Tiny Moving Parts - Deep in the blue

Many Hats / Rough Trade
VÖ: 15.11.2024
Unsere Bewertung: 8/10
8/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
5/10

Kurz und schmerzlos

Als man noch – die Älteren erinnern sich möglicherweise – mit dem iPod unterwegs war und seine Musik per iTunes verwaltete, konnte man sich in dieser Software über ein paar sehr hübsche Funktionen freuen: So ließ sich beispielsweise mit ein paar Klicks herausfinden, welche Songs man im Shuffle-Modus grundsätzlich nicht übersprungen, sondern stets zu Ende gespielt hat: weil sie einfach so energetisch, eingängig und am Ende auch langlebig waren, dass man ihrer nie überdrüssig wurde. Gleich neuneinhalb solcher Gassenhauer versammelt "Deep in the blue". Neuneinhalb? Naja, das fragmentarische Instrumental "Paul Bunyan's theme song" mit 44 Sekunden Spielzeit klammern wir mal aus.

Der neue, nun, "Longplayer" der Tiny Moving Parts ist ein Tonikum, ein nicht mal halbstündiger Adrenalinschub, eine schiere Freude. Denn alle Tracks kennen nur eine Richtung: nach vorne. Präzises Schlagzeugspiel, wie man es von Maximo Park oder auch The Mars Volta kennt, eingängige Knaller-Riffs à la Weakerthans oder auch Jimmy Eat World – das alles trifft auf knackig-drahtiges Bassspiel und Mitgröl-Refrains vom Feinsten. Trotzdem haut das Album zum Glück nicht durchgehend auf die Zwölf, es erlaubt sich beispielweise in "Dizzy" auch mal die eine oder andere Verschnaufpause – oder auch mal rhythmische Widerhaken wie in "Listen to your favourite songs". Fulminanter Höhepunkt ist das vor Spielfreude nachgerade berstende "The cure (but not really)", das mit knallwachen Gitarrenlicks, mustergültig-dynamischem Songaufbau und gebrülltem Refrain aufwartet.

Ist hier jemand wintermüde, depressiv oder sonstwie antriebslos: Nun, hier kommt Soforthilfe: "Deep in the blue" ist das perfekte Album, wenn man nach einer sorgenumwölkten oder durchwachten Nacht am nächsten Morgen feststellt, dass Kaffee alleine nicht genügt, einen durch den Tag zu bringen. Mit dieser Musik auf den Ohren – es muss ja kein iPod sein – kriegt man einen mindestens achtstündigen Quickcharge verabreicht. Kurzes Album, kurze Rezension: Ende der Durchsage.

(Jochen Reinecke)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Before I go
  • Deep in the blue
  • Dizzy
  • The cure (but not really)

Tracklist

  1. Before I go
  2. Deep in the blue
  3. Dizzy
  4. Listen to your favorite songs
  5. Time frame
  6. I'll be there
  7. Paul Bunyan's theme song
  8. The cure (but not really)
  9. Breeze in July
  10. Waterbed Pt. 2
Gesamtspielzeit: 25:49 min

Im Forum kommentieren

Hierkannmanparken

2024-12-27 19:56:45

Auch so ein Bandname, der perfekt die Musik beschreibt :D

RickyFitts

2024-12-21 08:01:35

Schließe ich mich an: Danke fürs Review, wäre auch an mir vorbeigegangen.

Glufke

2024-12-19 20:29:44

Überhaupt nicht mitbekommen und neulich noch an die Band gedacht. Ich finde ja, so gut wie auf "Celebrate" waren sie nie wieder.

Hab das Album jetzt zur Hälfte gehört und bin zwar noch nicht komplett überzeugt, aber es wird zur Mitte hin stärker. Danke auf jeden Fall für die Rezension, hätte es sonst sicher erst viel später entdeckt ;)

Armin

2024-12-19 20:27:04- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

"Album der Woche"!

Meinungen?

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2024-10-01 09:30:52

Ich bin über die Foxing-Referenzen draufgekommen, aber die Band klingt eher nach Emo-/Pop-Punk. Neue Single Before I go hier bei youtube, das Bild der Audio-only Version deutet auf ein Album mit dem Titel Deep in the Blue hin.

Yeah, schneller als MickHead!

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