Turnstile - Glow on

Roadrunner / Warner
VÖ: 27.08.2021
Unsere Bewertung: 6/10
6/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Die 90er haben angerufen ...

Einen der besten Bandnamen aller Zeiten reservierten schon vor langer Zeit Does It Offend You, Yeah?. Schade eigentlich, denn was Turnstile hier mit "Glow on" vorsetzen, triggert den Großteil der Hardcore-Bubble, aus der sie entstammen und bringt sie gegen sich auf. War "Time & space" schon für ein deutlich breiteres Publikum aufgestellt, wagt das Quintett nun endgültig den nächsten großen Schritt. Verließ die Elektro-Remix-EP (!) "Share a view" in Kooperation mit Mall Grab schon komplett den Pfad des bekannten, findet sich mit Blood Orange nun gar ein Kooperationspartner aus dem Bereich R'n'B zu zwei Stücken ein.

Wohin die Reise nun geht, ist allerdings kein Geheimnis mehr. Die EP "Turnstile love connection" wurde komplett auf die Platte gepackt, dazu gab es mehrere Vorabsingles. Geblieben sind aus der Hardcore-Vergangenheit noch die knackigen Songlängen von unter drei Minuten und einige angedeutete Riffs, ansonsten wildern sich Turnstile hörbar durch einen Mix aus Punk und Rock der 1990er Jahre. Dass Sänger Brendan Yates stimmlich nahe an Perry Farrell heranreicht, verstärkt diesen Eindruck zusätzlich.

The Offspring, Nirvana, Green Day, Kuhglocken. Die Opener "Blackout" und "Mystery" wären vor 30 Jahren riesige Hits gewesen. "Holiday" – zentraler Song der genannten EP - ist heute noch einer. Warum allerdings die sehr organisch zusammenpassende "Turnstile love connection" hier nun komplett anders zusammengestellt wurde, sodass selbst die Interludes ihrer Übergänge beraubt wurden, ist schwer nachvollziehbar. Etwas aus dem Muster bricht erwartungsgemäß "Alien love call" aus, bei dem Blood Orange zu seichten Klängen die Quotenballade des Albums unterstützt, welche im Video eine der beste "Sound-Bild-Scheren" aller Zeiten haben dürfte. Ansonsten gilt jedoch vierzehn Mal: "Rock on!".

Nachdem "Glow on" dem Hardcore nun abgesprochen hat und demzufolge keine harten Propeller-Moshpits mehr nach sich ziehen wird, könnten Turnstile dennoch mit diesem Album auf anderen, größeren Bühnen einen Volltreffer landen. Zwar finden sich zwischen den fünfzehn Tracks einige Ausfälle, der überwiegende Teil sind jedoch hochmelodiöse, mitreißende Rocksongs mit einem wohligem, keineswegs peinlichen Retrogefühl.

(Klaus Porst)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Blackout
  • Holiday
  • Endless

Tracklist

  1. Mystery
  2. Blackout
  3. Don't play
  4. Underwater boi
  5. Holiday
  6. Humanoid / Shake it up
  7. Endless
  8. Fly again
  9. Alien love call (feat. Blood Orange)
  10. Wild wrld
  11. Dance-off
  12. New heart design
  13. T.L.C. (Turnstile love connection)
  14. No surprise
  15. Lonely dezires (feat. Blood Orange)
Gesamtspielzeit: 34:57 min

Im Forum kommentieren

Eiersalat

2024-05-17 19:33:52

Mittlerweile bei mir ein moderner Genre-Klassiker. Geht nicht kaputt! 9/10

Arne L.

2024-05-17 17:40:12

Höre immer noch Songs vom Album. Für mich hat sich die Platte locker als 8/10 etabliert.

Yndi

2023-06-08 07:48:46

Eine ganze Stunde im Pit powern mach ich mit ü30 auch nicht mehr oft. War top.

fuzzmyass

2023-06-08 01:35:02

War fantastisch, wenn auch nicht ganz so geil wie Alvvays am Vorabend... kleiner Dämpfer war Abmischung/Sound in den ersten Songs, da hat irgendwie der Druck besonders auf den Gitarren gefehlt, das war bei der Vorband (die gar nicht so übel war, kam aus Bremen) deutlich druckvoller und hat etwas gestört... wurde aber besser und Darbietung/Performance sowie Stimmung waren klasse, das Publikum ging sehr ab, weswegen ich mich über meinen fantastischen Sitzplatz seitlich an der Bühne sehr gefreut habe - wäre mir sonst im Stehplatz Bereich dann doch zu anstrengend gewesen mit den Pits :) gesessen sind wir in meinem Bereich sowieso nicht sobald Turnstile loslegten also hat es gepasst und war jetzt auch keine Altherrenveranstaltung im Bereich....
War Top und Blackout am Ende war einfach KILLER :)

nörtz

2023-06-08 00:21:18

Wie war das Konzert, fuzzy?

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