Dying Hydra - Of lowly origin
Narshardaa / Maniyax / Vikelighedsfjern / minoRobscuR / Heartland / Black GrainVÖ: 05.11.2021
Schau, eine dreiköpfige Hydra!
Gerade erst überzeugten LLNN mit "Unmaker", nun steht binnen weniger Wochen das nächste genreähnliche Release aus "Copenhell" an. Dying Hydra heißt das Trio aus der dänischen Hauptstadt, bestehend aus Lars Pontoppidan, Patrick Fragtrup und Tejs Kyhl, welches nun mit "Of lowly origin" ihr Debüt vorlegt. Geboten werden Sludge, Post-Metal und Doom der verspielteren Sorte, hier und da sind Post-Rock-Ausflüge hörbar. Das Ganze in technisch sauberer, hochwertiger Produktion, wer kantige Kellerlochsounds sucht – Red Fang lassen grüßen –, ist hier fehl am Platze.
Auf den ersten – und auch zweiten – Blick fährt "Of lowly origin" viel Klischee auf. Noch ehe ein Ton vernommen ist, reicht schon ein Blick aufs Malleus-artige Jugendstil-meets-Mystik-Cover, um zu erkennen, wo sich Dying Hydra einordnen. Gesang gibt es in der üblichen gutturalen Growldosierung. Von den Lyrics erfahren Hörer*innen so nur mit extrem gut ausgebildeten Ohren – oder auf dem Wege, jene zu lesen. Die Themen hier reichen vom menschlichen Einfluss auf die Natur bis zur unendlichen Weite des Universums. Mit 45 Minuten verfügt "Of lowly origin" zudem über eine ideale LP-Länge, verteilt auf sechs Stücke.
Wobei diese Aufteilung im Grunde unnötig ist, denn dieses Debüt könnte auch ein einziger Longtrack sein. Hier fließt alles perfekt abgestimmt ineinander, sodass die kurzen Songpausen nicht auffallen. Ein anderer Punkt, der zunächst nicht auffällt, aber interessant ist: Es fehlt ein Bass. Pontoppidan und Fragtrup teilen sich jeweils Gitarre und Gesang, Kyhl trommelt dazu. In der Mächtigkeit des Sounds fällt der Verzicht auf den Viersaiter zunächst gar nicht ins Gewicht. Die Riffgewitter, die "Walls of Sound", die epischen Ausbrüche: Alles ist da, alles ist drin. In späteren Durchläufen erklärt sich so jedoch, warum den Songs immer ein gewisser, recht melodischer Schönklang zugrunde liegt, welcher nicht von einem stetigen Donnergrollen übertüncht wird.
Was nun zunächst einmal einen negativen Anklang hat, sprich dass sich die drei hier auf ziemlich bekannten Wegen bewegen, ist jedoch lange nicht so. Im Gegenteil: Dying Hydra liefern einfach, woanders hieße das Fanservice. Am ehesten noch orientiert sich ihr Sound an Cult Of Luna, und wäre es ein Werk der Schweden, gehörte es dort zu den besseren. Das Laut-leise-Wechselspiel, die Spannungsbögen, die schon genannte Melodiösität: wie das Nachkochen eines Lieblingsgerichtes, was auf den Punkt genau glückt, ist "Of lowly origin" ein durch und durch gelungener Genuss.
Highlights & Tracklist
Highlights
- Earliest root
- Rootborn
- Undergrowth
Tracklist
- Earliest root
- Unlit
- Rootborn
- Species adrift
- Ashed eyes
- Undergrowth
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Armin
2021-11-10 22:07:39- Newsbeitrag
Frisch rezensiert.
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- Dying Hydra - Of lowly origin (1 Beiträge / Letzter am 10.11.2021 - 22:07 Uhr)