Gluecifer - Automatic thrill

Steamhammer / SPV
VÖ: 26.01.2004
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Spanner

Brainstorming zum Thema Nervenkitzel. Was hätten wir denn da im Angebot? Sicherlich, ganz vorne mit dabei ist der Bungee-Sprung. Minutenlange Vorbereitungen gepaart mit dem "Gleich geht's los"-Wissen lassen Hormone verrückt spielen und Anspannung in pures Adrenalin umwandeln. Dabei ist es ja auch zumeist so, daß dieser besonders aufregende, positive Streß bewußt gesucht wird. Denken wir an den Kick eines spannenden Horrorthrillers, das Mitfiebern, wenn der heiß geliebte Fußballverein im entscheidenden Spiel in die Verlängerung und ins Elfmeterschiessen muß und an die schweißigen Finger beim ersten Telefonanruf des heimlichen Schwarms.

Von Schweiß und Schwarm hin zu Gluecifer bedarf es nicht allzu viel, stehen die fünf Skandinavier doch nunmehr seit einem Jahrzehnt für diese beiden Attribute. In den süffigsten Spelunken und schäbigsten Hinterhof-Clubs groß geworden, ließen Biff Malibu und seine Bande erstmals 1997 mit einem furiosen Ritt auf einem Tiger aufhorchen. Die Rock'n'Roll-Gemeinde hatte ihr neues Idol gefunden. Begeisterung, Energie, Rotz und große Klappe brachten in Nullkommanix den "Rockthrone" ein.

Live on stage macht den nordischen Königen des Rock auch heute noch keiner etwas vor, in Sachen Studio-Output wurden sie mittlerweile aber zumindest von Danko Jones locker überholt. Zeit also für eine amtliche Rückmeldung. Gelingt der automatische Nervenkitzel? Um es vorwegzunehmen: Jein. Longplayer Nummer fünf hat über einige Strecken den sleazigen "Basement apes"-Geschmack noch nicht ablegen können. "Here come the pigs", "Shaking so bad", "Freeride" oder der Titeltrack gehen als Rocknummern mittleren Tempos zwischen Club und Stadion zwar in Ordnung, werden allerdings auch eingefleischten Fans kein Zungenschnalzen entlocken können.

Die erste Auskopplung "A call from the other side" hat in der Hinsicht schon alleine durch seinen mehrstimmigen, locker über die Lippen gehenden Refrain Vorteile in Punkto Wiedererkennungswert. Und dann auf einmal laufen die norwegischen Gossenrocker unseres Vertrauens so richtig zu Höchstform auf. Gut zweieinhalb Minuten reichen vollkommen aus. "Take it", "Dingdong thing", "Put me on a plate" oder "Dr. Doktor" holen das verloren geglaubte Eisen aus dem Feuer. Endlich wieder Vollgas. Endlich wieder Schmackes. Endlich wieder große Klappe. Ungeduld zahlt sich eben aus.

(Jochen Gedwien)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Dingdong thing
  • Put me on a plate
  • Dr. Doktor

Tracklist

  1. Automatic thrill
  2. Take it
  3. Car full of stash
  4. Here come the pigs
  5. Dingdong thing
  6. A call from the other side
  7. Shaking so bad
  8. Freeride
  9. Put me on a plate
  10. Dr.Doktor
  11. The good times used to kill me
Gesamtspielzeit: 36:12 min

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