James Rivera's Metal Wave - New wave gone metal
Massacre / SoulfoodVÖ: 28.07.2023
Doch nur Wellblech
Depeche Mode. The Psychedelic Furs. The Cure. Peter Gabriel. The Sisters Of Mercy. Tears For Fears. Bauhaus. Echo & The Bunnymen. Ramones. The Cult. Hände hoch, wer ein Festival mit diesem Line.Up sofort und ohne nach dem Preis zu fragen besuchen wollen würde! Leider handelt es sich hier aber nicht um ein solches, sondern um die Künstlerliste eines Coveralbums. Eines seltsamen Coveralbums mit einem gewissen Spaßfaktor.
James Rivera kennen die Metalheads als Frontmann der amerikanischen Power-Metaller Helstar. Außerdem war er noch als temporärer Gastvokalist für Seven Witches und Shadowkeep tätig. Und er hat eine heimliche Vorliebe: New Wave. Oder das, was Rivera dafür hält. Denn darüber, ob man die obigen Bands und Künstler nun alle unter New Wave einsortieren würde, ließe sich durchaus streiten. Aber es sollen hier keine Mattenhaare gespalten werden. Obwohl: Ob das, was bei den Versionen, die Rivera mit Unterstützung seiner Helstar-Kollegen Larry Barragan (Gitarre) und Garrick Smith (Bass) und verstärkt durch Maurice Eggenschwiler (Gitarre), René Luna (Drums) und Jan Kimmel (Orgel) zusammengeklöppelt hat, wirklich als Metal durchgeht, wäre gleich der nächste Streitpunkt.
Der Auftakt "Black celebration" jedoch erweist sich tatsächlich als vielversprechend. Satte Drums, wie sie Depeche Mode bei den jüngeren Liveversionen des Klassikers von 1986 auch eingesetzt haben, zackige Gitarren – und dann Riveras dramatische Stimme. Mit dieser steht und fällt allerdings auch das Vergnügen, das diese Platte auslöst – oder auch nicht. Manche werden sich mit Schaudern abwenden, andere amüsiert grinsen, wieder andere anerkennend mit dem Kopf nicken. Diese Coverversion geht jedenfalls in Ordnung. Beim folgenden "Love my way" wird es schon schwieriger, denn das Stück orgelt – überhaupt ist oft zu viel Hammond im Spiel – doch arg handzahm dahin, und der Gesang passt überhaupt nicht, sondern nervt sogar. Was später auch für "Everybody wants to rule the world" gilt, das schon fast in den Ohren schmerzt.
The Cures "Lovesong" ist ebenso okay, aber belanglos umgesetzt wie The Sisters Of Mercys "Black planet" oder der alte Ramones-Schunkler "Pet sematary". Bei Peter Gabriels "Shock the monkey" hingegen traut sich die Band endlich einmal, das Original ordentlich umzukrempeln. So gehen interessante Coverversionen. Auch "Bela Lugosi’s dead" gefällt, weil Rivera hier die Coolness des Bauhaus-Klassikers unterstreicht und nicht theatralisch überzieht. Im Gegensatz zum eigentlich magischen "The killing moon", dem er leider jegliche Atmosphäre zersingt, während die Band eine ganz anständige Untermalung liefert. Das abschließende "Rain" von The Cult passt da schon viel besser. Und so macht diese Coverplatte (nur) in der richtigen Laune streckenweise Spaß, was vor allem an der starken Songauswahl liegt. Trotzdem bleibt "New wave gone metal" insgesamt zu unoriginell – vielleicht sollte Rivera mal bei den Kollegen von Atrocity nachfragen, wie so etwas geht.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Black celebration
- Shock the monkey
- Bela Lugosi's dead
Tracklist
- Black celebration
- Love my way
- Lovesong
- Shock the monkey
- Black planet
- Everybody wants to rule the world
- Bela Lugosi's dead
- The killing moon
- Pet sematary
- Rain
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MM13
2023-09-01 18:32:32
tatsächlich furchtbar, die idee an sich wave als heavy zu spielen nicht schlecht, aber so? und der gesang(stimme) schlimm.
Armin
2023-08-25 20:36:13- Newsbeitrag
Frisch rezensiert.
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- James Rivera's Metal Wave - New wave gone metal (2 Beiträge / Letzter am 01.09.2023 - 18:32 Uhr)