
R.E.M. - In time - The best of R.E.M. 1988-2003
WarnerVÖ: 27.10.2003
Sonne, Mond und Sterne
Keine Best-Of-Compilation darf ohne eine wenigstens halbwegs glamouröse Entstehungsgeschichte erscheinen. Und die Herren Michael Stipe, Peter Buck und Michael Mills werden momentan nicht müde, die ihrige zu "In time" immer und immer wieder in den zahlreichen Interviews herunterzuleiern: Jeder von ihnen habe einen Zettel gefüllt mit den Songs, die unbedingt drauf müssen. Und oh Wunder! Die Listen waren weitgehend deckungsgleich. So war es ein Leichtes, zusammenzustellen, was eigentlich nicht leicht zusammenzustellen sein dürfte: Die Tracklist von "In time", der Best Of zum zweiten Teil der nun schon 23 Jahre währenden R.E.M.-Bandgeschichte.
Nachdem die Kopplung "The best of R.E.M." (1991) einst ihren ersten Karriereabschnitt beleuchtete, soll "In time" also den zweiten abdecken. Vom unterkühlt funkelnden "Green" bis hin zum sonnigen "Reveal". Die Jahre ab 1988 und vor allem ihre Zeit als Megastars, nachdem "Losing my religion" die Band aus Athens, Georgia im Jahr 1991 in die Stadien dieser Welt hievte. "Our career can be divided into the two parts: pre-Losing My Religion and post-Losing My Religion", reflektiert Peter Buck in den Liner Notes, die es ausführlich zu jedem einzelnen Song im auch sonst großartig gestalteten Booklet zu bestaunen gibt. Und wer je bei einer Studentenansammlung Zeuge wurde von andächtigen Augenschließ- und Mitsing-Orgien sondergleichen, ist sich bewußt, daß hinter diesem einen Song mehr steckt als eine zarte Mandoline. Und hinter R.E.M. alles andere als oberflächliche Songs. Magie heißt so etwas wohl. Erklären kann es keiner.
Man kann höchstens versuchen, es halbwegs greifbar zu machen, indem man ihre bedeutendsten Songs versammelt. Und jene Highlights wirken um so beeindruckender, wenn sie unter sich sind und nicht von schwer bekömmlicher oder teilweise auch schwächelnder Kost unterwandert wie beispielsweise auf "Monster" oder "Up". Auf "In time" hingegen verbirgt sich 18 Songs lang kein einziger Ausfall und 76 Minuten lang mehr Zauber, als ein Mensch eigentlich aushalten könnte.
Von Romantischem wie "At my most beautiful" über Sonnendurchflutetes wie "Imitation of life", Deftiges wie "What's the frequency, Kenneth?", "E-bow the letter" mit Patti Smith bis hin zu Euphorischem wie "The sidewinder sleeps tonite" und Tieftraurigem wie "Everybody hurts" oder "Nightswimming" ist alles vertreten, was R.E.M. Rang und Namen verschaffte. Und mit dem angenehm nostalgischen "Bad day" sowie dem spacigen, aber etwas unspektakulären "Animal" noch zwei neu eingespielte Songs. Daß manche vielleicht "Strange currencies", "Bang and blame", "Leave" oder "Shiny happy people" vermissen werden: Geschenkt! Vor allem, wenn die Entschädigung so süß ausfällt. Und wenn es das ganze wahlweise noch als die hier vorliegende Einzel-CD, als Doppel-CD mit allerlei äußerst geschmackvoll zusammengestellten B-Seiten, Live-, Acoustic- und Demoversionen oder aber als DVD mit allen Videoclips zu erstehen gibt, fällt die Wahl umso schwerer. Vorschlag: Alle kaufen, in mehrfacher Ausführung, und damit alle Menschen beschenken, die Ihr schätzt. Sie werden es Euch danken.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Losing my religion
- E-bow the letter
- At my most beautiful
- Nightswimming
Tracklist
- Man on the moon
- The great beyond
- Bad day
- What's the frequency, Kenneth?
- All the way to Reno
- Losing my religion
- E-bow the letter
- Orange crush
- Imitation of life
- Daysleeper
- Animal
- The sidewinder sleeps tonite
- Stand
- Electrolite
- All the right friends
- Everybody hurts
- At my most beautiful
- Nightswimming
Im Forum kommentieren
Huhn vom Hof
2022-12-18 13:35:15
Auf "In Time" vermisse ich "Strange Currencies" am meisten. Aber wozu braucht man überhaupt ein Best of von R.E.M.? Diese Band hat sowieso nur gute Alben gemacht.
VelvetCell
2022-12-18 13:28:37
Zweimal richtig.
Ich gehe mich dann mal schämen.
Darno Übel
2022-12-18 13:05:51
E-bow the Letter ist doch drauf? The One I Love und It's the end sind von 1987.
VelvetCell
2022-12-18 13:00:16
Ich wärme das alte Thema nochmal auf, weil ich diese Compilation (Doppel-LP In Time) nicht verstehe.
Ein R.E.M.-Best of ohne It's the end of the world? Das ist wirklich unverzeihlich. Das wäre der erste Song, den ich draufpacken und der letzte den ich wieder runternehmen würde. Auch The One I Love, E-Bow und andere werden schmerzlich vermisst. Stattdessen ist Animal drauf!? Nichts gegen diesen Song. Aber im Vergleich zu den vorgenannten kein Vergleich und auch kein Hit.
Strange.
Aber auch schon ausreichend erörtert. Ich höre das Album nur gerade und denke mal wieder: WTF?
jo
2020-11-30 22:07:17
Ich auch. Und "Drive" ist einfach auch so stark... Gehört für mich auch zu den besten. So ein klasse Opener auch.
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