
Stereophonics - Make 'em laugh, make 'em cry, make 'em wait
EMI / UniversalVÖ: 25.04.2025
Auf den Punkt
Es ist eine gute Zeit für Comebacks von britischen Musikheroen der Neunzigerjahre. Die versöhnten Herren Gallagher bringen Oasis dieses Jahr auf eine mit Hochspannung erwartete, restlos ausverkaufte Welttournee. Pulp haben Anfang April mit einer neuen Single ihr erstes Album seit über 20 Jahren angekündigt. Und dann gibt es natürlich auch diejenigen Bands, die zwar zumindest hierzulande nicht mehr so im Fokus stehen, aber dennoch kontinuierlich neue Musik veröffentlicht und getourt haben. Die quasi nie wirklich weg waren, sondern nur etwas versteckt. Die Lieblingsschotten von Travis lösten das Problem mit dem Dauerregen auf ihrer zehnten Platte inzwischen mithilfe von "L.A. Times". Und bei den unermüdlichen Sterophonics schlägt's jetzt sogar schon dreizehn: Das etwas holprig betitelte "Make 'em laugh, make 'em cry, make 'em wait" ist der neueste Eintrag in einer qualitativ doch einigermaßen wankelmütigen Diskografie.
Nach dem abwechslungsreichen, aber doch eher ausladenden "Oochya!" von 2022 fällt hier zunächst einmal die doch sehr sparsame Laufzeit ins Auge. Bei gerade einmal acht Songs in unter einer halben Stunde ist das Album fast schneller durch, als der Albumtitel fehlerfrei über die Lippen geht. Gelegenheiten, hier noch auf irgendetwas warten zu müssen, ergeben sich also kaum. Wie sieht es also mit dem Lachen und dem Weinen aus? "Buckle up, it's time to go", kündigt Frontman Kelly Jones in der ersten Zeile des Openers "Make it on your own" an. Der Song reißt dann als Selbstermächtigungshymne entsprechend auch gleich mit, lässt die Gitarren aufheulen und die prominenten Streicher jubilieren. Besonders originell ist das natürlich nicht, aber wen interessiert das schon, wenn Herzen und Hände erhoben sind? Irgendwas ist immer, bestätigt auch die launige Vorabsingle "There's always gonna be something", in der Jones besonders explizit seine Anwärterschaft auf Rod Stewarts Position als Reibeisenstimme der Nation untermauert. Etwas poppiger wird es in "Seems like you don't know me" mit Drumcomputer, Synthies und gewissen Anleihen bei Don Henleys "The boys of summer". Im Sechsachteltakt und mit gewissen McCartney-Vibes nehmen die Waliser dann das Tempo raus und schwingen sich durch die ebenso schlichte wie berührende Akustikballade "Colours of October".
Das rockige "Eyes too big for my belly" eröffnet die zweite Hälfte der Platte mit einem trockenen Southern-Rock-Riff und augenzwinkernd dickhosigen Lyrics. Die Einflüsse bleiben dann auffallend amerikanisch: Der sehr geerdete Heartland-Schunkler "Mary is a singer" mit seinen Mundharmonika-Akzenten würde ebenso gut zu Tom Petty oder Bruce Springsteen passen. Und auch der Cowboyhut steht Jones ausgezeichnet, wenn er in der charmanten, abschließenden Country-Ballade "Feeling of falling we crave" seine Gefühle für eine vergebene Frau beteuert und eine jaulende Pedal-Steel-Gitarre die Sehnsucht nach dieser unerfüllbaren Liebe illustriert. Damit hat die Band die Gefühlsklaviatur von euphorischer Freude zum verdrückten Tränchen tatsächlich erfolgreich bespielt, ganz wie im Albumtitel angekündigt und gänzlich ohne Längen. Es ist nicht unbedingt so, dass ein neues Album von Stereophonics heiß erwartet gewesen wäre. Aber es ist sehr gut, dass es da ist.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Make it on your own
- There's always gonna be something
- Colours of October
Tracklist
- Make it on your own
- There's always gonna be something
- Seems like you don't now me
- Colours of October
- Eyes too big for my belly
- Mary is a singer
- Backroom boys
- Feeling of falling we crave
Im Forum kommentieren
Spriteule
2025-05-02 22:17:20
Ohne "Eyes too big for my belly" wärs eine schöne EP.
MickHead
2025-05-02 20:38:36
Ganz aktuell:
UK Albums Chart # 1
UK Physical Albums Chart # 1
UK Update Albums Chart # 2
UK Albums Sales Chart # 1
UK Vinyl Albums Chart # 2
UK Albums Downloads Chart # 2
Scottish Albums Chart # 2
MickHead
2025-04-25 09:55:53
Komplette Playlist bei YouTube:
https://www.youtube.com/playlist?list=OLAK5uy_mnoqENac6K0qL9WLICrGK-vpgvvJFmXPs
Tonspion
https://www.tonspion.de/news/stereophonics-make-em-laugh-make-em-cry-make-em-wait-album-2025
noz.de
https://www.noz.de/deutschland-welt/panorama/artikel/neues-stereophonics-album-roadtrip-voll-wohlfuehlmelodien-48640266
MusikBlog
https://www.musikblog.de/2025/04/stereophonics-make-em-laugh-make-em-cry-make-em-wait/
Rolling Stone 2/5 schert aus
https://www.rollingstone.de/reviews/stereophonics-make-em-laugh-make-em-cry-make-em-wait/
Armin
2025-04-23 20:47:16- Newsbeitrag
Frisch rezensiert.
Meinungen?
oldschool
2025-04-21 20:08:14
die songs plätschern nett daher. Harmlos, überraschungsfrei. Für die ganze Familie :)
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Referenzen
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