
No Body - Loves you
Ime / Al!veVÖ: 07.03.2025
Niemand für alle
Was haben Blackmail, Ken, Dazerdoreal, Crash:Conspiracy, Abay, Freindz, Musa Dagh und nun No Body gemeinsam? Was haben Beatsteaks, Ojo Rojo, NinaMarie, Die Benjamins, Freindz, Musa Dagh und nun No Body gemeinsam? Die Antworten lauten natürlich erstens Aydo Abay und zweitens Thomas Götz. Aber das ist bezüglich der einzigartigen Entstehungsgeschichte von No Body noch nicht die ganze Wahrheit. Von entscheidender Bedeutung ist hier nämlich das dritte Bandmitglied.
Wer jetzt beim Namen Sascha Wiercinski ausruft, "Na klar, der Sascha! Der ist mir ein Begriff! Und seine Musik als Old Nobody kenne ich natürlich auch!", der ist ein Schelm oder gehört zu den 267 Hörern, die Saschas Musik tatsächlich bereits beim grünen Streamingriesen entdeckt haben. Oder viel im Plattentests.de-Forum unterwegs, da ist der Mann auch als Stammuser aktiv. Doch wie fand Sascha nun zu Aydo und Thomas? So einfach wie verrückt: über den Facebook Messenger. Sascha, der sich seit 2017 autodidaktisch das Musikmachen beigebracht hat und das neben der Selbstverwirklichung vor allem als Therapie und Verarbeitungsventil betrachtet, schrieb Aydo im Sommer 2021 eine nette Nachricht, in der er zugab, beim Schreiben seiner Instrumentals meistens Aydos markante Stimme im Hinterkopf zu haben, weshalb er einfach mal für ein Feature anfragen wollte.
Natürlich hatte der vielbeschäftigte Künstler erst mal keine Zeit und sagte freundlich ab. Aber die Musik ließ ihn nicht los – und so kam es schließlich statt eines Features zu einem ganzen Album, basierend auf Saschas Instrumentals. Weil Aydo die programmierten Drumspuren nicht gänzlich überzeugten, holte er dann noch Götz ins Boot, da sich die beiden schon lange kennen und schätzen und somit nun die dritte gemeinsame Spielwiese haben. Und es erstaunt beim Hören, wie harmonisch sich "Loves you" in die schillernde Abay-Diskografie einfügt. Wenn sich nach einer knappen Minute des Openers "0101" diese markante Stimme mit den Worten "Painful like a memory" zwischen die Bläsersounds mischt und dazu die Drums einsetzen, gefolgt von den Gitarren, dann ist das gar nicht painful, sondern eher wie ein Nachhausekommen.
Noch mehr, wenn diese melancholische Stimme durch die Gitarrenwände von "Out on crystal" führt, bei denen Erinnerungen an beste Blackmail-Zeiten aufkommen. Während auch das eingängige "Computer yearbook '72" in diese (post-)rockige Richtung geht, überrascht das hypnotische „"Fear of the golden hour" mit sphärischen Sounds und erinnert so eher an das stark unterschätzte Soundtrack-Projekt Crash:Conspiracy. Angemessen David-Lynch-eskes Video inklusive. Auch "I have to bomb this mountain" und das düstere "Twisties" gehören zu den verträumteren Stücken der Platte, wohingegen das knackige "The hideout" noch einmal die Gitarren kreisen lässt. Und wenn sich zum Finale in "Pancake heart" harmonisch die Stimmen von Abay und Suzie Kerstgens von Klee umschlingen, gehen endgültig alle Herzen auf. Abschließend noch Kudos für das Wortspiel zwischen Bandnamen und Albumtitel. Der Weg zu einer langen Diskografie steht offen. Für die Fortsetzung empfehlen wir "Does it better" – obwohl die Latte bereits ziemlich hoch liegt.
Highlights & Tracklist
Highlights
- 0101
- Out on crystal
- Fear of the golden hour
- Pancake heart
Tracklist
- 0101
- Out on crystal
- Computer yearbook '72
- Fear of the golden hour
- The golden hour
- I just have to bomb this mountain
- The hideout
- Twisties
- United frogs of Utah
- Pancake heart
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Unangemeldeter
2025-06-04 23:20:21
Nee, da ist kein Code dabei. Externes CD-Laufwerk FTW!
Glufke
2025-06-04 20:16:59
Meine CD kommt zwar erst nächste Woche in einer Sammelbestellung, aber ich glaube eher nicht. Kannst du nicht bei Bandcamp die CD bestellen? Dann kriegst du das ja auf jeden Fall auch digital dazu.
tjsifi
2025-06-04 17:45:01
Eventuell komische Frage...ist bei der CD ein Download Code für mp3's vorhanden? Habe nämlich keinen PC mit CD/DVD Laufwerk mehr zum Rippen fürs Auto. Argh!
The MACHINA of God
2025-06-02 19:45:44
Auch 3 Monate nach Release immer noch fantastisch.
Dasc
2025-05-27 23:17:57
Ich hab mich jetzt mal durch die Liste der ganzen Versionen von "Out on Crystal" gehört.
Zunächst mal: ich mag das Original sehr, das sollte ja auch mal gesagt werden!
Es hat eine Weile gedauert, mich durch alle Versionen durchzuhören, Ich wollte nicht direkt alle auf einmal hintereinander weg hören, weil sonst eventuell eine Version in die nächste verschwommen wäre. Insgesamt muss ich sagen, dass ich es faszinierend fand, was für interessante unterschiedliche Facetten alle aus dem Rohmaterial herausgeholt haben. Und auch zu sehen, wie einige neue Spuren dazu aufgenommen haben und wieder andere das bestehende Material zum Teil fast bis zur Unkenntlichkeit verändert haben. Ein tolles Projekt!
Mir haben viele Details sehr gut gefallen, speziell im Gedächtnis geblieben sind mir zum Beispiel:
- Grimm Tesl Meets Ebbel Remix (schöne Gitarren-Abmischung und auch gutes Schlagzeug)
- Hierkannmanparken Remix (hat einen super Drive, da lohnt sich auch so richtig die längere Spielzeit)
- Schäfer Remix (diese leicht entrückte Synth-Atmosphäre fand ich spannend)
- Torstn Kauke RMX (interessant andere Ideen und ein leicht wonky Beat, ich hatte ab und zu das Gefühl, das gesamte musikalische Gefährt würde auseinanderfallen; das fand ich gut)
Auf jeden Fall ist das jetzt das Stück (mit all seinen Variationen), das ich dieses Jahr mit Abstand am häufigsten gehört habe!
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- No Body - Loves you (205 Beiträge / Letzter am 04.06.2025 - 23:20 Uhr)