Honne - Let's just say the world ended a week from now, what would you do?

Warner
VÖ: 22.10.2021
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
5/10

Sanfter Untergang

Politische Spannungen, durch eine Zoonose ausgelöste Pandemie und der bereits spürbare Klimawandel – die vergangenen zwei Jahre haben wohl nicht wenige Menschen in einer Art Endzeitstimmung wahrgenommen. Auch Stephen Hawking soll das Ende der Welt bereits erahnt haben. Beziehungsweise warnte zuletzt davor, dass der Mensch die Erde in rund 100 Jahren verlassen muss, um zu überleben. Und dann? Was kommt nach dem Weltuntergang? Und wichtiger: Was sollte man auf der Erde noch unbedingt machen?

Diese Frage stellen sich auch Honne mit ihrem weniger einprägsamen Albumtitel "Let's just say the world ended a week from now, what would you do?". Einen Vorschlag bietet das Duo aus London ebenfalls im themenaufgreifenden Song "What would you do?": "Why not tell somebody you love them before it's too late?". Musikalisch begleiten Andy Clutterbuck und James Hatcher diese Fragen mit lässigen Beats inklusive 2000er-Pop-Charme und Handclaps. Die Melodie ist für Honnes Verhältnisse allerdings weniger smooth, als Hörer*innen es gewohnt sein könnten.

Mit dieser Veränderung dürfte das Duo immerhin das selbstgesetzte Ziel für sein drittes Album erreicht haben. Honne wollten laut eigener Aussage neue musikalische Wege einschlagen und nicht genau dann mit dem Songwriting aufhören, wenn es erst wirklich spannend wird. In der Vergangenheit hätten sie sich nämlich eher zurückgehalten, was neue Entwicklungen anging. Auch "Dancing on a cloud" schlägt einen sehr poppigen Sound ein – von schmusiger Fahrstuhlmusik mit warmem Gesang ist hier nichts mehr übrig. Stattdessen ertönen subtile Steeldrums im Hintergrund, während das Stück vor allem von Klatschrhythmus und Clutterbucks sanfter Stimme getragen wird. Trotz des beschwingten Gesamtbildes bleibt allerdings nur wenig davon hängen. Eine Annäherung an den Pop ist eben keine Hitgarantie.

Und so verfehlt das Duo auf "Let's just say ..." trotz schwungvollen Anlaufs leider einen Hit. Der eingängige Refrain von "Back on top" wird von vom souligen Gesang des Gastes Griff wieder gebrochen, auch "Easy on me" bekommt mit erneutem 2000er-Einfluss nicht die Kurve zum Ohrwurm. Typischer für Honne wird es vor allem bei zwei Features: In "Coming home" wird das Duo von Sängerin Niki unterstützt, bei "Now I'm alone" von Sofía Valdés. Beiden Songs gelingt es, die Stimmung von Honnes Debütalbum "Warm on a cold night" zu rekonstruieren. Vor allem letzteres Stück transportiert die federleichten und gleichzeitig unverschämt schlüpfrigen Vibes, mit denen Honne auf ihrem Erstling begeistern konnten. Ganz ohne diese würde wohl auch etwas fehlen.

(Lena Zschirpe)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Coming home (feat. Niki)
  • Now I'm alone (feat. Sofía Valdés)

Tracklist

  1. IDGAF about pain
  2. Coming home (feat. Niki)
  3. What would you do? (feat. Pink Sweat$)
  4. Dancing on a cloud
  5. Now I'm alone (feat. Sofía Valdés)
  6. Three strikes (feat. Khalid)
  7. Talk to me
  8. Back on top (feat. Griff)
  9. Easy on me
  10. I'm the lucky one
  11. Heartsong
Gesamtspielzeit: 38:18 min

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Armin

2021-10-13 21:41:57- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

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