Third Eye Blind - Blue

Macromedia / Eastwest
VÖ: 29.05.2000
Unsere Bewertung: 2/10
2/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Spielt\'s noch einmal, 3EB!

Fast drei Jahre sind vergangen seit Third Eye Blind mit ihrem gleichbetitelten Debüt mit ihrer eingängigen Mischung aus Surfpunk und Collegerock halb Amerika durcheinanderwirbelten. Zuckersüße Melodien, diese gewisse Unbeschwertheit und treibende Gitarren waren damals das Erfolgsrezept, mit dem die Band sich vor allem in den USA ein bißchen in den Ruf der Teenieschwärme. Doch ebenso wie diese scheitern sie daran, daß sie zu jeglicher Veränderung unfähig sind.

Sicher hatte ich beim Kauf eines Third Eye Blind-Albums nicht erwartet, Innovation in CD-Form zu kaufen, doch freute ich mich zumindest auf neue Dauerohrwürmer wie \"Semi-charmed life\" oder \"How\'s it going to be\", die jegliche schlechte Laune für ein paar Stunden vergessen lassen und den idealen Soundtrack darstellen, um eine Durchschnittsparty wiederzubeleben. Doch leider Fehlanzeige. Keinerlei Melodien, die mich vom Sessel gepustet hätten oder mich für die nächsten paar Jahre dazu verdammt hätten, ein- und denselben Refrain vor mich hinzusummen, sondern nur ein bißchen dezente Langeweile.

Man hört sich das Album vielleicht zweimal an, stellt es dann zurück in den Schrank und hat es wohl für die nächsten paar Jahre vergessen. Nicht daß Third Eye Blind hier alles verlernt hätten, was sie früher auszeichnete, die Tempowechsel kommen immer noch gelungen und die guten alten La La La-Refrains sind auch noch da, nur glaubt man jeden Song schon das ein oder andere Mal gehört zu haben und ich frage mich doch was die Jungs in der ewig langen Produktionsphase zu diesem Album eigentlich getan haben, jeder der Songs könnte sich auch auf dem Vorgänger befinden und das ganze klingt für mich verdächtig nach einer zügig zusammengeschusterten Auswahl belangloser B-Sides, die man hinter das eigentliche Album geschoben hat um noch ein paar Kröten am Boom vergangener Tage zu verdienen. Aber warum, dann diese ewige Wartezeit? Blue hättte man wahrhaftig einen knappen Monat nach der Veröffentlichung des Erstlings auf den Markt schmeißen können.

Auf Anspieltipps verzichte ich bei diesem Album völlig bewußt, da jeder Song genau so gut, bzw. schlecht wie der andere ist und sich hier textliche Belanglosigkeit in beeindruckender Perfektion mit musikalischer Eintönigkeit paaren. Hinzu kommt diesmal, daß die Stimme des Frontmannes Stefan Jenkins, der sich regelmäßig in wenig männliche Tonregionen vorwagt, auf Blue wesentlich nerviger klingt als noch auf dem Debütalbum. So, genug der Kritik, für jeden der wahrhaftig noch nie ein Surfpunkpopcollegerockwasweißich-Album in seinem Besitz hatte, mag die Scheibe ja noch einige Überraschungen und nette Ideen bieten,alle anderen lassen am besten die Finger davon.

(Thorsten Thiel)

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Highlights & Tracklist

Highlights

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Tracklist

  1. Anything
  2. Wounded
  3. 10 days late
  4. Never let you go
  5. Deep inside of you
  6. 1000 Julys
  7. An ode to maybe
  8. The red summer sun
  9. Camouflage
  10. Farther
  11. Slow motion
  12. Darkness
  13. Darwin
Gesamtspielzeit: 69.07 min

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