
The Snuts - W.L.
Parlophone / WarnerVÖ: 02.04.2021
Ein ganz normaler Traum
Es gibt sie noch, die Bands, die direkt aus der Schule durchstarten auf die großen Bühnen. Gitarre, Gitarre, Bass, Drums. Ein simples Rezept, welches früher zuhauf funktioniert hat, inzwischen aber, so scheint es, seltener den ganz großen, direkten Sprung schafft. The Snuts versprechen, ein Beispiel zu sein, dass es doch noch geht. Seit der weiterführenden Schule machen die vier Schotten gemeinsam Musik. Aus Whitburn, einem kleinen 10.000-Seelen-Städtchen ziemlich genau zwischen Glasgow und Edinburgh, kommt die Kombo. Whitburn ist dabei kein unbeschriebenes Blatt. Niemand Geringeres als der durch und durch sympathische Lewis Capaldi kommt ebenfalls aus der kleinen Stadt und mischt seit wenigen Jahren und spätestens seit seinem Debütalbum mit bei der Weltspitze der Popmusik. Und auch Leon Jackson, seinerzeit Gewinner der vierten Staffel von "The X Factor", und Andy Moore, CEO von Fender, sind in Whitburn verwurzelt, und auch ihnen kann man die Affinität zur Musik wohl gänzlich nicht abreden.
"W.L." ist nun also nach einigen veröffentlichten Singles und recht erfolgreichen EPs das Snuts-Debütalbum. "Our debut album says there is a place for guitar music in 2021", meint Jack Cochrane, Sänger der Band. Das kann man so unterschreiben. Auf dem Album ist von gezupfter Akustikgitarre gleich im ersten Track "Top deck" bis zur möglichst verzerrten schrabbeligen Gitarre gleich im zweiten Stück "Always" alles dabei. Was dazwischen liegt, das wird in den darauf folgenden Songs demonstriert. Auf "All your friends", einem Song, dessen treibender Beat von Drums und Bass an Arctic Monkeys erinnert, folgt mit "Somebody loves you" ein reiner Pop-Song. Die Band versteht es, einen massentauglichen Sound zu produzieren und eine weite Bandbreite abzudecken. Cochranes Stimme ist dabei wie gemacht für den britischen Indie-Pop-Rock-Markt. Mit "Glasgow" ist den jungen Musikern auch noch eine Hymne an die Heimat gelungen. Die Heimat, die zumindest für erste kleinere und größere Auftritte steht. Generell erschafft die Band einige hymnenhafte Tracks, die nur darauf warten, auf und vor den großen Festivalbühnen geschmettert zu werden.
Die Band ist ihrer Heimat, den Menschen die dort leben und dem dort Erlebten sehr verbunden. Das macht die Melancholie, die bei den Songs in Musik und Text mitschwingt, sehr deutlich. Genauso spürt man aber auch die Unbekümmertheit und den Tatendrang, den diese Jungs seit der Schulzeit versprühen. Die Schotten haben in ihren 13 Songs einiges dabei von Radio-Pop bis hin zu den Indie-Rock-Hymnen für die ganz großen Bühnen. Man kann ihnen nur wünschen, dass das Warten auf die Bühne vor Menschenmengen bald ein Ende nimmt und sie wieder ganz in der Nähe ihrer Heimat Whitburn in Glasgow und Edinburgh spielen für die Leute, an denen ihnen so viel liegt.
Highlights & Tracklist
Highlights
- All your friends
- Glasgow
- Sing for your supper
Tracklist
- Top deck
- Always
- Juan Belmonte
- All your friends
- Somebody loves you
- Glasgow
- No place I'd rather go
- Boardwalk
- Maybe California
- Don't forget it (Punk)
- Coffee & cigarettes
- Elephants
- Sing for your supper
Im Forum kommentieren
Enrico Palazzo
2021-04-15 08:57:36
Puh, das ist ja höchstlangweiliger 08/15-Malen nach Zahlen-Quatsch. Da kommt ja nullkommanix rüber. Musik die nix will und nix ist. Da höre ich NULL Bloc Party oder Maximo Park oder Arctic Monkeys oder Killers raus. Mehr als neues Material für das beste der 80er, 90er bis heute bei Radio Bremen 1 ist das nicht. Würde meine Mutter nicht stören, wenns im Radio dudelt :)
eric
2021-04-14 22:49:42
„Glasgow“ ist super. Einige andere auch.
jayfkay
2021-04-14 22:41:45
höre gerade all your friends
erster gedanke: the arctic kaiser maximo ferdinand bloc party killers
jetzt glasgow. gefällt durchaus, aber irgendwiee bin ich nicht motiviert, den rest zu hören
Armin
2021-04-14 20:44:18- Newsbeitrag
Frisch rezensiert.
Meinungen?
dreckskerl
2021-04-12 20:49:56
Ah, habe gerade im Albumthread Werbung gemacht.
Ich finde das auch ziemlich gut, extrem abwechslungsreich, unterhält ungemein schnell, mal schauen wie lange es hält.
Unbedingt anhören!
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