Rex Orange County - Who cares

Sony
VÖ: 11.03.2022
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
5/10

Junges Genie mit alten Tricks

Mit seinen 23 Jahren hat Alexander O'Connor, besser bekannt als Rex Orange County, bereits mehr als 13 Millionen wöchentliche Hörer*innen auf Spotify, neben drei anderen Alben auch eine Live-Platte von seinem Konzert in der Radio City Music Hall veröffentlicht und außerdem die renommierte BRIT School für darstellende Künste abgeschlossen. Jetzt erscheint das neueste Studio-Album namens "Who cares".

O'Connor hat sein erstes Werk "Bcos u will never b free" komplett in Eigenarbeit produziert. Auch wenn ihm jetzt andere Hilfsmittel und Kolleg*innen zur Verfügung stehen, war die herausragende Produktion immer ein Markenzeichen für Rex Orange County. So ist es auch bei "Who cares": Akustische und elektronische Instrumente sind geschickt gemischt und bilden eine klangliche Einheit, die super smooth und gechillt ist. Dreh- und Angelpunkt ist die Gesangsstimme, die mal mehr, mal weniger bearbeitet, aber kaum je vollkommen natürlich klingend, über die sanften Klänge der Instrumente einige Geschichten seufzt. Lange, gehaltene Noten à la Celine Dion wird man hier nicht finden, eher künstlerisch freies Abrutschen von Tönen, was ziemlich gut zu der entspannten, ein wenig jazzigen Atmosphäre passt. Ziemlich poppig klingt hingegen der namensgebende Song "Who cares" am Ende des Albums: ein Bass, ein paar flächige Synthies und ein E-Piano, das über einen einfachen Four-to-the-floor-Beat Akkorde in Viertelnoten spielt. Gutes kann so einfach sein.

Die Favoriten auf dem Album sind auch gleichzeitig die bisherigen Single-Auskopplungen: "Amazing" und "Keep it up". Ersterer ist ein absoluter Feel-Good-Song: "Don't change a thing, you are amazing / I can't believe you come and save me." Auch dieses Lied besteht nur aus einem Beat, einem Bass, einigen Streichern und einer einfachen Gitarre, und natürlich der Gesangsstimme. "Keep it up" war die erste Singleauskopplung und ist der erste Song auf dem Album, das eigentlich laut einem Tweet von O'Connor schon 2021 erscheinen sollte. Er gibt sowohl textlich, als auch klanglich einen Einblick in die Platte. Die bereits beschriebene Instrumentierung findet man auch hier.

Kein Song geht über eine gemütliche BPM-Zahl hinaus. Auch wenn nicht alles immer nach vorne gehen muss, ist kreative Vielseitigkeit durchaus ein Gütekriterium. Und daran mangelt es hier ein wenig. Oder ist hier der Fall, dass man eine gute Idee auch voll ausnutzen muss? Es ist auf jeden Fall ein typisches Rex-Orange-County-Album, und als solches mindestens für Fans, aber auch für Neueinsteiger*innen ein Genuss. Der Künstlername hat sich übrigens aus dem Spitznamen O.C. für O'Connor gebildet. Diese Abkürzung wird im amerikanischen Raum aber eher für Orange County verwendet, einen Bezirk in Kalifornien. Mit etwas blauäugigem Latein könnte man also meinen, dass der Künstler sich selbst zum König von Kalifornien erhoben habe – obwohl er selbst aus Südengland stammt.

(Alyssia Schröder)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Keep it up
  • Amazing
  • Who cares

Tracklist

  1. Keep it up
  2. Open a window
  3. Worth it
  4. Amazing
  5. One in a million
  6. If you want it
  7. 7am
  8. The shade
  9. Making Time
  10. Shoot me down
  11. Who cares
Gesamtspielzeit: 35:54 min

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Armin

2022-03-16 20:21:39- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

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