Mick Fleetwood & Friends - Celebrate the music of Peter Green and the early years of Fleetwood Mac
BMG / WarnerVÖ: 30.04.2021
Ein letztes Mal
Eigentlich sind die Zeiten weltbewegender Livealben vorbei – zumindest, wenn es nach der Meinung prätentiöser Musiksnobs geht. Weit gefehlt. Großartige und auch in einigen Jahren noch denkwürdige Konzertmitschnitte gibt es immer noch. Ausgerechnet der Backkatalog des großen Peter Green machte letztes Jahr am 25. Februar im Londoner Palladium das scheinbar Unmögliche möglich. Unter dem Banner "Mick Fleetwood & Friends" kredenzte dessen einstiger Weggefährte mit dem mit Bandwurmnamen betitelten "Celebrate the music of Peter Green and the early years of Fleetwood Mac" ein wahres Konzert-Monument: ein Abgesang vor Publikum. In gleich zweierlei Hinsicht.
Mit prominenten Gastbeiträgen und einer aufgeweckten Hausband – schließlich sitzt Greens ehemaliger Bandkollege und langjähriger Freund Mick Fleetwood hinter den Kesseln - zaubern Mick Fleetwood & Friends einen Hit nach dem nächsten aus dem Hut des Altmeisters, turnen betont mühelos zwischen der frühen Fleetwood-Mac-Ära und Greens Solowerk hin und her. Dass die illustre Truppe dabei mit einer unnachahmlichen Lässigkeit zwischen erdigem Blues ("Rolling man"), fetzigen Rocknummern ("Homework") und grobporigen Rhythmen ("Rattlesnake shake") changiert, wirkt gleichermaßen charmant wie versiert. Die All-Star-Band begeistert mit ihrer Ehrung des einstigen Fleetwood-Mac-Chefs – und stellt es in jeder Note demonstrativ unter Beweis. Das muss sie auch, denn Green steht nicht mit auf der Bühne, sondern überlässt es seinen Würdigern, die Fußstapfen seines tonnenschweren Erbe auszufüllen.
Von Billy Gibbons' kratziger, sonoriger Bluesstimme ("Doctor Brown") über Pete Townshends filigran jaulende Rowdy-Gitarre bis hin zu den charakteristischen Tieftönen der Rolling Stones von Bill Wyman der 1970er vereinen Mick Fleetwood & Friends die Crème de la Crème der populären Musikszene. Selbst wenn Metallica-Klampfer Kirk Hammett härtere Töne anschlägt ("The green manalishi (With the two prong crown)") und David Gilmour sich verträumt spacig-proggigem Pink-Floyd-Saitenzupfen ("Albatross") hingibt, bleiben Greens Gäste doch stets sie selbst, ohne sich im Schatten ihres Idols zu verlieren – auch wenn sie Fremdwerk zum Besten geben. "Celebrate the music of Peter Green and the early years of Fleetwood Mac" ist wahrlich ein musikalisches Feuerwerk der Extraklasse. Ein Abend voller Helden – und keiner von ihnen möchte bloß der Sidekick oder schmückendes Beiwerk sein.
Mit dem Tod von Peter Green im Juli 2020 stellt "Celebrate the music of Peter Green and the early years of Fleetwood Mac" wohl auch den abschließenden ehrerbietungswürdigen Markstein in Greens musikalischem Schaffen dar, dem seine Kollegen nicht nur Leben einhauchen, sondern Klassiker um Klassiker in neuem Glanz erstrahlen lassen. Es ist aber auch gleichzeitig eine doppeldeutige Huldigung: an die pandemieunversehrte Welt, in der Livegigs noch zum Alltäglichen gehörten und an die frühe, bluesgetränkte Ära einer der wohl größten Bands aller Zeiten. Mehr noch: Es ist das letzte Vermächtnis einer absoluten Rocklegende. Ein Abgang mit einem eindringlichen, lauten und zwei Stunden widerhallenden Knall, an dem die ganz Großen ihre Anteilnahme zeigen. Goodbye, Peter Green!
Highlights & Tracklist
Highlights
- Rolling man
- Doctor Brown
- Rattlesnake shake
- The green manalishi (with the two prong crown)
- Albatross
Tracklist
- Rolling man
- Homework
- Doctor Brown
- All your love
- Rattlesnake shake
- Stop messin' round
- Looking for somebody
- Sandy Mary
- Love that burns
- The world keep on turning
- Like crying
- No place to go
- Station man
- Man of the world
- Oh well (pt.1)
- Oh well (pt.2)
- Need your love so bad
- Black magic woman
- The sky is crying
- I can't hold out
- The green manalishi (with the two prong crown)
- Albatross
- Shake your money maker
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AlexT.
2022-09-22 23:29:54
+1 Punkt für den großartigen Sound der Platte!
Grizzly Adams
2021-04-30 16:12:28
Uups. Ich bin der Erste. Grandioses Livealbum. Absolut starke Performance aller Beteiligten. Sollte man als Bluesfan und Peter Greens Phase bei Fleetwood Mac ohnehin nicht verpassen. Die 8/10 der Redaktion würde ich noch um einen Punkt erhöhen. Viel mehr geht nicht. Alte weiße Männer machen einfach klasse Musik ;-)
Armin
2021-04-28 21:36:20- Newsbeitrag
Frisch rezensiert.
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- Mick Fleetwood & Friends - Celebrate the music of Peter Green and the early years of Fleetwood Mac (3 Beiträge / Letzter am 22.09.2022 - 23:29 Uhr)