Machine Head - Unatøned

Nuclear Blast / Warner
VÖ: 25.04.2025
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Unkønventiønell

Fast hätte es gepasst und "Unatøned" wäre zum beeindruckenden dreißigsten Geburtstag von "Burn my eyes" erschienen. Im August 1994 veröffentlichten Machine Head ihr Debütalbum und zählen seitdem zu den Schwergewichten harter Musik. Die Band um Gründungsmitglied Robb Flynn hat sich im Laufe der Jahre mehrfach neuformiert, zuletzt wurde 2023 die Leadgitarre an Ex-Havok-Mann Reece Scruggs weitergereicht. Auch wenn die US-Amerikaner längst gesetzter Headliner auf allen bedeutenden Rock- und Metalfestivals sind und dort gut und gerne reine Best-of-Sets spielen könnten, nehmen sie unermüdlich neue Musik auf. Glaubt man dem Promotext zu "Unatøned", bekommen die Fans auf der neuen Scheibe Machine Head in ihrer "most direct and impactful form".

Die bereits vorab veröffentlichten Tracks "Unbøund" und "Bønescraper" ließen Zweifel aufkommen, ob das elfte Studioalbum der Metal-Instanz die hohen Erwartungen erfüllen kann. "Unbøund" ist zwar handwerklich stark, aber unterm Strich auch etwas simpel. Und die Single "Bønescraper" klingt mit großkotzigen Wohoho-Chören unangenehm nach behäbigem Stadionmetal. "Atømic revelatiøns" dagegen ist ein Machine-Head-Song alter Schule und hätte problemlos auf deren Opus magnum "The blackening" bestehen können. Die Geschwindigkeit ist hoch, es gibt ein ausuferndes Gitarrensolo von Neuling Scruggs, Flynn liefert einen astrein gesungenen Refrain ab. Auch bei "Addicted tø pain" beweisen Machine Head, dass sie noch kompromisslos nach vorne dreschen können. Der Frontmann knurrt und geifert, Drummer Matt Alston prügelt ausdauernd auf sein Arbeitsgerät ein.

"Shards øf shattered dreams" startet als polternde Hardcore-Nummer, lediglich der cleane Refrain nimmt dem Song den Wind aus den Segeln. Flynn kann die Finger nicht vom etablierten Bandsound lassen, das hatte er bereits im Vorfeld der Veröffentlichung angekündigt. Die Songs sollten kürzer werden, und tatsächlich sucht man einen epischen Zehnminüter, wie "Slaughter the matyr" vom Vorgängeralbum "Øf Kingdøm and crøwn", vergeblich. Die Songs sollten außerdem mit "unconventional key changes" überraschen, und auch dieses Versprechen löst der Bandleader ein. "Bleeding me dry" wechselt ansatzlos zwischen einem Hip-Hop-Beat, Synthies und heftigem Geknüppel. "Nøt løng før this wørld" wird mit hektischen Streichern und schwelgerischen Melodiebögen austaffiert. Ein bisschen mehr Konventionalität hätte "Unatøned" sicher gut getan. Die Experimentierfreude des 57-jährigen Flynn mündet in "Scørn", der ersten Ballade der langen Bandgeschichte.

In Nordamerika touren Machine Head im Frühjahr 2025 gemeinsam mit Lacuna Coil, In Flames und Unearth. Im 2024 veröffentlichten Video zum Song "These scars wønt define us" tauchen Musiker all dieser Bands auf. Der Track ist ein echtes Highlight auf "Unatøned", mit halsbrecherischem Moshpart und einer mächtigen Doublebass. Ein klarer Anwärter für ein Best-of-Set der Band – sollte Robb Flynn sich doch mal dafür entscheiden, in Release-Ruhestand zu gehen.

(Andreas Rodach)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Atømic Revelatiøns
  • These scars wøn't define us
  • Addicted tø pain

Tracklist

  1. Landscape øf thørns
  2. Atømic Revelatiøns
  3. Unbøund
  4. Øutsider
  5. Nøt løng før this wørld
  6. These scars wøn't define us
  7. Dustmaker
  8. Bønescraper
  9. Addicted tø pain
  10. Bleeding me dry
  11. Shards øf shattered dreams
  12. Scørn
Gesamtspielzeit: 41:48 min

Im Forum kommentieren

Honigmelonenmond

2025-04-28 15:21:48

6/10 sehr wohlwollend...
The Blackeining und Through the ashes sind meine Favoriten.

fuzzmyass

2025-04-27 14:19:26

"Also die Favoriten bleiben Burn My Eyes, The more Things change, Through the ashes und Blackening."

Ja. Unterschreibe ich.

Marküs

2025-04-27 10:30:08

Was immer auch ein Mojo ist. Also die Favoriten bleiben Burn My Eyes, The more Things change, Through the ashes und Blackening. Unto the Locust war auch noch dick. Sind ja auch mehr als genug großartige bis sehr guter Platten. Die Neue werde ich mir bei der Veröffentlichungsflut derzeit und den vielen hervorragenden Releases nicht zulegen

fuzzmyass

2025-04-26 20:56:39

*Niedergang des Mojos

fuzzmyass

2025-04-26 20:56:18

Ja, ab einschl. Catharsis ging es los mit dem Niederg des Mojos

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