Sugarcult - Palm trees and power lines

Artemis / Ryko / Rough Trade
VÖ: 12.04.2004
Unsere Bewertung: 3/10
3/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Auf die Palme

Abteilung Resteverwertung, die midestens mal hundertdreiundachtzigste. Nette Kerls stehen auf netten Punkrock, gründen nette Punkrock-Band und nehmen eine nette Punkrock-Platte auf. Macht in der Summe? Du ahnst es nicht! An den amerikanischen Kassenhäuschen verkaufen Sugarcult tatsächlich mit am allerallerbesten. Leider. Muß man hier jetzt einfach mal so schreiben. Warum? Weil auch "Palm trees and power lines" mal wieder zeigt, daß sich penetrante Nettigkeit ja doch am besten verkauft. Gähn.

Toll übrigens auch: Sugarcult gehen jetzt richtig in sich. Nochmal? Richtig in sich. Ja, Kleiner, das steht tatsächlich da. "Palm trees and power lines" gerät neben all seiner musikalischen Nettigkeit so auch noch inhaltlich zur, nunja, Selbsttherapie. Was das heißt? Man sollte es erst gar nicht wissen wollen. Tut es aber längst schon. Und spätestens nach einem Blick auf die Tracklist wird den nicht ganz so cleveren klar, worum es hier einmal mehr geht: "Crying" heißt da ein Song. "Memory" ein anderer. "Over" der überüberüberüberübernächste. Seufz. Aber echt.

Noch da? Na? Gut. Oder wohl nicht. Zugegeben, der Mischmasch aus Poppunk und Powerpop hat sogar bei der schon anmaßenden Nettigkeit einer Truppe wie Sugarcult seine, ähem, Momente. Etwa dann, wenn da mal wieder was von "Drive all night to hold you tight" geplärrt wird. Da schmelzen ganze Eiskappen. So gigantisch. Andererseits: Der Song ("Back to California") zur Pennäler-Zeile ist gar nicht mal schlecht. Zuckerguß in bittersüß.

Die Single "Memory" geht auch noch. Letzten Endes aber trotzdem ganz schön am Arsch vorbei. Wie der ganze Rest. Und wer das jetzt immer noch nicht verstanden haben sollte: Sugarcult sind ja beileibe nicht die schlechtesten Hähnchen in Platinpoppunkhausen. Es ist diese penetrante Annsammlung an Nettigkeiten, die einen hier zum Wegschlummern bringt. Und aus langweiligen Powerchords Millionenseller macht. Egaler geht's nun wirklich nicht.

(Sven Cadario)

Bei Amazon bestellen / Preis prüfen für CD, Vinyl und Download
Bei JPC bestellen / Preis prüfen für CD und Vinyl

Highlights & Tracklist

Highlights

  • Back to California

Tracklist

  1. She's the blade
  2. Crying
  3. Memory
  4. Worst december
  5. Back to California
  6. Destination
  7. Champagne
  8. What you say
  9. Over
  10. Head up
  11. Counting stars
  12. Sign off
Gesamtspielzeit: 43:05 min

Spotify

Threads im Forum