The Cryptex - Nimbus

Phonotraxx / Broken Silence
VÖ: 29.09.2023
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
8/10

Geknackt

Manchmal ist einfach der Wurm drin und mitunter besonders tief. Erst ließ sich der Promo-Stream nicht abspielen, dann gab es das gleiche Problem mit dem Download. Somit musste ganz klassisch eine CD zugeschickt werden. Aber wer nutzt heute noch ein CD-Laufwerk? Eben. Also galt es, erst einmal ein entsprechendes Gerät aufzutreiben. So erinnerte der Versuch, sich dieses Album vor der eigentlichen Veröffentlichung anzuhören, ein wenig an die Bemühungen des Protagonisten Robert Langdon in Dan Browns Bestseller "Sakrileg", das für diese Band namensstiftende Kryptex zu öffnen. Wobei der Name ohnehin noch nie besser gepasst hat, denn The Cryptex haben mit "Nimbus" zwar keine geheime Botschaft, aber einen durchaus komplexen Brocken vorgelegt, der erst einmal erfasst und kategorisiert werden will, allerdings ohne dass es dafür besonderer audiophiler Entschlüsselungskünste bedarf.

Vielseitig waren die Deutschen um Bandleader Simon Moskon schon immer. Davon zeugen die bisherigen drei Alben, die sie seit 2011 herausgebracht haben. Als Sammelsurien unterschiedlicher Einflüsse und Elemente waren sie jedoch stets unterlegt und angetrieben von einer gewissen Leichtfüßigkeit. Mit "Nimbus" stößt die Band nun allerdings in unheilvollere Klanggefilde vor, wo jede Menge Epik und Bombast ihrer Entdeckung harren.

Schon der erst kürzlich ergänzte Artikel vor dem Namen verdeutlicht, dass es bei den Niedersachsen heuer eine Spur ernster, härter und verbindlicher zugeht. Fehlt eigentlich nur noch ein Ausrufezeichen, doch das haben sie sich in mehrfacher Ausführung für das Album aufgehoben. Zwar zeigt sich die Band erst ab dem dritten Song von ihrer so gewollt wie gekonnten Seite, während es zuvor mit "Fall down" und "Cobra" durchaus markant und einprägsam, aber für ihre Verhältnisse recht schmucklos zur Sache geht. Dann aber trumpft das Trio mächtig auf und setzt die besagten Ausrufezeichen besonders deutlich, wobei es neben songdienlicher Spielfreude immer wieder der ausdrucksstarke chorale Gesang ist, mit dem The Cryptex in den Bann zu ziehen verstehen. So mitreißend waren innerhalb der Stilverwandtschaft zuletzt nur Ghost mit ihrem meisterhaften "Impera".

Einzig das grundsätzlich sehr eindringlich geratene "The day we will meet again" fällt dann noch ein wenig ab, weil es etwas länglich wirkt. Es passt aber auf gewisse Weise zum Ursprung des Bandnamens, dass dadurch etwas Geduld gefragt ist, bis das gelungene "Son of fortune" das Album beendet, schließlich hat auch Robert Langdon eine Weile gebraucht, bis ihn das Kryptex zum Heiligen Gral geführt hat.

(André Schuder)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Holy ground
  • Devils casino
  • How many days
  • Nevermore creek
  • Abyss

Tracklist

  1. Fall down
  2. Cobra
  3. Sugarleaf
  4. Holy ground
  5. Nimbus
  6. Devils casino
  7. How many days
  8. Nevermore creek
  9. Abyss
  10. The day we will meet again
  11. Son of fortune
Gesamtspielzeit: 52:13 min

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Armin

2023-10-18 20:36:44- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

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