Love Sex Machine - Trve

Pelagic / Cargo
VÖ: 12.04.2024
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Let me google that for you

Liebe*r Leser*innen, als kleine Serviceleistung vorab: Sollten Euch die Referenzen (meist das Erste, worauf Menschen schauen) zu diesem Text zusagen oder Ihr nach dem Lesen reinhören wollen – hier ist der Link zur Bandcamp-Seite. Ihr erspart Euch damit eine Suche im Inkognito-Modus oder, sagen wir, merkwürdige Treffer, die nicht allzu musikalischen Hintergrund haben. Im Ernst: Eine Band Love Sex Machine zu nennen und das Debüt von 2016 dann auch noch "Asexual anger", zeugt schon von einem sehr speziellen Humor. Den hat das Quartett aus Lille selbstbekundet auch, denn die Titelliste von "Fucking snakes" über "Test26" bis "Body probe" spricht ebenfalls Bände. Dazu dieses Space-Cover, das eine Menge Assoziationen zulässt.

Ein reine Spaßtruppe ist der Vierer dennoch nicht. Der Sound ist rau, hart und wütend: Post-Metal, Sludge-Riffs und Vocals zwischen Gekeife und aggressiven Growls, meist schnörkellos und direkt. Vorspiele und Outros sind unnötiger Schnickschnack, drei bis vier Minuten im Schnitt geht es hier direkt zur Sache – alles in einem recht satten, homogenen Sound. Produziert von Sanford Parker, der seine Finger bei so ziemlich jedem relevanten Genre-Act im Spiel hatte – was erklärt, warum Eyehategod öfter mal durchscheinen. Viel schiefgehen kann also nicht, wenn die Hürde des Auffindens erst einmal überschritten ist.

In der Tat ist "Trve" – auch so eine feine ironische Wortwahl – ein für Interessierte durch und durch solides Gesamtpaket. Vom Shouter ist zwar wenig zu verstehen, denn sein Part dient mehr der passenden Lautmalerei. Der Rest ist gutes Riffing, ein klarer, drückender Sound und ordentlich Groove als Öl, das die Maschine antreibt. "Mask" sticht durch das einnehmende Drumming hervor und mit "Canopy" gelingt sogar ein Ausflug in noch härtere Gefilde. Ansonsten ist "Trve" tatsächlich eher eines dieser Alben, über die es heißt: Kennst du eins, kennst du alle. Das muss allerdings nichts Schlechtes sein: In 35 Minuten Spielzeit handelt es sich hier um gute Unterhaltung, bei der es wirklich komplett egal ist, wie die jeweiligen Titel schlussendlich heißen. Aufpassen ist nur im musikalischen Freundeskreis angesagt, falls jemand die Franzosen an andere weitergeben möchte. Wir empfehlen: Link schicken oder gleich physisch in die Hand drücken.

(Klaus Porst)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Fucking snakes
  • Canopy
  • Mask

Tracklist

  1. Fucking snakes
  2. Test26
  3. Trapped for life
  4. Body probe
  5. Canopy
  6. Broken code
  7. Carbonic beast
  8. Autism factor
  9. Hollywood story
  10. Mask
Gesamtspielzeit: 35:52 min

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The MACHINA of God

2024-04-18 11:43:48

Mega bekloppter Name, aber tönt doch ganz gut.

Armin

2024-04-10 20:47:45- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

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