
Matchbox Twenty - Where the light goes
Atlantic / WarnerVÖ: 26.05.2023
Ravioli aus der Dose
Es war Hurricane 1998, die gefeierten Newcomer Matchbox Twenty (damals noch als "Matchbox 20" firmierend) begeisterten die Meute mit College-Rock-Songs wie "Push" oder "3AM". Zur Glückseligkeit brauchte es da nicht viel: Die eigene Crew mit am Start, etwas Glück beim Wetter und ein paar Pilsetten in greifbarer Nähe reichten. Kam der Hunger, kein Problem: Gaskocher raus, Dose Ravioli drauf, umrühren, mmhh lecker! Machst Du Dir heute eine solche Dose auf dem Induktionsherd deiner 15.000-€-Einbauküche warm, setzt das, obwohl der Inhalt mehrheitlich der gleiche sein dürfte, weit weniger Endorphine frei. Das trifft 25 Jahre später leider auch auf Matchbox Twenty zu.
Fast elf Jahre hat sich die Band Zeit gelassen seit dem mäßigen Vorgängeralbum "North", davor hatte es auch schon fast zehn Jahre zwischen dem dritten und vierten Album gedauert. Dass die Truppe aus Orlando, Florida besonders fleißig wäre, kann man daher nicht sagen. Nun wird also "Where the light goes" aus der Dose gelassen und man erkennt gleich, dass die (vermeintliche) Qualitätssicherung keine Änderung der Rezeptur zulassen wollte. Nach dem routinierten aber lieblos runtergedudelten Opener "Friends" folgt die erste Single "Wild dogs (running in a slow dream)", die sich im schlechtesten Sinne bei Coldplay anlehnt und man praktisch die Affen im Dschungel ("Adventure of a lifetime") rumspringen hören kann. Es folgt mit "Rebels" ein typischer Matchbox-Twenty-Stampfer, bei dem leider die Melodie vergessen wurde und der gesamte Song aus einem einzigen Motiv zu bestehen scheint.
Überrascht wird man doch tatsächlich in "Warm blood", bei dem nach drei Minuten auf einmal Kyle Cooks Gitarre von der Leine gelassen wird, aber nur um kurze Zeit später mit einem viel zu frühen Fade-out abgewürgt zu werden. Mit "Queen of New York City" findet die Band dann schnell wieder den Weg in die Konserve und serviert einen zwar gefälligen, aber irgendwie auch verdammt durchschaubaren Radio-Anschmeichelungs-Song vor. Etwas besser geraten ist die zweite Single "Don't get me wrong", die mit den im Refrain überlagernden Stimmen zumindest zu gefallen weiß. Und ganz spät schafft "Selling faith" mit seiner Lagerfeuer-Atmospähre und Intimität zumindest einen positiven Abschluss. Natürlich fehlen auf dieser Scheibe mit "One hit love", "Hang on every word" und "I know better" die Rob-Thomas-Signature-Pianoballaden nicht, allesamt sind aber keine neuen "Little wonders" und fad und glitschig wie eingelegte Teigtaschen in Tomatensoße.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Don't get me wrong
- Selling faith
Tracklist
- Friends
- Wild dogs (running in a slow dream)
- Rebels
- One hit love
- Warm blood
- Queen of New York City
- Where the light goes
- Hang on every word
- Don't get me wrong
- I know better
- No other love (feat. Amanda Shires)
- Selling faith
Im Forum kommentieren
Armin
2023-05-17 21:18:03- Newsbeitrag
Frisch rezensiert.
Meinungen?
Beefy
2023-05-06 09:56:51
Ich verstehe es und mag den Song auch. Schön, dass die nicht nur noch Müll produzieren - im Gegensatz zu Gefährten wie die Goo Goo Dolls oder Third Eye Blind.
Konsul
2023-05-05 18:50:35
Auch wenn es keiner versteht. Mir gefällt der Song. Viel besser als die erste Veröffentlichung.
Armin
2023-05-05 16:59:06- Newsbeitrag
Entenmeister
2023-03-17 18:59:01
Matchbox 20 brauchen wieder Geld für die Villen
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