King Gizzard & The Lizard Wizard - Changes

KGLW / Virgin / Universal
VÖ: 07.10.2022
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Einer geht noch

Die Produktivität von King Gizzard & The Lizard Wizard hat stark nachgelassen. Ganze zwei Wochen sind seit ihrem letzten Album "Laminated denim" vergangen. Damit liegen sie aber immer noch deutlich unter der Truss-Schwelle, welche seit 2022 mit 44 Tagen definiert ist. Na immerhin. So langsam stellen sich allerdings doch Ermüdungserscheinungen ein. "Changes" ist beileibe nicht schlecht, wirklich Neues fügt es dem Gizzard-Soundkosmos jedoch nicht hinzu. Vor allem der Eröffnungstrack "Change" zieht sich wie Kaugummi. Daran ändern auch einige hübsche Ideen wenig, die in der Songmitte vorbeischwirren.

Deutlich besser gerät "Gondii", dessen treibender Rhythmus Erinnerungen an Krautrock-Größen wie Can weckt. Die Grundstimmung des Albums ist jedoch eine andere: So mellow und jazzig klangen die Australier lange nicht mehr. Als Referenz in der eigenen Diskographie bietet sich daher "Sketches of Brunswick East" an. Gleichzeitig ist sich das Sextett nicht zu schade, sich von Bands wie Pink Floyd und The Eagles inspirieren zu lassen. Vor allem "No body" erinnert mit seinen lang ausklingenden Akkorden und prominenten Gitarrensoli an jene Künstler.

Auch das Rhodes-Piano kommt wieder zum Einsatz. Vor allem "Hate dancin'" profitiert vom warmen Klang des Tasteninstruments. Im Zusammenspiel mit Bass und Schlagzeug ergibt das fast schon einen Funk-Song. Es fehlt eigentlich nur noch George Clinton, doch dessen Raumschiff war zur Zeit der Aufnahme in anderen Sphären unterwegs. King Gizzard & The Lizard Wizard richten den Blick anschließend ohnehin zu Boden: "Astroturf" wartet mit schönen Bläserelementen auf und eignet sich ganz hervorragend zur Beschallung sozialer Ereignisse, bei denen Rauchwaren eine Rolle spielen.

Nach vier Alben in einem Jahr bietet es sich an, eine Zwischenbilanz zu ziehen. Wo steht die Band um Stu MacKenzie? Die Antwort fällt gar nicht so leicht. Stilistisch sind die Grenzen des Gizzard-Sounds mittlerweile recht klar definiert. Das Risiko, sich festzufahren, hat zugenommen. Aber was heißt das schon im Kontext der schier endlosen Kreativität der Beteiligten. Ein Black-Metal- oder Techno-Album werden sie eher nicht mehr aufnehmen. Aber ganz ausschließen lässt sich das immer noch nicht. Und so lange das der Fall ist, bleiben King Gizzard & The Lizard Wizard spannend. Mal sehen, was die nächsten zehn Alben so bringen.

(Christopher Sennfelder)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • No body
  • Gondii

Tracklist

  1. Change
  2. Hate dancin'
  3. Astroturf
  4. No body
  5. Gondii
  6. Exploding suns
  7. Short change
Gesamtspielzeit: 40:03 min

Im Forum kommentieren

fakeboy

2023-09-03 14:21:29

Holt mich nachwievor gar nicht ab. Zu loungig, jammig für meinen Geschmack.

u.x.o.

2023-09-03 13:18:46

Okay, dann werde ich da auf jeden Fall nochmal reinhören!

Mr. Fritte

2023-09-03 11:55:38

Absolut, Changes ist hevorragend. Hat bei mir auch ein bisschen länger gebraucht als Ice Death oder Omnium Gatherum, aber ist auf keinen Fall schlechter.

fuzzmyass

2023-09-03 10:36:18

Kein Troll Kommentar, liebe Changes...total unterbewertet

PKingDuck92

2023-09-03 09:51:20

Auf jeden Fall mit Sketche of Brunswick East ihr unterschätztestes Werk, ist halt auch im Veröffentlichungstrubel des letzten Jahres bisschen untergegangen, OG, Ice Death und LD waren ja noch taufrisch und gleichzeitig war Changes auch ihr am wenigsten zugängliches Album letztes Jahr... Ansonsten die 6/10 von Plattentests geht gar nicht!

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