Brand New - Deja entendu

Epitaph / SPV
VÖ: 13.10.2003
Unsere Bewertung: 4/10
4/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Schon mal gegessen

Hallo Konjunktiv! Richtig so. Direkt ansprechen. Hintenrum anlabern ist ja doof. Wir wären so eine gute Band. Wir wären was richtig besonderes. Wir wären die Hähne im Hühnerkorb. Wir wären Helden. Wie das funktionieren würde? MTV-Rotation, Playlisten-Liebling. Hans Dampfs in allen Gassen. Hauptsache präsent. Das Label regelt das schon. Bisher war ja noch jede Jugendhymne ein Kunstprodukt, oder nicht? Eben drum.

So definieren Brand New erstmal ihren eigenen Status neu zurecht. Das einstige Poppunk-Verständnis wird in Rocksongs verbraten, die Regenbogenpresse klopft schon aufgeregt an offene Türen. Problem: Gute Songschreiber sind die Jungen nicht so wirklich. Wenn "The boy who blocked his own shot" bei soviel Rumschunkelei auf der Akustik-Klampfe Schluß mit lustig macht, dann darf man. Sich sehr, sehr peinlich berührt fühlen. So viel Schmalspurlagerfeuer gab's nämlich schon lange nicht mehr.

Akzeptabel schlägt sich "Deja entendu" wenig überraschend dann, wenn die alten Trademarks aus der Mottenkiste gezerrt werden. "Sic transit Gloria... glory fades" und "The quiet things that no one ever knows" sind nämlich recht nett geworden. Taking Back Sunday machen das trotzdem in besser. Keine Frage. "Me vs. Maradona vs. Elvis" heißt da noch mehr zielgruppengerechtes Plastik, bei dem alle Mädchen unter siebzehn ihre Slips auf die Bühne feuern und im kollektiven Gaga-Rausch ihre Teddybärchen vorweisen werden. Ob die den Diego kennen? Egal, Mann! Der Zweck heiligt die Brechmittel.

"Good to know that if I ever need attention all I have to do is die". Uff. Man merkt schnell, daß ungewöhnlich bestenfalls die Songtitel sind. Kratzt sich am Kopf. Fragt sich, was der ganze Schrott denn eigentlich schon wieder soll. Vielleicht als abschreckendes Beispiel dienen. Weil nicht nur "I will play my game beneath the spin light" der Wirkung von Baldrian recht nahe kommt. Weil zweistimmiges Genöle bei den zweihundertsten Jimmy-Eat-World-Wannabes so spannend ist wie Nasebohren. Für dicke Features im Rolling Stone scheint die Trittbrettfahrerei revisited zu genügen. Verwundert natürlich kaum. Typisch. Präsenz zählt. Ach, lyrisch ist das übrigens bei weitem nicht so Klischee, wie mach einer erwarten würde. Na und?

(Sven Cadario)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Sic transit Gloria...glory fades
  • The quiet things that no one ever knows

Tracklist

  1. Tautou
  2. Sic transit Gloria...glory fades
  3. I will play my game beneath the spin light
  4. Okay, I believe you, but my tommy gun don't
  5. The quiet things that no one ever knows
  6. The boy who blocked his own shot
  7. Jaws theme swimming
  8. Me vs. Maradona vs. Elvis
  9. Guernica
  10. Good to know that if I ever need attention all I have to do is die
  11. Play crack the sky
Gesamtspielzeit: 48:49 min

Im Forum kommentieren

Mr Oh so

2022-03-10 17:40:25

Finde das Debüt besser. Viel roher und echter.

Affengitarre

2019-08-11 13:51:58

Ja, ging mir ähnlich, aber gerade in der zweiten Hälfte sind einige große Sachen dabei.

The MACHINA of God

2019-08-10 23:49:39

Bin in die PLatte nie reingekommen. Kann bei denen irgendwie nur was mit den letzten Alben was anfangen. Werd nochma reinhören, aber ich glaub es war mir irgendwie immer zu Emo-Punk-Pop-ig.

jo

2019-08-10 21:23:27

Also, ich nicht. Fand und finde zumindest die "Deja Entendu" hier eigentlich ziemlich richtig bewertet.

Chehalis

2019-08-10 13:18:20

Die Rezensionen bis auf die letzte sind sowieso ein schlechter Scherz.

Ich denke, zumindest darauf können wir uns hier alle einigen. :D

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