Parkwalker - Distant phenomena

This Charming Man / Cargo
VÖ: 19.02.2021
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 7/10
7/10

A walk in the park

Äh, ja: Keine sonderlich kreative Überschrift. Aber es hilft eben nicht. Wenn die Assoziation vom Bandnamen schon vorgegeben wird und musikalisch dann auch noch so dermaßen konsequent umgesetzt wird, muss es einfach mal der offensichtliche Weg sein. Also: Parkwalker klingen wie ein Spaziergang. Vertont von Musikern, die wahrscheinlich viel American Football, vielleicht viel Rika, ganz sicher aber eine ganze Menge Slowcore gehört haben. Die übrigens auch zum Teil schon bei The Tidal Sleep für ordentlichen Krach gesorgt haben, jetzt aber zumindest zwischendurch mal keinen Bock auf Distortion und Geschrei haben. Im Wesentlichen weiß man also ziemlich genau, womit man es auf dem Erstling "Distant phenomena" zu tun bekommen wird.

Und so ziemlich alle Erwartungen, die man im Vorfeld an dieses Album stellen konnte, stellen sich als begründet heraus. Das ist lieblich, locker, luftig, in sich ruhend und bei flüchtigem Hören sogar nahe dran an Musik für Nebenher. Und trotzdem tut man "Distant phenomena" Unrecht, wenn man die sieben Songs auf fein ziselierte Gitarrenfiguren, wunderschön herausgeputzte Melodien und einen gewaltigen Hang zur Gemächlichkeit beschränkt. Weil schon die vernehmbare Lautstärke – das Album ist in der Tat ziemlich laut gepegelt – auf vorhandene Kraft aufmerksam machen möchte. Vielmehr aber, weil man allein schon im Laufe des Openers ein Gefühl dafür bekommt, in welche Höllenschlunde des entfesselten Krachs diese Songs an den richtigen Stellen abdriften könnten, wenn die Band sie nur ließe. Aber: Da haben Parkwalker ja keinen Bock drauf. Eine Tatsache, die den Songs merklich zu Gute kommt. Die Band aus Stuttgart spielt viel lieber mit der Erwartung, deutet kurz an, dass es jetzt vielleicht sehr laut werden könnte, lässt aber doch – wenn überhaupt – nur subtil die Muskeln spielen. Das schafft interessante Erlebnisse innerhalb der Stücke und sorgt für Freude beim Wiederhören.

Ganz nebenbei schaffen die fast vollständige Abwesenheit verzerrter Gitarren und das hintergründige, kraftstrotzende Brummen der Kompositionen für einen Albumfluss, in den man sich gut und gerne hineinlegen könnte. "Distant phenomena" läuft im besten Sinne erst mal an einem vorbei wie ein, nun ja, Spaziergänger. Einer, den man wiedesehen möchte, allerdings. Weil "Memento" seine Hörer richtiggehend anmutig einhüllt. Weil "Sky view" eine ganze Menge musikalischer Sehnsucht in den Himmel zeichnet und einen geradezu breiten Refrain im Gepäck hat. Und natürlich, weil das abschließende "Thievery" wohl auch problemlos auf ein Album der Vorbilder, die für dieses Album Modell gestanden haben, gepasst hätte. Oder um es kurz zu machen: "Distant phenomena" bietet ist eine knapp halbstündige Auszeit, ein Durchatmen. Einen Spaziergang eben.

(Martin Smeets)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Welcome to gravity
  • Memento
  • Thievery

Tracklist

  1. Night out
  2. Welcome to gravity
  3. Memento
  4. Sky view
  5. With me
  6. The very road
  7. Thievery
Gesamtspielzeit: 29:01 min

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Niggo

2021-03-10 22:11:38

Findz ganz geil eigentlich 🌳🚶🏻‍♂️🌳🌳 ;)

Armin

2021-03-10 20:41:39- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

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