aber eingestehen, dass ich beim zweiten song "that's when i reach for my revolver" eine sekunde lang dachte: "warum covern die jetzt moby?"...

nickname

2004-06-15 06:36:34

also ich hab das album jetzt, habs aufgrund diverser rezis gekauft und bin total enttäuscht!!!!
das tönt wie bad regilion aufm indi-trip, aber keinem richtig guten!!!
wer das album demnächst wieder verkaufen so ne scheisse will ich nicht bei mir daheim im cd-regal haben!!!!

Adrian

2004-05-16 16:37:58

Ähm - kann man die Links für die Doku eventuell bekommen, soferns wirklich die ganze ist, was ich für unwahrscheinlich halte?

Armin

2004-05-12 20:37:42

MISSION OF BURMA sind zurück!

Die Band hat eigentlich nur einen Fehler - schlechtes Timing.
Dafür sind sie die Idealbesetzung für die Verfilmung der Story
von der richtigen Band am richtigen Ort aber zur falschen Zeit.
Ende der Siebziger In Boston gegründet, debütierte das Trio am
1. April 1979 im Modern Theatre vor einer beachtlichen Menge
lokaler Rockfans, denen schnell klar wurde, dass sie die Zukunft
des Rock gesehen hatten. Mission of Burma waren laut und roh,
ebenso von den Stooges und Ramones wie von Pere Ubu und Sun Ra
beeinflusst, irgendwie Punk, aber mit viel Esprit und einem
Spritzer Jazz. Das musikalische Baby hatte noch keinen Namen,
wenig später nannte man es wahlweise US-Hardcore oder Postpunk.

Zwanzig Jahre nach ihrem einzigen Studio-Album sind Mission Of
Burma zurück und beweisen mit ihrem frischen, crispen, roughen
Postpunk, dass sie damit nicht nur die Vergangenheit des
US-Indie-Rock präsentieren, sondern auch die Zukunft bereichern.
Musikalisch knüpfen sie exakt dort an, wo sie 1983 aufhörten -
und passen damit so gut in dieses Jahrtausend, dass es schon fast
beängstigend ist.

Als Warm Up wurde uns aus dem Land jenseits des Atlantiks eine
feine Doku geschickt, die ihr als RealVideo-Streams in voller
Länge verlinken könnt:

HighRes


LowRes



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