Shakira - Las mujeres ya no lloran

Sony
VÖ: 22.03.2024
Unsere Bewertung: 5/10
5/10
Eure Ø-Bewertung: 4/10
4/10

Rache ist süß

Sieben Jahre ist es her, dass Shakira ein Album veröffentlicht hat. Wirklich in den Hintergrund gerückt ist die Sängerin nicht. Allerdings hat sie deutlich mehr Schlagzeilen mit ihren Behörden-Angelegenheiten gemacht als mit ihrer Musik. Doch spätestens die vermutlich beste Super-Bowl-Halbzeitshow des Jahrzehnts von ihr und Jennifer Lopez dürfte deutlich gemacht haben: Shakira fehlt in der Popkultur. Seitdem veröffentlichte die kolumbianische Sängerin regelmäßig Singles, die mit weiteren Songs auf "Las mujeres ya no lloran" zu einer Sammlung werden. Aber wie das nach langen Pausen und Comebacks oft ist: Die Erwartungen werden nicht kleiner. Das Album tut sich eher schwer daran, sie zu erfüllen.

Positiv hervorheben lässt sich direkt der Opener "Puntería" mit Cardi B: Shakira geht mit der Zeit, ohne sich anzubiedern. Unaufgeregte Elektro-Beats treffen auf sanfte Synthie-Sounds, während die Melodie nicht einmal wagt, auszubrechen. Etwas mehr Dramatik bietet da schon "La fuerte", das zusammen mit dem DJ Bizarrap entstanden ist. Das Soundgerüst ist hier dramatischer und lässt zu, dass Shakira das Potenzial ihrer Stimme vollends ausschöpft. Magische Gesangsmomente, wie etwa in ihrer 2000er-Ballade "Underneath your clothes", bleiben aber auf dem gesamten Album aus. Musikalisch trifft am ehesten noch "Cóme dónde y cuándo" diese Kerbe: Mit der Gitarre kommen Shakiras Rock-Stärken durch. Diese musikalische Facette hat auch durchaus zum Weltstar-Status der Sängerin geführt.

Der interessanteste Song bleibt jedoch der mit dem kompliziertesten Namen: "Shakira: Bzrp music sessions, Vol. 53". Oder einfacher ausgedrückt: Der Disstrack, der offensichtlich Shakiras Ex Gerard Piqué gewidmet ist. Bereits 2023 veröffentlichte die Sängerin den Song gemeinsam mit Bizarrap und sorgte vor allem mit den sehr eindeutigen Lyrics für Aufsehen. So nennt Shakira durch clevere Betonung und Wortspielen sogar konkret den Namen ihres Ex sowie den seiner angeblichen Affäre. Vor allem wirft Shakira ihm vor, sie für eine deutlich jüngere Frau verlassen zu haben und singt etwa "Ich bin zwei 22er wert", in Anspielung auf das Alter der angeblichen Affäre. Dass sie sich entschieden hat, den Song auf ihrem Album zu veröffentlichen und ihm nicht einmal dort einem richtigen Namen zu geben, dürfte die Racheaktion krönen.

Doch so pikant die Songs inhaltlich und so sauber sie handwerklich sind: Lebhafte Stimmung kommt auf "Las mujeres ya no lloran" nicht auf. Kommerziell dürfte das Album sich für die vom Finanzamt beäugte Sängerin lohnen – in sämtlichen lateinamerikanischen Charts sind die Singles bereits durchgestartet. Ein zweites "Waka waka" oder zumindest ein Nachfolger für "She wolf" bietet "Las mujeres ya no lloran" aber keineswegs.

(Lena Zschirpe)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Cóme dónde y cuándo

Tracklist

  1. Puntería (feat. Cardi B)
  2. La fuerte (feat. Bizarrap)
  3. Tiempo sin verte
  4. Cohete (feat. Rauw Alejandro)
  5. (Entre Paréntesis) (feat. Group Frontera)
  6. Cóme dónde y cuándo
  7. Nassau
  8. Última
  9. Te felicito (feat. Rauw Alejandro)
  10. Monotonína (feat. Ozuna)
  11. Shakira: Bzrp music sessions, Vol. 53 (feat. Bizarrap)
  12. TQG (feat. Karol G)
  13. Acróstico – Milan y Sasha
  14. Copa Vacía (feat. Manuel Turizo)
  15. El jefe (feat. Fuerza Regida)
  16. Brzp music sessions, Vol. 53 (Tiësto Remix)
  17. Puntería (feat. Cardi B) (Vinyl Version)
Gesamtspielzeit: 51:13 min

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Armin

2024-04-03 20:51:35- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

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