Creed - Human clay

Epic
VÖ: 20.09.1999
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

Enter nothingman?!

Man stelle sich die folgende Situation vor: Ein erwachsener Mann kehrt nach einem langen und kräftezehrenden Arbeitstag nach Hause. Dort angekommen legt er die neueste CD von Creed in seinen CD-Player. Plötzlich spricht eine Stimme aus dem Nichts zu ihm: "Nimm diesen herumliegenden Squash-Schläger, spring auf Deinen Couch-Tisch und schüttle Dein imaginäres wallendes Haupthaar zu diesen lieblichen Klängen!" Als der junge Mann wieder zu sich kommt, bemerkt er, wie die gegenüberwohnenden Nachbarn ihm wohlwollende Blicke zuwerfen.

Ja, ich gebe es zu - bei dem oben beschriebenen Kerl handelt es sich tatsächlich um mich. Bei dem absolut genialen "Say I" hat es mich übermannt. Ich mußte meinen Kopf wie zu "Master of puppets"-Zeiten bangen. Ein ultraschweres Gitarrenriff mit interesssanter Rhythmik trifft hier auf einen stark "verflangeten" Baß im anschließenden ruhigen Teil. So rockt man dynamisch, das macht Spaß. Scheibe abschneiden, Metallica! Leider hat der Rest des Albums nicht immer die Klasse dieses Songs. Es tauchen zwar immer wieder gute Ideen (man achte nur mal auf das "verschobene" Schlagzeug in "Wrong way" - geil!) auf; meist aber schaffen es Creed nicht, ein komplettes Lied lang die Spannung zu halten. Oftmals werden Lieder künstlich in die Länge gezogen und wirken dadurch insgesamt etwas zu langatmig.

Ein Problem, das Creed auch bei ihrem Debüt-Album "My own prison" schon hatten. Auch auf dem zweiten Album bleiben Creed eben ein zweischneidiges Schwert. Am Stil hat sich im Vergleich zum Debüt ohnehin nicht viel verändert. Creed klingen immer noch so, als würde Eddie Vedder jetzt bei Alice in Chains oder Metallica singen. Der Rock wird wieder einmal nicht neu erfunden. Aber wen kümmert das schon? Lieder wie "Say I", "Wrong way" oder auch die erste Single "Higher" sind solide Handwerkskunst und machen einfach Spaß. "With arms wide open" könnte zwar der zweite Teil von Pearl Jams "Nothingman" sein, gefällt mir aber trotzdem sehr gut. Wen der manchmal etwas ausufernde Pathos des Sängers Scott Stapp bislang schon störte, der wird gerade an diesem Lied seine helle Freude haben. Mich aber rührt es, und ich breite deshalb meine Arme aus.

Creed trauen sich heutzutage sogar noch den Poser-Rock der Achtziger (im Stile von Guns N' Roses und Konsorten) in "Faceless man" anzudeuten. Und siehe da: Wenn man es schon lange nicht mehr gehört hat, klingt's mal wieder ganz erfrischend. Richtige Rocker freuen sich garantiert über diesen Track. Der amtliche Soundtrack für das allsamstägliche Motorrad-putz-Ritual. Ein ständiges auf und ab also, wobei jedoch die guten Momente klar überwiegen. Wer "My own prison" schon zu seinen Lieblingsplatten zählt, kann hier bedenkenlos zuschlagen.. Alle anderen sollten sich zunächst beim Musikalienhändler ihres Vertrauens näher mit meinen Anspieltips beschäftigen.

(Matthias Allstadt)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Beautiful
  • Say I
  • Wrong way
  • With arms wide open
  • Higher

Tracklist

  1. Are you ready?
  2. What if
  3. Beautiful
  4. Say I
  5. Wrong way
  6. Faceless man
  7. Never die
  8. With arms wide open
  9. Higher
  10. Wash away those tears
  11. Inside us all
  12. Young grow old
Gesamtspielzeit: 61:19 min

Im Forum kommentieren

*Der Thread-Wiederaufersteherer*

2010-05-21 16:24:58

'Higher' ist der beste Song in der Bandgeschichte!

Simon

2006-10-30 13:53:14

Ja, Genervtheit trifft es vielleicht noch besser. Aber warum? Ich habe zu deinen Aussagen Gegenargumente geliefert, die meiner Ansicht nach nicht schlecht waren, oder zumindest meine Position "pro-Creed" einigermaßen akzeptal und sinngemäß widergegeben haben. Wenn du allerdings nur so genervt reagieren kannst, wenn ich mir erlaube Gegenaussagen zu den deinen zu treffen und du diese auch nicht Ernst nehmen kannst, dann bitte, brauchst du den Thread auch nicht mehr zu besuchen.

Tschengis

2006-10-29 20:45:30

Glaub mir, ein Wutausbruch sähe anders aus.
Es ist einfach nur Genervtheit. Und das, was Du hier verbreitest, klingt wie Fanboygequatsche allererster Güte. Is einfach so.
Ich sollte vielleicht wirklich am besten nicht mehr in diesen Thread reingucken.

Simon

2006-10-29 19:50:57

Mir macht es Spaß zu diskutieren. Ist das verboten?

Das was du hast, ist offensichtlich ein Aggression Sydrome. Also komm vielleicht erstmal etwas runter. Ich habe recht sinnvolle Argumente in meinen Antworten geliefert. Wenn du die Antworten scheiße findest, OK.. Wenn du mit Creed nichts anfangen kannst, auch OK. Aber meine Aussagen als Fanboygequatsche zu bezeichnen finde ich nicht ganz fair. Gemessen an deinem Wutausbrauch-Wasauchimmer waren sie aber nicht viel ungehaltvoller.

Wenn ich nun nochmal was zu deinen neuen Antworten sagen darf: Von einer Zeile auf einen ganzen Text zu schließen, ist nicht immer sinnvoll. Abgesehen davon, frage ich mich was daran falsch sein soll. Scheinbar bist du nicht an Glauben interessiert, kannst du es trotzdem akzeptieren, wenn andere sich damit beschäftigen?
Zu den Hooks: Wenn du unter Hook eine Harmonie verstehst, kann es sein dass deine Antwort passt. Wenn du unter Hook ein kleines oder großes Melodiegebilde verstehst, kann ich deine Antwort nur insofern nachvollziehen, alsdass manche möglicherweise etwas ähnlich sind. Aber es gibt andere Bands die bauen komplette Songs auf Powerakkorden auf, das mag sich gut anhören, macht umfassenderes Songwriting aber nicht schlechter. Und bei Creed fällt mir kaum ein Song bei dem sowas gemacht wird. Wenn man sich beispielsweise von Placebo das erste Album anhört, findet man etliche davon. Und Placebo finde ich gut.

Tschengis

2006-10-29 19:23:34

Mist. Es muss "die Hook" heißen.

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