Monolink - Under darkening skies

Embassy One / Zebralution / Tonpool
VÖ: 11.06.2021
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 8/10
8/10

Im Kaleidoskop

Ziemlich schnell ging das alles, nach seinem gelungenem Debütalbum "Amniotic", welches im Frühjahr 2018 erschien. Auch, wenn er schon vor diesem Album durch die Weltgeschichte flog und in nahezu allen Ecken der Welt gespielt hatte, ging es danach dann richtig los. Einige Monate nach dem Debüt spielte Steffen Linck, wie Monolink mit bürgerlichem Namen heißt, auf den richtig großen Bühnen und fand sich wieder auf dem Truck der Mayan Warriors beim Burning Man Festival, auf der Tomorrowland-Bühne und beim Fusion Festival. Selbst beim Montreux Jazz trat er auf. Ein Fingerzeig auf die breite Masse, die er mit seiner Musik anspricht. Und ein weiterer ist wohl, dass selbst auf www.metal.de eine Rezension zu seinem Debüt erschien. Die Bandbreite, die seine Musik abdeckt, ist eben groß, das ändert sich auch nicht auf der neuen Platte des Berliner Multiinstrumentalisten "Under darkening skies".

Zur Hilfe kommt ihm dabei wohl auch, dass er ursprünglich als Folk-Musiker startete und der gebürtige Hamburger erst nach dem Umzug in die Techno-Hochburg Berlin als DJ auflegte und elektronisch produzierte. Nach dem Opener "Laura", in dem sich nach und nach in einem ausschweigenden Intro ein Beat aufbaut, folgt mit "The prey" wohl auch schon der stärkste Song dieses Albums. Eine elektrische Gitarre übernimmt das Stück nach ein paar Sekunden von ein paar Synthies. Der Beat setzt ein, und Lincks' Stimme wird von einem Teppich aus Zweitstimmen, Synthies und Beats in allen Auswüchsen getragen. Im Cover "Harlem River" gibt er dem Song von Matt Corby ein neues Gewand, und in "Otherside" treibt ein hypnotischer Beat. Linck erzählt dort vom Unbekannten, von der anderen Seite, die reizt und lockt, ohne zu wissen, was dahintersteckt, und die man vielleicht trotzdem ausprobieren sollte, eine Reise zu sich selbst. Ausklingen lässt der 1989 geborene Berliner die gut eine Stunde lange Platte mit der Frage "Can you take me away?" im fast gleichnamigen Song.

Monolink gelingt es mit diesem Album erneut, elektronische Techno- und Housebeats mit Singer-Songwriter-Elemente so zu vermengen, dass er einen sphärischen, düsteren Sound in unzähligen Facetten mit tiefen Bässen für verschwitzte, durchtanzte Sommernächte, und dennoch genau so für die Sommertage schafft. Seine Stimme und der Sound, die Gitarren, die Bässe, die Synthies in allen Formen und Farben lassen eine melancholische Stimmung über alle zwölf Tracks aufziehen, in denen er von Sehnsucht, Selbstfindung und der Suche singt. Er schafft es immer wieder, den Menschen in Bewegung zu setzten, wenn der Beat einsetzt. Sei es ein wippendes Bein, ein nickender Kopf oder ein komplett tanzender Körper. Ein Album, das auf die Bühne gehört. Nachdem im letzten Jahr nahezu nichts stattgefunden hatte, kann man Monolink und Zuhörer*innen nur wünschen, dass sie bald wieder vereint sein werden.

(Paul Milde)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • The prey
  • Harlem River
  • Otherside
  • Falling

Tracklist

  1. Laura
  2. The prey
  3. We don't sleep
  4. Harlem River
  5. Into the glow
  6. Otherside
  7. Don't hold back
  8. Falling
  9. Under dark
  10. Reflections
  11. Regen (Interlude)
  12. Take me away
Gesamtspielzeit: 62:12 min

Im Forum kommentieren

encarnizado

2021-07-14 19:30:41

rezi liest sich wie ne 8/10, die das album im grunde genommen auch schwer verdient hat

Armin

2021-07-14 18:57:27- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

Meinungen?

MM13

2021-06-11 19:09:09

einmal durch, ich liebe diesen immer leicht dunklen,melancholischen sound! wird wohl auf 8/10 gehen.

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