
Trent Reznor & Atticus Ross - Empire of light (Original score)
The Null CorporationVÖ: 09.12.2022
Nebenher sind sie Nine Inch Nails
"Nichts entsteht ohne Licht." Das ist einer der zentralen Sätze des deutschen Trailers zu "Empire of light", dem neuen Film von Sam Mendes, seines Zeichens Regisseur von "American beauty", "Zeiten des Aufruhrs" oder "Skyfall". Den Soundtrack zu dieser romantischen Hommage an das Kino liefern Trent Reznor und Atticus Ross, auch unter dem griffigen Namen Nine Inch Nails bekannt. Im Gegensatz zur "normalen" Musik, bei der Bilder durch die Musik im Kopf entstehen, basieren Soundtracks auf vorhandenen Bildern, die mit Musik begleitet werden und somit bestimmte Stimmungen erzeugen sollen.
Die bisherige Bilanz ihrer Soundtracks liest sich beeindruckend: Seit ihrem Debüt ("The social network") haben Trent Reznor und Atticus Ross insgesamt 13 Filme mit ihrer Musik untermalt. Sie wurden für diese Werke mit zwei Oscars (das erwähnte "The social network" und "Soul"), zwei Grammys ("The girl with the dragon tattoo" und "Soul") und einen Emmy für den dreiteiligen Soundtrack zur Serie "The watchmen" ausgezeichnet. Sie sind damit nur einen Tony Award vom sogenannten "EGOT" (Emmy, Grammy, Oscar und Tony Award) entfernt.
Nach "Bones and all" (einer Mischung aus Kannibalenfilm und Roadmovie, wenn man dem Internet glauben darf) ist "Empire of light" das zweite Album, was innerhalb eines Monats veröffentlicht wird. Ist ersteres recht düster und erinnert vom Stil her an die Instrumentals von "The fragile" (das Lied "The frail" wird sogar direkt zitiert), herrscht auf "Empire of light" eher zärtliche Melancholie. Getragen von Piano und Synths, könnte "Empire of light" auch der introvertierte Bruder vom "Mid90s"-Soundtrack sein.
Bis auf "Solitary people" und den Closer "High windows" bewegen sich die meisten Liedlängen im handlichen Drei- bis Vier-Minuten-Format. Der Soundtrack funktioniert daher sowohl als Ganzes konsumiert, als auch als Sammlung vieler Klavierkleinode, die pralinengleich konsumiert werden können. Der Titeltrack etwa gehört zum Schönsten, was die beiden in ihrer bisherigen Schaffenszeit komponiert haben, und Lieder wie "To be able to fly" hätten ihren berechtigten Platz auf eines der "Ghosts"-Alben gefunden.
Trent Reznor und Atticus Ross bleiben ihrem Stil treu, sich auf keinen Stil festzulegen. Betrachtet man die bisherigen Soundtracks, waren von Ambient über Industrial bis Jazz viele verschiedene Genres vertreten. Obwohl das Klavier natürlich schon immer eine tragende Rolle in ihrer Musik, sowohl bei Nine Inch Nails als auch bei ihren bisherigen Soundtracks spielte, so ist "Empire of light" doch einzigartig, was das Bekenntnis zur einfachen Schönheit angeht und ein weiterer Höhepunkt ihres bereits außergewöhnlichen Gesamtwerkes.
Highlights & Tracklist
Highlights
- 8 am, Christmas Eve
- The sea, the sea
- To be able to fly
- Empire of light
Tracklist
- 8 am, Christmas Eve
- The sea, the sea
- Faded grandeur
- New Year's Eve
- To the wild sky
- Solitary people
- To be able to fly
- Clouds appear
- Nothing happens without light
- Out and about again
- Procession
- Washed out
- A touch
- Empire of light
- High windows
Im Forum kommentieren
Dumbsick
2023-06-20 13:27:23
Gerade den Film gesehen (welcher auch sehr gut ist) und bemerkt, wie toll der soundtrack immer noch ist
Dumbsick
2022-12-23 11:39:12
Stimmt, dass wollt ich noch erwähnt haben, dass TR ja auch noch singt auf einem Lied:)
Walenta
2022-12-22 22:03:39
Sind wirklich beides sehr tolle Werke geworden. Empire of Light ist vor allem verdammt angenehm nebenbei zu hören, Bones and All sagt mir wegen der eher untypischen Hinwendung zur Gitarre aber fast noch mehr zu - außerdem ist mit (You Made It Feel Like) Home eine der schönsten Nummern drauf, die Reznor (...) je geschrieben hat.
Dumbsick
2022-12-22 16:26:58
Ist qualitativ ebenfalls sehr gut, allerdings nicht ganz so gut wie „Empire of Light“.
peter73
2022-12-22 14:43:57
muss ich - ebenso wie den soundtrack zu "bones and all" - gleich mal antesten, cd gibts von beiden werken ja nicht :(
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