
Aura Dione - Life of a rainbow
MermaidVÖ: 26.08.2022
Entlarvt
Einmal einen Hit gelandet, bleibt man in Deutschland gefühlt für immer auf einem gewissen Star-Level und kann jederzeit für eine Fernsehsendung wieder herausgekramt und für eine Playback-Performance eingeladen werden. Aura Dione ist für dieses Phänomen ein anschauliches Beispiel – ihre Erfolge "I will love you monday", "Geronimo" oder "Song for Sophie" sind alle vor mehr als zehn Jahren erschienen. Seitdem hat Dione zwar weiterhin Musik veröffentlicht, aber etwas weniger Aufmerksamkeit dafür bekommen. Zeit für ein Best Of. Zumindest quasi. Denn "Life of a rainbow" will durchaus mehr als das sein. Im Grunde sind es allerdings Songs und Singles, die man schon kennt. Aber in einer "Pure version", was man auch mit einer Akustik-Version vergleichen könnte. Statt verspielt-elektronischem Gedudel im Hintergrund finden jetzt überwiegend Klaviertöne und ab und an Gitarrenklänge statt. Und das ist auch schon die Krux an der Sache.
Denn gerade die bekannteren Stücke "Song for Sophie" und "In love with the world" werden ohne die bunten Pop-Spielereien schnell als das entlarvt, was sie eigentlich sind: sehr, sehr harmlose Songs, mit umso harmloseren Refrains. Einfacher ausgedrückt: mehr oder weniger langweilig. Hinzu kommt leider, dass Diones sowieso schon häufig jodelnde Stimme bei "Life of a rainbow" immer wieder auch einbricht oder tatsächlich beim Ton daneben liegt. Also das, was bei einer heruntergebrochenen Version eigentlich im Vordergrund stehen sollte, schwächelt leider qualitativ. Im immer höhere Töne ergreifenden "You got wings" entgleist Diones Gesang noch weiter und klingt stellenweise schief.
Überraschend, aber wahr: Ausgerechnet der große Durchbruchssong "I will love you monday" fehlt auf "Life is a rainbow". Dabei wäre es vielleicht gerade hier interessant gewesen, eine Version ohne überlappenden Gesang und tendenziell hektisches Soundgerüst zu hören. Bei den meisten Songs handelt es sich um solche, die gar nicht als Single veröffentlicht wurden.
Wirklich neu ist auf dem Album hingegen nur "Marry me", das vor allem deshalb heraussticht, weil es nicht in einer "Pure version" angeboten wird. Stattdessen kommen Drums, Trompeten und ein sanfter, elektronischer Beat in sommerlich-leichten drei Minuten zum Einsatz, während Dione einen Mann besingt, der sich nicht auf eine Beziehung mit ihr festlegen will. Für "Marry me" gilt das, was für die meisten Songs der Dänin zutrifft: Tut nicht weh, kann sogar Spaß machen, aber ist nach wenigen Minuten schon wieder egal. Und damit fügt der Song sich auch ohne "Pure version" bestens auf dem Best-Of-Album ein, welches wohl keines sein will, sich aber noch weniger wie eines anfühlt.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Marry me
Tracklist
- Life of a rainbow (Intro)
- Glass bone crash (Pure version)
- Marry me
- You got wings (Pure version)
- In love with the world (Pure version)
- Antony (Pure version)
- Song for Sophie (Pure version)
- Into the wild (Pure version)
- Recipe (Pure version)
- Can't steal the music (Pure version)
- Life of a rainbow (Pure version)
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Armin
2022-08-19 21:48:04- Newsbeitrag
Frisch rezensiert.
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