Wishy - Triple seven

Winspear / Cargo
VÖ: 16.08.2024
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Liebesspiele

Jim und Michelle. Kevin und Vicky. Oz und Heather. Heimscheißer. Stifler. Stifler's Mom. Alles klar? Der "American Pie" ist im Backofen, bereit für spätere Zweckentfremdung. Und jetzt den Soundtrack dazu in den alten HiFi-Turm von Aiwa schieben! Irgendwo zwischen da und weiteren Filmen mit Highschool- bis College-Rock-Untermalung nebst Abstechern in Shoegaze und Dreampop bewegt sich Wishys "Triple seven", dieses trotz der nicht ganz neuen Referenzen überraschend frische Debüt aus Indianapolis. Jedenfalls im Kopf des Hörers. Ach ja, "Reality bites" könnte man sich bei der Gelegenheit auch mal wieder anschauen.

Nina Pitchkites und Kevin Kauter haben ihre Songwriting-Fähigkeiten schon in verschiedenen Konstellationen ausprobiert. Aber erst jetzt, nachdem sie über erste Namensversuche als Mercury und Mana hinaus mit Conner Host, Mitch Collins und Dimitri Morris die Band Wishy geformt haben, scheinen sie die perfekte Mischung gefunden zu haben, um ihre sympathischen kleinen Geschichten vom Suchen und Finden der Liebe in musikalische Bewegtbilder zu gießen. "I waited too long to take you to the movies", singt Pitchkites in "Just like Sundays", um unsere eingangs in den Raum geworfene Filmreferenz zu unterstreichen. Obwohl ebenjener Soundtrack Wishys Sound eher so vom Gefühl her trifft. Die Songs, die Pitchkites und Kauter schreiben, wirken schon ernsthafter. Das Songwriting teilen sie ebenso wie den Job als Frontfrau und -mann untereinander auf, wobei Kauter den etwas höheren Anteil hat. Dabei transportieren sie aber trotztdem stets eine angenehm sommerliche Leichtigkeit.

Und der Gitarrenanteil ist höher, es schrammelt sehr oft sehr schön. Vor allem bei Kauters Beiträgen. "Sick sweet", "Game" und insbesondere das finale "Spit" haben mächtig Wucht auf dem Kessel. Aber auch wenn die Gitarren in poppigere Gefilde abbiegen, wie beim feinen Duett "Persuasion", treffen Wishy genau ins Ohr. Wären Wheatus jemals richtig gut gewesen, vielleicht hätten sie dann geklungen wie der Song "Love on the outside". Immer wenn Pitchkite nach vorne tritt, geht der Dreampop-Pegel aufwärts, ob sanft groovend wie beim Titeltrack oder in Cocteau-Twins-Sphären schwebend wie bei "Little While". Letztenendes findet sich tatsächlich in allen zehn Songs eine Stelle zum Liebhaben, eine Hook zum Erinnern, und wenn sie auf zukünftigen Platten vielleicht noch ihren ganz eigenen Sound manifestieren, könnte es sein, dass wir Wishy demnächst auf vielen Soundtracks zu hören bekommen.

(Thomas Bästlein)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Persuasion
  • Love on the outside
  • Little while
  • Spit

Tracklist

  1. Sick sweet
  2. Triple seven
  3. Persuasion
  4. Game
  5. Love on the outside
  6. Little while
  7. Busted
  8. Just like Sunday
  9. Honey
  10. Spit
Gesamtspielzeit: 40:07 min

Im Forum kommentieren

jo

2024-10-29 17:36:57

Auch wieder ein toller Song. Wirklich auch ein super Album geworden - für mich auch mit der beste Gitarrensound in diesem Jahr.

MickHead

2024-10-29 16:03:35

Aktueller Outtake, der es nicht aufs Album geschafft hat.

"Planet Popstar"

https://youtu.be/M3vOq5dkcIs?si=gBGB0uWyzh0_D9nq

Gordon Fraser

2024-08-29 06:28:13

"Sick Sweet" ist ein fantastischer Opener. Die Eröffnung der Rezension hier ist allerdings eher zum Fremdschämen...

Armin

2024-08-28 21:03:02- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

Meinungen?

Yndi

2024-08-22 19:55:58

Megateil. Leckerer Gitarrensound, schöne Vocals, hätte auch '94 erscheinen können.

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