Authority Zero - Ollie ollie oxen free

Concrete Jungle / Edel
VÖ: 18.06.2021
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 5/10
5/10

Eins, zwei, drei, vier Eckstein

Achtung, Achtung, dies ist eine Premiere: 27 Jahre spielen sich Authority Zero bereits die Finger wund und doch ist ihr achtes Album "Ollie ollie oxen free" das erste, welches wir bei Plattentests.de besprechen. War vorher alles Grütze und jetzt liegt endlich das Magnus Opus vor? Weder noch. Aber manchmal fallen Bands durchs Raster, weil es zu viele andere Veröffentlichungen gibt oder sich einfach niemand für die Rezension meldet. Verdient hat es die Truppe aus Mesa, Arizona allemal, dass sie mit ihrem neuen Tonträger auch auf den hiesigen Seiten mal stattfindet.

Die US-Amerikaner zählen zu diesen "most underrated bands" im Punkrock, hier könnten die vielen Besetzungswechsel ein Grund sein. Einzig Sänger Jason DeVore ist von der Gründungsformation übrig geblieben und hat in den vergangenen drei Jahrzehnten mit insgesamt siebzehn verschiedenen Musikern zusammengespielt. Konstant ist das nicht, der Sound der Band hingegen schon. Den Mix aus Melodycore und Skatepunk haben sie über die Jahre für sich etabliert. Auch Einflüsse aus Ska und Reggae spielen eine wichtige Rolle, nachzuhören auf dem Song "Fully operational" und auf "Ear to ear", bei dem sich DeVore das Mikro mit Lagri Shuhei von der japanischen Punkband Hey-Smith teilt. Der seltsame Albumtitel "Ollie ollie oxen free" wurde übrigens amerikanischen Versteckspielen entnommen und bedeutet so viel wie: "Kommt alle raus!"

Authority Zero wollen nach Pandemie und Lockdown eine Aufbruchsstimmung verbreiten, mit dem gleichnamigen Song und Opener des Albums gelingt Ihnen das direkt aufs Beste. Das Quartett ist eine dieser Bands, die beim Festival die ersten Takte spielen und man schmeißt den prall-gefüllten Bierbecher in die Luft und stürzt sich in die wogende Menge. "Nowhere's land" klingt nach Green Day, aus Zeiten bevor sie mit dem Nightliner zu ihren Gigs kutschiert wurden, "Fire off another" und "The good fight" erinnern mit Botschaft und Eingängigkeit an Bad Religion. Jim Lindberg von Pennywise drückt "Don't tear me down" als Gastsänger ordentlich seinen Stempel auf, "Seas and serpents" und "The back nine" sind nicht mehr, aber auch sicher nicht weniger als weitere Singalong-Highlights.

Ende April 2021 veröffentlichten Authority Zero bereits eine EP und alle fünf Songs dieses Releases finden sich nun auch auf "Ollie ollie oxen free" wieder. Eine fragwürdige VÖ-Politik und mindestens ärgerlich für alle Traditionalisten, die ihr Geld noch für physische Tonträger ausgeben. Nicht so ärgerlich, aber doch verzichtbar, ist der balladeske Song "A new day" – doch das soll den Gesamteindruck nicht trüben. "By the time you hear this song, I'll be long gone / But I'm not forgotten, I hope I'm not forgotten" singt DeVore auf dem abschließenden "Bruiser" und wir können ihn beruhigen: Wir geloben Besserung. Und wenn das nächste Album auf ähnlichem Niveau ist, gibt es auch die nächste wohlwollende Rezension bei plattentests.de. Und an Pears, Elway und Konsorten: Es besteht noch Hoffnung für Euch.

(Andreas Rodach)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Ollie ollie oxen free
  • Nowhere's land
  • Fire off another
  • Seas and serpents

Tracklist

  1. Ollie ollie oxen free
  2. Nowhere's land
  3. The good fight
  4. Fire off another
  5. Ear to ear
  6. The back nine
  7. Fully operational
  8. Seas and serpents
  9. A new day
  10. Don't tear me down
  11. Have you ever
  12. For what it's worth
  13. Bruiser
Gesamtspielzeit: 42:43 min

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Armin

2021-06-27 19:22:42- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

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