Speedway - Save yourself

Innocent / Virgin / EMI
VÖ: 15.03.2004
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Rubbel los

Mit Künstlern, die durch eine Coverversion erste Aufmerksamkeit erregen, ist das ja immer so eine Sache: Das Lied ist sofort im Ohr (weil es da ja im Idealfall früher schon mal war), aber das Interesse für die Band selbst ist meist eher gering. So haben sich Speedway "Genie in a bottle" von Christina Aguilera, die damals noch nicht Xtina hieß und ein ganz braves blondes Mädchen war, zur Brust genommen und es mit ihrer angerockten Variante damit zu repektablem Airplay geschafft. Nur: Was taugt das eigene Material?

Bei einer schottischen Band mit Sängerin drängen sich die Vergleiche mit Texas förmlich auf. Und tatsächlich sieht Sängerin Jill Jackson ein bißchen aus wie der Gegenentwurf für die Männer, die nicht auf dunkle Haare und somit nicht auf Sharleen Spiteri stehen. Auch bei Speedway gibt es ein Songwriting-Duo und Jackson/Duguid-Kompositionen klingen nicht selten verblüffend nach Spiteri/McElhone-Nummern - in der Gesamtheit sogar etwas besser als auf deren letztem Album"Careful what you wish for".

Aber genug der krampfhaften Vergleiche: Auch für sich betrachtet machen Speedway durchaus hörbaren Pop-Rock mit gefälligen Rhythmen und halb-verzerrten Gitarren. Den meisten Raum nimmt aber schon die Stimme von Ms. Jackson ein, von der man sogar behaupten könnte, sie klinge nach Sharleen Spiteri. Aber wer würde schon so platte Vergleiche bemühen? Also: Das alles klingt sehr gefällig und tanzbar und hat nicht mal das unfaire Etikett "selbstbewußter Frauenrock" verdient, obwohl es das schon ein Stück weit ist.

Vielleicht wäre die Band besser beraten gewesen, nicht gleich 14 Lieder aufs Debüt zu packen und dann das unvermeidliche "Genie in a bottle" auch noch ans Ende zu stellen, wo es nachgereicht und angetackert klingt. Im Grunde ist das aber schon die Musik, die junge Abiturientinnen und "Sex in the city"-Guckerinnen einlegen können, wenn sie mal gerade ihre Wir Sind Helden-CD nicht finden können. Beim Nachfolger erwarten wir dann ein bißchen mehr Vielseitigkeit und vielleicht auch mal eine spannendere Ballade als "Always here". Aber diese Worte stimmen da schon zuversichtlich: "I promise I'll try / If you stand by my side / [...] Forget my mistakes / If that's what it takes / And that's all that matters." Dann ist ja alles klar.

(Lukas Heinser)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • In & out
  • Talk to me
  • Seven nights

Tracklist

  1. Juggernaut
  2. In & out
  3. Can't turn back
  4. Overdrive
  5. Talk to me
  6. Please
  7. Seven nights
  8. Thinking about you lately
  9. Save yourself
  10. Walk on by
  11. Last surprise
  12. All that matters
  13. Always here
  14. Genie in a bottle
Gesamtspielzeit: 51:44 min

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