Jack Johnson - Meet the moonlight
Brushfire / Republic / UniversalVÖ: 24.06.2022
Alles ist schön und nichts tut weh
Jack Johnson ist der Meister der leisen, der sanften, der kaum wahrnehmbaren Töne. Was mitunter nach einem vergifteten Kompliment klingen mag, doch der Eindruck kommt nicht von ungefähr: Wann immer es gilt, entspannte Hintergrundmusik für die Hochzeitsgesellschaft, für die Beach-Bar, für die Kontemplation am Arbeitsplatz zu finden, fällt die Wahl früher oder später auf den passionierten Surferboy aus Hawaii. Dabei sollte nicht vergessen werden, dass seine ersten drei Alben rundum gelungene Singer-Songwriter-Platten waren, die in den besten Momenten auch mehr lieferten als bloß süßen Singsang mit Sand zwischen den Zehen und Strohhut aufm Kopp. Doch irgendwann schlug das Pendel um und Johnson schuf seitdem recht egale, harmlose Pop-Musik, die weder besonders memorabel, noch irgendwie von tieferer Kreativität beseelt war. Ob er sich mit seinem neuen Studioalbum "Meet the moonlight" aus der künstlerischen Sackgasse befreien kann?
Die Antwort lautet: geht so. Auf seinem achten Studioalbum macht Jack Johnson eben genau das, was man von ihm erwartet – und was man vom sonnengebräunten Surfer-Dude dem Klischee entsprechend auch erwartet. Seine Musik ist nach wie vor maximal entspannt, seine Lyrics verhandeln das Weltgeschehen mit der nachsichtigen Lässigkeit, die man eben an den Tag legt, wenn man wochenlangen Nieselregen und Bodenfrost maximal vom Hörensagen kennt. Das funktioniert für sich genommen also ganz gut, aber in tiefere, bedeutungsvollere Sphären stößt Johnson damit nicht. Die Frage darf aber erlaubt sein: Muss er das überhaupt? "Open mind" beginnt den Songreigen mit, na klar, akustischer Gitarre und Johnsons sehnsuchtsvollem Schmelz auf der Stimme und natürlich kann man das in keinem Fall schlecht, doof oder nervig finden. Die Musik perlt angenehm, hinterlässt aber eben keine nachhaltigen Spuren. Nach dem ein netter, schöner, feiner Song vorbei ist, beginnt ein neuer. That's it. That's the album.
Bei aller berechtigter Kritik darf man aber auch festhalten, dass Johnson weiß, wie das Songwriting-Game läuft. In seinem Fall: keine Experimente, dafür hocheingängiger Songwriter-Pop, der den Hörer ohne Umwege an imaginierte Traumstrände reisen lässt. "Calm down" heißt ein exemplarisches Stück, das den alltagsstressbedingten Blutdruck senkt und die Hängematte zum Schwingen bringt. Im sehr sommerlichen "One step ahead" klingt sogar ein wenig Reggae-Appeal durch, was ja letztlich nur die Ananasscheibe auf der Piña Colada ist. Und der Titelsong evoziert eine harmonische Lagerfeuerstimmung, die man sich auf der Seele zergehen lassen kann. Die Nummer fließt gleichmäßig vor sich hin, wie, nun ja, Yoga für die Ohren. "Meet the moonlight" macht also innerhalb seiner sehr eng gesteckten Grenzen einen guten Eindruck. Als Album, das uns den bereits angebrochenen Sommer mit perfekt rundgelutschten Songs versüßen kann. Und sei es nur als Hintergrundbeschallung, während man auf den nächsten kühlen Drink wartet. Cheers!
Highlights & Tracklist
Highlights
- Open mind
- 3AM radio
- Meet the moonlight
Tracklist
- Open mind
- 3AM radio
- Calm down
- One step ahead
- Meet the moonlight
- Don't look now
- Costume party
- I tend to digress
- Windblown eyes
- Any wonder
Im Forum kommentieren
Armin
2022-06-16 20:13:20- Newsbeitrag
Frisch rezensiert.
Meinungen?
Armin
2022-04-11 17:38:19- Newsbeitrag
Jack Johnson veröffentlicht neue Single “One Step Ahead” und kündigt nächstes Album “Meet The Moonlight” für den 24.06. an!!
“Surfer-songwriter Jack Johnson makes a strong case for coolest man alive, surfing and recording his life-affirming lullabies” -GQ
“Johnson’s work as an advocate for the environment, the importance of music and arts in the classroom and much more.” -Forbes
***
Das Multitalent Jack Johnson veröffentlicht seine neue Single “One Step Ahead” und announced sein achtes Studioalbum und erstes seit fünf Jahren: “Meet The Moonlight”!
Mit über 11 Milliarden globalen Streams ist Jack Johnson, der US-amerikanischer Surfer und Singer-Songwriter aus Hawaii zurück und bringt mit dem ersten Vorgeschmack “One Step Ahead” entspanntes Urlaubsfeeling und die Imagination von Strand und Sonne pünktlich zum Frühlingsbeginn nach Europa.
Das neue Album “Meet The Moonlight” wurde von Blake Mills in Sound City, EastWest und Jacks eigenen Mango Tree-Studio produziert und soll am 24.06 erscheinen.
Bis jetzt gab es von Jack immer viele beruhigende hawaiianische Klänge mit Texten, die zum Nachdenken anregen. Auf seinem bereits siebten Album geht es um Klimawandel, Umweltverschmutzung und politisches Weltgeschehen, wie er in einem persönlichen Brief an seine Fans erklärt. Auch das neue Album “Meet The Moonlight” beschäftigt sich zweifellos wieder Jacks Herzensangelegenheit, Natur und andere aktuelle bewegende Themen.
Der Sänger engagiert sich schon seit vielen Jahren für den Schutz unseres Planeten und spendet als Teil einer Initiative 1% seines Umsatzes an Umweltprojekte.
Die neue Single könnt ihr euch im Lyric-Video hier anschauen:
Jack Johnson - "One Step Ahead" Lyric Video
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Referenzen
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