The Get Up Kids - Guilt show

Vagrant / Motor / Universal
VÖ: 01.03.2004
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Freispruch

Danke, liebe Get Up Kids! Eine schönere Steilvorlage hättet Ihr dem Rezensenten nun wirklich nicht liefern können, als Euer neues Album "Guilt show" zu taufen. Der passionierte Psychoanalytiker schlußfolgert nämlich messerscharf: Ihr fühlt Euch schuldig! Habt erkannt, daß Euer letztes Album "On a wire" nun wirklich nicht das Gelbe vom Ei war. Bemüht Euch um Wiedergutmachung. Und bettelt auf Knien um Verzeihung. Mit der großen "Guilt show". Vorhang auf!

Und natürlich könnte man einer so tollen Band wie den Get Up Kids nie so richtig böse sein. Schließlich passiert auch dem größten Meister mal ein Ausrutscher, kommen selbst die größten Überflieger mal in Turbulenzen, sehen das Höhenruder sinken und müssen kräftig durchstarten. Und genau das gelingt den Jungs aus Kansas City mit ihrem vierten Werk. "Guilt show" vereint das Beste der vergangenen Alben auf einem einzigen: den Drive von "Four minute mile", die herzerfrischenden Melodien von "Something to write home about" und, wohldosiert eingesetzt, auch die zarten Folk-Sprengsel von "On a wire".

Selbstredend dreht sich immer noch alles ums Geliebtwerden und Nichtgeliebtwerden. Auch wenn sie neuerdings die "Schuld und Sühne"-Metaphorik für sich entdeckt haben und nicht nur im Albumtitel, sondern auch in Songs wie dem nur eineinhalbminütigen Opener "Man of conviction" oder "Martyr me" damit wuchern. "Case of my crime, and lack of my time / It's a road block need a catharsis", singt Matt Pryor dann mit seiner immer noch herrlich cremigen Stimme. Endlich zurück im Up-Tempo. Und plötzlich fliegen ihm wieder die Herzen zu.

Und was das Schönste ist: Während andere Bands ab circa Track 7 allzu oft nur noch darum bedacht sind, das Album über die Zeit zu retten, können es sich die Get Up Kids leisten, ihre absoluten Highlights im Schlußspurt zu verstecken: "In your sea" surft auf beschwingten Klavierakkorden über die Wellen, und mit "Sympathy" entbrennt die schönste Liebeserklärung seit ziemlich langem. Und zum Finale überrumpeln "Is there a way out" und "Conversation" den Hörer mit merkwürdigen Effekten, wie man sie von den Get Up Kids weder gekannt noch erwartet hatte. Selbst das gelingt ihnen. Und wo wir schon bei Steilvorlagen durch Albumtitel wären: Dieses zweitbeste Get Up Kids-Album nach "Something to write home about" bietet allen Grund, zu Feder und Tinte zu greifen. Zu schreiben, wie eindrucksvoll sich die Get Up Kids zurückgemeldet haben. Und den Brief abzuschicken. An Zuhause und die ganze Welt.

(Armin Linder)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • The one you want
  • In your sea
  • Sympathy

Tracklist

  1. Man of conviction
  2. The one you want
  3. Never be alone
  4. Wouldn't believe it
  5. Holy Roman
  6. Martyr me
  7. How long is too long
  8. Sick in her skin
  9. In your sea
  10. Sympathy
  11. The dark night of the soul
  12. Is there a way out
  13. Conversation
Gesamtspielzeit: 45:25 min

Im Forum kommentieren

Lyxen

2007-09-03 11:50:15

Amazon Marketplace. Ist ein bißchen schwierig weil man bei der Suche 6 Ergebnisse kriegt.

Hier

Tama

2007-09-03 11:47:22

Lyxen (03.09.2007 - 11:28 Uhr):
Ausserdem: Für 9 € noch lieber.


Wo gibt's die für 9 Euro?

Lyxen

2007-09-03 11:46:06

Erst mal die "Something.." ;)

The Triumph of Our Tired Eyes

2007-09-03 11:35:39

Übrigens, die Four Minute Mile gleicht mitbestellen. Da schlägt mein Midwest-Emo-Herz höher wenn die Platte läuft. Feinster Midwest Emo mit Hits wie Shorty oder Don't Hate Me. Sollte man auch mal hören:)

Lyxen

2007-09-03 11:28:26

Ausserdem: Für 9 € noch lieber.

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