The Circle - Of awakening

Aop / Edel
VÖ: 18.08.2023
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Eins sind Anfang und Ende

Zahlen, Daten, Fakten: Gegründet 2020, erstes Minialbum 2021, ein Jahr später steht nun "Of awakening" in den Startlöchern: Die Rede ist vom Bandprojekt The Circle, dessen Sänger Asim Searah namentlich schon einmal in Verbindung mit Wintersun aufgetaucht ist, deren Saiten er einige Jahre lang bearbeitete. Erneut halten sie sich in Bezug auf die Spielzeit mit nur 33 Minuten recht kurz, was jedoch nicht für die einzelnen Titel gilt: Fünf an der Zahl nehmen sich The Circle folglich einige Zeit für ihre jeweiligen Ideen. Diese kreisen von der Inspiration her um Egoismus, Selbsthass, Destruktivität und was eben noch so in den negativen Kontext fällt. Stilistisch bietet sich hierfür Black Metal förmlich an, wenig überraschend setzt das Trio wie auch schon auf "Metamorphosis" (passende Tracklist: "Angst", "Verzweiflung", "Zorn", "Erlösung") auch voll auf diese Karte. Die eigene Metamorphose ist nun deutlich hörbar, "Of awakening" geht trotz ähnlichem Sound-Bild insgesamt etwas feiner zu Werke.

Eines dieser hörbaren Merkmale ist beispielsweise der stärkere Fokus auf Streicherpassagen. Es gab sie schon vorher, jedoch setzten die drei eher auf progressive-symphonische Maximalismusmomente, in denen diese filigranen Instrumente sich kaum in den Vordergrund drängen konnten. Auf "Of awakening", genauer dem titelgebenden Song setzt das Trio hier sogar mit einem Gast eine besondere Duftmarke: Tim Charles von den Genre-Kollegen Ne Obliviscaris fidelt gen Ende ein Solo in den brachialen Sechsminüter. Dieses und das übrige Violin-/Viola-Spiel verleihen dem düsteren Moloch hier eine B-Note, welche sich eher selten als Attribut im Genre findet: Schönheit. Zusätzlich betonen markante Soli, wie das Gitarrenspiel eingangs in "Afflux" einen Fokus, der nicht nur auf Haudrauf-Effekten liegt.

Bei aller Härte, bei allem Keifen, Growlen, zu meterhohen, beziehungsweise tiefen Basslinien, wilden Ausbrüchen und Schlagzeuggeprügel ist "Of awakening" in seiner eigenen Art einfach schön. Das Tempo teils hoch, die gewünschte und auch nötige Lautstärke eh – und doch ist "Of awakening" erstaunlich zugänglich. Eine Eigenschaft, die The Circle abermals mit Ne Obliviscaris teilen, ebenso die Varianz, was die Vocal-Performance angeht. Dazu auch dienlich: Die satte Produktion. Mögen The Circle auch auf Promobildern mit verbundenen Augen im finsteren Geäst stehen – die Aufnahme klingt alles andere als nach skandinavischer Waldhütte. Zwar werden die musikalischen Einflüsse von nördlichen, wie auch anderweitig beheimateten Genrevorgängern reichlich aufgegriffen und genutzt, was "The Circle" jedoch hier und insbesondere im standesgemäßen Closer "Ashes and fading tides" neu zusammenlegen reicht für mehr als nur eine halbe Stunde Begeisterung.

(Klaus Porst)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Of awakening
  • Ashes and fading tides

Tracklist

  1. Ruins, my dying world
  2. Of awakening
  3. Afflux
  4. Reign of the black sun
  5. Ashes and fading tides
Gesamtspielzeit: 33:17 min

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Armin

2023-08-16 21:00:55- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

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