Cellophane Suckers - Can't say no

Subway / Cargo
VÖ: 08.03.2004
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Ja-Sager

Am Ende eines Jahres wird abgerechnet. Musikliebhaber, -kritiker und sonstige sich dazu berufen gefühlte Herrschaften küren - nach welchen Maßstäben auch immer - ihre Favoriten und pflastern die Welt mit unzähligen und oft auch unsinnigsten Best und Worst Ofs in den unterschiedlichsten Kategorien zu. Bester Song, bestes Album, bestes Video, beste Band, beste Performance, bestes Outfit. Listenwahn galore.

Gäbe es eine Kategorie - und die wird es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch in irgendeinem Poll Ende 2004 geben - namens "Bester Songtitel", wären die Cellophane Suckers mit "Turbo white strokes" garantiert ein heißer Kandidat für die vorderen Ränge. Namedropping als Standortbestimmung? Nicht ganz, da eben jenes Lied weder nach Meg & Jack White, noch nach Julian Casablancas und seinen Retro-Bengeln klingt. Dafür liegt man allerdings beim Blick in den hohen Norden zu Turbonegro durchaus richtig. Sven Wixner könnte manchmal schon der kleine beleibte Bruder von Hank von Helvete oder Biff Malibu sein. Allerdings nur in seinen besten Momenten. Wie im nach vorne preschenden Ramrods-Cover "I'm a ramrod", im hingerotzen "Weak", in "Drink until you can't say no" oder eben "Turbo white strokes".

Gekocht wird im heimischen Köln genauso wie in Oslo oder Stockholm. Nämlich mit Wasser. Leider scheint jenes bei allem Respekt vor der nunmehr eine Dekade umfassenden Karriere der Rheinländer und einstigen "TV-Total"-Band-Contest-Gewinnern etwas verschalt zu sein. Durch die Bank weg hörbare Songs mit einem gewissen Groove, aber letztlich ohne die nötige Durchschlagskraft und dem dreckigen Rotz, wie man es sich von einer anständigen Punk'n'Roll-Band wünscht. Sicherlich läßt sich zum bluesigen Sixties-Sound einer Hammond-Orgel beschwingt die Hüfte kreisen, aber richtig ins Schwitzen bringen einen die Cellophane Suckers hiermit nicht wirklich. Zu glatt, zu poliert. Can say no.

(Jochen Gedwien)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Turbo white strokes
  • I'm a ramrod

Tracklist

  1. Natural born douchebag
  2. No time
  3. I'm a ramrod
  4. Shake it
  5. Turbo white strokes
  6. Little sister rock and roll
  7. Weak
  8. Drink until you can't say no
  9. Terrorize your friends
  10. Killing time
Gesamtspielzeit: 36:42 min

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