The Halo Effect - Days of the lost

Nuclear Blast / Rough Trade
VÖ: 12.08.2022
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
8/10

Ehemaligentreffen

Die Älteren werden sich erinnern: In Flames waren mal eine nicht nur einflussreiche, sondern auch überaus kreative Band, die aus der quicklebendigen Musikszene von Göteborg hervorging. Insbesondere in ihren Anfangstagen beglückten die Schweden die weltweite Heavy-Metal-Fangemeinde mit Geniestreichen, deren Höhepunkt für viele bis heute das 1996-er Album "The jester race" darstellt. Zahlreiche musikalische Verrenkungen, einige qualitative Querschläger und umfangreiche Umbaumaßnahmen im Lineup folgten, und inzwischen sind In Flames zwar nach wie vor existent, aber nicht mehr so richtig präsent. Glücklicherweise schlossen sich zuletzt fünf Menschen zusammen, die in unterschiedlicher Ausprägung am Wohl und Wehe der Formation beteiligt waren, nannten sich The Halo Effect und legten einfach los.

"Days of the lost" heißt das Debütalbum von Mikael Stanne, Niclas Engelin, Jesper Strömblad, Peter Iwers und Daniel Svensson. Zehn Songs, 40 Minuten Spielzeit: Das Quintett verschwendet keine Zeit mit Überflüssigem. Vom wuchtigen Opener "Shadowminds" bis zum großen Finale "The most alone" hauen die allesamt aus Göteborg stammenden Musiker ausnahmslos auf den Punkt gebrachte Nummern raus und schaffen es dabei mühelos, das wohlige In-Flames-Gefühl der Anfangstage mit einer modernen Produktion und zeitgemäßen Einflüssen zu verbinden. The Halo Effect verkommen dabei explizit nicht zur Kopie der gemeinsamen Wurzeln, sondern schreiben ihre ganz eigene Geschichte. Das Titelstück reißt dabei direkt zum Einstieg glänzend mit, wobei Assoziationen zu Dark Tranquillity aufkommen – wenig überraschend, ist Stanne doch das inzwischen einzige noch aktive Gründungsmitglied dieser ebenfalls schwedischen Band.

Wenngleich die typischen Markenzeichen dieser Musik zwischen Death und Melodic Metal in der Überzahl sind, gönnt sich der Mann am Mikrofon zwischendrin auch andere Töne. Sein Klargesang auf "In broken trust" schlägt einen differenten, nicht minder überzeugenden Weg ein. Später gesellt sich auch noch ein Gast hinzu: In "Last of our kind" kurz vor Toresschluss mischt Trivium-Frontmann Matt Heafy mit. Möglicherweise fehlt dem einen oder der anderen der ganz große Überhit, doch gerade das ist eine der Stärken des Albums: Die zehn Songs wirken wie aus einem Guss, verzichten auf jeglichen Firlefanz und dürften unter Metal-Fans Langzeitwirkung entfalten. Und mit Stücken wie "Gateways" oder "The most alone" gelingen The Halo Effect Momente, die sich tief in die Gehörgänge einfräsen.

(Torben Rosenbohm)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Shadowminds
  • Gateways
  • The most alone

Tracklist

  1. Shadowminds
  2. Days of the lost
  3. The needless end
  4. Conditional
  5. The broken trust
  6. Gateways
  7. A truth worth lying for
  8. Feel what I believe
  9. Last of your kind
  10. The most alone
Gesamtspielzeit: 40:47 min

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Armin

2022-08-12 21:49:12- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

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