
Cyhra - The vertigo trigger
Nuclear Blast / Rough TradeVÖ: 18.08.2023
Lasse Reinhörn
An Schweden ist einfach kein Vorbeikommen. Ikea in jeder zweiten Wohnung, Wikinger auf jedem zweiten Bildschirm. Und in puncto Musik ist ein Leben ohne Schweden zwar möglich, aber sinnlos. Schließlich hat mit Spotify der größte Streamingdienst seinen Sitz in Stockholm und entsprudeln dem skandinavischen Land trotz seiner überschaubaren Bevölkerungszahl ein offenbar endloser Talentstrom. Wie zum Beispiel Degreed, die es zwar schon länger gibt, aber gerade erst mit ihrem sechsten Album "Public address" berechtigterweise die Aufmerksamkeit von Hardrock-Freunden mit einem Faible für Adult Oriented Rock auf sich ziehen konnten. Während das druckvolle Song-Dutzend dieser Platte noch immer die Lauscher erfreut, steht schon die nächste Schweden-Schöpfung bereit, um bei der geneigten Hardrock-Anhängerschaft garantiert keine Langeweile aufkommen zu lassen.
Diesmal handelt es sich sogar um eine Supergroup, für die sich ursprünglich u.a. Mitglieder von Amaranthe, In Flames, Kamelot und Luca Turilli’s Rhapsody zusammengefunden hatten. Die fünfköpfige Band bringt mit "The vertigo trigger" immerhin auch schon ihr drittes Album unters Volk, wobei bereits "Letters to myself" von 2017 und "No halos in hell" von 2019 in Fach- und Fankreisen größtenteils positiv aufgenommen wurden. Anders als Degreed haben Cyhra mit AOR allerdings nicht allzu viel am Hut, sondern tragen ihren Rock-Stiefel ziemlich genau so, wie das angesichts der Fußstapfen, die oben genannte Bands hinterlassen haben, angemessen und erwartungsgemäß erscheint. Anders ausgedrückt, sind Cyhra sozusagen die musikgewordene Schnittmenge aus Amaranthe, In Flames, Kamelot und Rhapsody. Ihr Hardrock bewegt sich daher an der Grenze zum Metal, ihr Songwriting ist verglichen mit Degreed ausgefeilter und abwechslungsreicher, dabei aber wie bei den Kollegen der bedingungslosen Eingängigkeit und melodischen Resonanz unterworfen.
Mit dem programmatisch betitelten "Ready to rumble" ist daher eigentlich auch schon alles gesagt. Direkt an die Front stürmende Riffs im Wettlauf mit einem sofort in die Glieder fahrenden Refrain. So muss das sein. Und so bleibt das. Allerdings: Cyhra schaffen es, ganz in der Manier von vor allem Kamelot, mit ihrem breitgefächerten Ansatz eine gewisse hintergründige Tiefe und dringlichere Atmosphäre zu erzeugen, was der Halbwertzeit der Platte zugutekommen dürfte. Zumal dank dramaturgischer Sperenzchen und fachkundig platzierter Tempowechsel für jede Menge Kurzweil gesorgt ist. Ob "Live a little", "1.000.000 Fahrenheit", "Buried alive", "Life is a hurricane", "Ashlight" oder "Too old for fary tales" – eine Songauswahl mit verbundenen Augen würde hier immer zum richtigen Ergebnis führen. Nur die einzige Ballade "The voice you need to hear" ist vielleicht nicht jedermanns Sache. Aber schließlich ist selbst Schweden nicht bei allen beliebt.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Ready to rumble
- Live a little
- Buried alive
- 1.000.000 Fahrenheit
- Life is a hurricance
- Too old for fary tales
Tracklist
- Ready to rumble
- Let's have my story told
- Live a little
- 1.000.000 Fahrenheit
- Buried alive
- The voice you need to hear
- Life is a hurricane
- If I
- Fear of missing out
- Ashlight
- Too old for fary tales
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Armin
2023-08-16 21:01:06- Newsbeitrag
Frisch rezensiert.
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- Cyhra - The vertigo trigger (1 Beiträge / Letzter am 16.08.2023 - 21:01 Uhr)