The Gathering - Sleepy buildings - A semi acoustic evening

Century Media / SPV
VÖ: 26.01.2004
Unsere Bewertung: 8/10
8/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Thank you for the music

Daß The Gathering eine etwas andere Band sind, haben die Niederländer mit Alben wie "How to measure a planet?" oder "Souvenirs" bereits hinlänglich unter Beweis gestellt. Die völlige Abkehr vom Gothic und Death Metal und die Reise hin zu vielschichtigen, progressiven Sounds verstieß bornierte Altfans und gewann Hörerschichten jeglicher musikalischer Couleur hinzu. Garant für diese Entwicklung ist Sängerin Anneke van Giersbergen - eine Ausnahmekönnerin, die von Kritikern wie Fans schon lange in die Kate-Bush- oder Tori-Amos-Liga gehoben wurde.

So ist es nur konsequent, daß "Sleepy buildings" nahezu zu einer One-Woman-Show wird. Im November vergangenen Jahres in Nijmegen aufgenommen, zeigt dieser Livemitschnitt van Giersbergen in Höchstform. Ergriffen lauscht man dem fast geflüsterten "Amity", fasziniert wird die scheinbare Mühelosigkeit registriert, mit der alte Goth-Nummern wie "The mirror waters" in die Neuzeit übernommen werden. Die stilistische Bandbreite wird besonders deutlich, wenn das im Vergleich zur Konserve unfaßbar düstere "Red is a slow colour" durch den fast jazzigen Titelsong abgelöst wird.

Eine ähnliche Entwicklung machte der Rest der Band durch. Die vier Herren tun das Ihrige hinzu, damit auch im heimischen Wohnzimmer eine Atmosphäre von Rotwein, Kerzenlicht und Räucherstäbchen aufkommt. Dezent hinter die Frontfrau zurücktretend, bilden die Herren Rutten, Boeijen und Geerligs eine mittlerweile perfekt eingespielte Mannschaft, die von zärtlichen Pianoklängen bis zu energischen Gitarrenriffs alle Facetten beherrscht (insbesondere zu hören bei "In motion part II").

Mit diesem Album können The Gathering im allgemeinen und Anneke van Giersbergen im besonderen ihren Ausnahmestatus mehr als nur festigen. Wenn es überhaupt einen Kritikpunkt gibt, dann den, daß das aktuelle Studioalbum gänzlich unberücksichtigt blieb. Aber dies können die Niederländer ja auf der derzeit laufenden Europa-Tour, die auch in hiesigen Hallen Station machen wird, nachholen. "Sleepy buildings" ist trotz seines Beiwerk-Charakters ein faszinierender Meilenstein des Genres. Ein großartiges Livealbum mit einer großartigen Sängerin. Chapeau.

(Markus Bellmann)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Amity
  • Red is a slow colour

Tracklist

  1. Locked away
  2. Saturnine
  3. Amity
  4. The mirror waters
  5. Red is a slow colour
  6. Sleepy buildings
  7. Travel
  8. Shrink
  9. In motion part II
  10. Stonegarden
  11. My electricity
  12. Eléanor
  13. Marooned
  14. Like fountains
Gesamtspielzeit: 72:32 min

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