Oomph! - Richter und Henker

Napalm / Universal
VÖ: 08.09.2023
Unsere Bewertung: 2/10
2/10
Eure Ø-Bewertung: 4/10
4/10

Erbarmen

Die Meister des Subtilen und der "meinungsstark, bissig und kritischen" (Beipackzettel des Albums) Lyrik sind zurück. Vier Jahre nachdem das Album "Ritual" mit zarten Kleinoden wie "TRRR - FCKN - HTLR" verzückt hat, beglücken Oomph! ihre Hörerschaft und den Rest der offenen Ohren mit ihrem neuen Werk "Richter und Henker". Selbiges ist das erste Album mit ihrem neuen Sänger "Der Schulz", der vorher unter anderem in Unzucht gesungen hat. Auf die Umstände, warum Sänger und Gründungsmitglied Dero Goi nicht mehr Teil der Band ist, wird hier nur mit dem Hinweis auf Eigenrecherche eingegangen.

"Richter und Henker" wurde von der Band selbst produziert und sollte der Beginn einer neuen Ära sein. In Kombination mit einem neuen Sänger standen die Chancen für so ein Vorhaben ganz gut. Doch statt einer neuen Ära kann hier eher von einer weiteren Staffel einer bekannten Serie die Rede sein. Selbst wenn eine der tragenden Figuren nun von einem anderen "Schauspieler" verkörpert wird, bleiben die Stories um die bekannten Charaktere immer die gleichen.

"Wem die Stunde schlägt" fährt sofort die typischen "O!SP"s (Oomph! selling points) auf: Neue Deutsche Härte, Paarreime in Stein gemeißelt und einen Sänger, der zwischen Gruselmärchenerzähler und Pathos hin und her wechselt. Im Ganzen klingt "Richter und Henker" eher rückwärts blickend als in Richtung Neuland. Oomph! klingen wie Oomph!, und das seit mehr als 30 Jahren. Weggefährten aus dieser Zeit werden hier zum Quasi-Jubiläum zitiert: "Es ist nichts, wie es scheint" borgt sich seine Gitarren teilweise von Marilyn Mansons "The beautiful people" inklusive der Glocken, der Titeltrack hingegen weckt in den Strophen Erinnerungen an HIM zu "Love metal"-Zeiten, und wenn Frank Zander sich jetzt dazu entscheiden würdem, ein Neue-Deutsche-Härte-Album im Stil von Witts "Bayreuth" aufzunehmen, dann würde ein Track wie "Wo die Angst gewinnt" dabei rauskommen.

Apropos Joachim Witt: "Wut" bietet sicherlich ein Feature, auf das viele, vielleicht auch im Plattentests.de-Forum, gewartet haben (sie wussten es nur nicht). Mit niemand Geringerem als Joachim Witt, AKA Rübezahl, Herbergsvater und Großfürst der emotionalen Apokalypse, wird dieses Lied veredelt. Der rechte und linke Kanal der Stereoanlage der infernalischen Majestät, stampfende Rhythmik trifft auf Lyrik am Limit. Hier wächst zusammen, was was nicht zusammenwachsen sollte. "Wut ist nur Angst im schwarzen Kleid", heißt es in diesem Lied. Nach den 55 Minuten von "Richter und Henker" fördert sich allerdings eher folgender Gedanke zutage: "Oomph! sind nur stoomph! die meiste Zeit.

(Thomas Verkamp)

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Highlights & Tracklist

Highlights

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Tracklist

  1. Wem die Stunde schlägt
  2. Richter und Henker
  3. Soll das Liebe sein?
  4. Nur ein Mensch
  5. Schrei nur schrei
  6. Nichts wird mehr gut
  7. Sag jetzt einfach nichts
  8. Es ist nichts, wie es scheint
  9. Wo die Angst gewinnt
  10. All die Jahre
  11. Wut (feat. Joachim Witt)
  12. Ein kleines bisschen Glück
Gesamtspielzeit: 55:17 min

Im Forum kommentieren

kenny23

2023-09-01 21:47:38

2/10 ist mal die Überraschung des Updates!

kingsuede

2023-09-01 21:40:53

Wut mit Witt ist so schlimm, dass es wieder lustig ist.

Armin

2023-09-01 21:23:19- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

Meinungen?

nörtz

2023-08-18 13:25:13

Der Text ist aber schon Querdenkerniveau. Damit können sich alle alten, weißen Männer, die sich übers Canceln aufregen, identifizieren. :D

Z4

2023-08-18 13:23:56

Ach, steht ja auch in der Mitteilung. War nur von den selten dämlichen Namen verwirrt.

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