One Step Closer - This place you know

Run For Cover / Cargo
VÖ: 24.09.2021
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Der nächste Schritt

Das Wichtige vorab: Nein, an dieser Stelle behandeln wir nicht die erste deutsche Linkin-Park-Coverband, welche die größten Hits ihrer Idole zusammen mit Pimp Blitzkid auf die Bühne bringen. Die One Step Closer, um die es hier gehen soll, sind mit ihrem Debüt "This place you know" gerade der neueste heiße Scheiß auf dem Label Run For Cover und reihen sich in die dortigen Namen wie Fury, Fiddlehead oder Portrayal Of Guilt ein. Fünf Jahre sind One Step Closer aktiv und kündigten als Support für Turnstile oder Have Heart schon an, dass hier etwas Großes kommen kann. Kaum ist "This place you know" nun verfügbar, überschlagen sich die Lobeshymnen.

In der Tat zeigt dieses Album schnell, warum es einen Hype – wenngleich in gewissem Rahmen – um das Quintett gibt. Nach dem Labelwechsel ist man gegenüber der ersten EP 2019 etwas eingängiger geworden, allerdings gerade genug, um niemanden zu verprellen, sich andererseits jedoch für jene zu öffnen, denen La Dispute und Touché Amoré eine Schmerzgrenze ist. Das erste Ausrufezeichen: die vorab erschienene Single "Pringle Street". Ein fantastischer Hit. Hochgradig melodiös, dazu die Anleihen an 90er-Emo und ein abrupter Break in Richtung eines melancholisch ausfadenden Endes mit cleanem Gesang. "Pringle Street" steht sinnbildlich für "This place you know", was einerseits einen recht homogenen Sound verspricht, andererseits natürlich auch aufpassen muss, nicht immer nur "more of the same" zu sein. In der Kürze der halben Stunde lösen One Step Closer dieses Dilemma jedoch mit Bravour, weil es eben immer das gewisse Extra, den unerwarteten Bruch gibt.

Das wütende Geschrei Ryan Savitskis und die dazu passenden Gitarrenriffs treffen auf so manchen ungewohnten Moment, die Ballade (!) "Hereafter" etwa kommt sogar mit Klavieroutro daher. Die Melancholie, die One Step Closer immer wieder untermischen, ist das Element, was diese Band speziell sein lässt. Textlich befassen sich die Jungs aus Wilkes Barre zudem mit der Frage oder Suche danach, was unter dem eigentlich an sich verbrannten Begriff Heimat zu verstehen ist. Beschrien wird hier vor allem die Beziehungsebene: Sich nicht gerade zum Besseren verändernde Bindungen, familiärer Verlust und Depression. Nicht zuletzt unter Einfluss der letzten zwei Jahre, die diese Entwicklungen noch beschleunigt haben. Schnell erwachsen geworden sei man in dieser Zeit, verkündet Savitski selbst. Einst eine rohe Hardcore-Band von vielen, sind One Step Closer nun weit mehr als das. Intensiver, auf eine andere Art und Weise, und deutlich atmosphärischer. Die persönlichen Tragödien dahinter wünscht man niemandem, was die Band aus diesen Erfahrungen nun in Form von "This place you know" aus der Seele geschrieben hat, dürfte so manchen als Ventil hilfreich sein.

(Klaus Porst)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Pringle Street
  • Autumn
  • As the city sleeps

Tracklist

  1. I feel so
  2. Lead to grey
  3. Leave me behind
  4. Home for the night
  5. Pringle Street
  6. Hereafter
  7. Time spend, too long
  8. Autumn
  9. Chrysanthemum
  10. As the city sleeps
Gesamtspielzeit: 28:16 min

Im Forum kommentieren

Armin

2021-09-29 20:00:56- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

Meinungen?

SammyJankis

2021-09-26 11:33:04

Finde die Platte schon cool, kommt aber nicht an die EP ran. Dennoch von allen kleineren Hardcore Bands die, die ich als Nächste im Mainstream sehe wie Touche Amore und Konsorten.

sizeofanocean

2021-09-25 23:48:18

auch seit gestern draußen:

https://www.youtube.com/watch?v=fkEDDD7m3LA

leider alles etwas sehr gleichförmig geraten

sizeofanocean

2021-06-29 16:09:59

Pringle Street:

https://youtu.be/RMn3-py5f8Q

Preorder bei Evil Greed:

https://evilgreed.net/collections/all/products/one-step-closer-this-place-you-know-lp-magazine

SammyJankis

2021-06-24 12:53:54

MLIW und OSC würden sehr gut zusammenpassen. Rets wäre auch wieder ne Verschwendung. Turnstile fand ich schon eher mäh, weil die Leute halt geschlossen für Turnstile gekommen sind.

God's Hate sind genauso verschwendet. Dieses Festival ist einfach so sinnlos.

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