Trevor Horn - Echoes – ancient & modern

Deutsche Grammophon / Universal
VÖ: 01.12.2023
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
5/10

Fahr schon mal den DeLorean vor!

Er hat es wieder getan. Vier Jahre, nachdem er sich auf "Trevor Horn reimagines the eighties" mit einem Album voller Coverversionen dem Jahrzehnt gewidmet hat, dessen Sound er maßgeblich mitprägte, legt Trevor Horn eine Platte mit dem – scheinbar – gleichen Konzept nach. Aber dem Mann, dessen Video den Radio Star gekillt hat, der uns Frankie Goes To Hollywood und The Art Of Noise brachte und die Karrieren von Grace Jones, Propaganda, Pet Shop Boys, Simple Minds, ABC u. v. a. durch seine Produktionen förderte, schenkt man trotzdem gerne noch einmal ein bis zwei Ohren.

Das erwähnte Vorgängeralbum wurde komplett mit The Sarm Orchestra aufgenommen, was zusammen mit der opulenten Studioproduktion teilweise in die Kitschfalle führte. Trotzdem waren auch dort ein paar interessante Versionen der alten Klassiker dabei. Dass zwei Songs nun erneut am Start sind, verwundert ein wenig, Horn dürfte doch genug Hits aus den 80er-Jahren kennen. Einer davon – nämlich "Slave to the rhythm" – ist dann auch eher ein Schwachpunkt hier, denn die Version mit Lady Blackbird ist nicht besonders originell geraten, und Grace Jones toppt ohnehin niemand.

Der zweite Rückkehrer ist "Owner of a lonely heart". Klar, Horn war mal (kurze Zeit) Bandmitglied bei Yes, aber ausgerechnet die olle Radiokamelle? Aber halt, hier zeigt sich, dass "Echoes – ancient & modern" seinen Vorgänger deutlich übertrifft. Dieses Mal hat Horn nämlich nicht auf Bombast gesetzt, sondern bevorzugt eine entspannt luftige Produktion ausgewählt. Das Yes-Stück kommt in dieser chilligen Interpretation mit einer Coolness um die Ecke, die man nicht erwartet hätte. Und apropos unerwartet cool: Gesungen wird es von Rick Astley. Ha! Na ja, und wenn wir schon bei den coolen Säuen sind – der Einzige, bei dem man von einer weiteren Coverversion zu Depeche Modes "Personal Jesus" noch erhoffen konnte, dem Klassiker einen eigenen Stil zu verleihen, ist wohl Mr. Oberkörperfrei himself, Iggy Pop. Und der liefert.

Auch andere Wegbegleiter aus unterschiedlichen Phasen von Horns Schaffen können überzeugen. Mit Seal und einem leicht dahinschwebenden Sound klingt Joe Jacksons "Steppin' out" ganz anders. Mit Marc Almond macht Horn aus "Love is a battlefield" eine Synthiepop-Ballade mit flottem Mittelteil, und mit Toyah und ihrem Gatten Robert Fripp (King Crimson) wird aus Frankies "Relax" ein cleverer Schleicher. Sicher wurden auch ein, zwei Coverversionen ("Drive", "White wedding") nicht so spannend umgesetzt. Aber dafür gibt es Sonderlob für die zwei Stücke, die aus der 80er-Schiene herausfallen. Da darf man in "Swimming pools (Drank)" mit Staunen verfolgen, wie Tori Amos klänge, wenn sie zeitgenössische Kendrick-Lamar-Musik veröffentlichte. Und wie der irische Entertainer Jack Lukeman zu Pianobegleitung "Smells like teen spirit" in intensives Balladendrama verwandelt, das ist große Kunst. Da darf der Trevor anschließend zum Finale ruhig den Bryan Ferry markieren, in dieses "Avalon" folgt man ihm gern.

(Thomas Bästlein)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Owner of a lonely heart (feat. Rick Astley)
  • Personal Jesus (feat. Iggy Pop & Lambrini Girls)
  • Smells like teen spirit (feat. Jack Lukeman)

Tracklist

  1. Swimming pools (Drank) (feat. Tori Amos)
  2. Steppin' out (feat. Seal)
  3. Owner of a lonely heart (feat. Rick Astley)
  4. Slave to the rhythm (feat. Lady Blackbird)
  5. Love is a battlefield (feat. Marc Almond)
  6. Personal Jesus (feat. Iggy Pop & Lambrini Girls)
  7. Drive (feat. Steve Hogarth)
  8. Relax (feat. Toyah & Robert Fripp)
  9. White wedding (feat. Andrea Corr & Jack Lukeman)
  10. Smells like teen spirit (feat. Jack Lukeman)
  11. Avalon
Gesamtspielzeit: 44:31 min

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Armin

2023-12-21 20:05:45- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

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