Blackout Problems - Dark
Munich Warehouse / SonyVÖ: 15.01.2021
Wir sind da
Blackout Problems stehen noch immer am Scheideweg. Und noch immer gilt, was Kollege Uhlig im Sommer 2018 gleich zu "Kaos" zum Besten gegeben hat, dem, auch wenn die Band und ihr Label ihr Debüt noch immer stramm verleugnen, dritten Album der Band: Ja, bis zu einem gewissen Grad hat sich das Quartett aus München Respekt und Kudos erarbeitet, doch durch die gläsernen Decken des Alternative Rock vermochten sie einfach nicht zu stoßen. Zumal in der Schmuddelecke der Kritikergilde bis heute Leute wie der Verfasser dieser Zeilen stehen, die gewisse Parallelen zwischen der Band und, sagen wir mal, Markus Lanz sehen: Probiert viel, ist stets bemüht, wirkt trotzdem unecht wie Wachsgemüse bei Ikea. Die Tatsache, dass Blackout Problems mit "Dark" jetzt, nun ja, Dark-Pop als neues Handlungsfeld für sich entdeckt haben möchten? Wasser auf die Mühlen der bösen Zungen. Kombiniert mit der Angst, die Band frage nun zu jedem dramatischen Moment "Was macht das mit einem?".
Das passiert aber nicht. Genausowenig wie sich diese andere Berfüchtung, die "Ordinary life"-Liquido-Gedächtniszombies könnten auf "Dark" eine Renaissance erleben, bewahrheitet. Ganz im Gegenteil: Kritische Stimmen ersticken die vier Herren von der ersten Sekunde an erfolgreich im Keim. Mit einer bewundernswerten Ist-mir-egal-Haltung rollt die Band im Opener "Murderer" Teile des neuen Bandsounds aus, dessen technoides Element sich überraschend gut mit Mario Radetzkys und Marcus Schwarzbachs immer noch manchmal etwas verkrampfter Gesangsarbeit versteht. Und vor allem mit den unaufdringlichen Gitarren, die die Band ganz beiläufig in den Ring schickt. Sogar die vermeintliche Sünde, Wörter im Song zu buchstabieren, nimmt man der Band nicht krumm. Weil es passt. Und weil kurz vor Schluss ein tolles Solo serviert wird. Mindestens ebenso zwingend setzt "Brother" die Reise fort, beweist dabei recht eindrücklich, dass sich die Band trotz hörbarer Neuorientierung im Sound im Grunde nicht verändert, sondern lediglich erfolgreich neue Elemente im eigenen Sound integriert hat und hat natürlich eine Melodie dabei, der man sich nicht widersetzen mag. Widerstand ist zwecklos.
Und wenn im Anschluss "Germany, Germany" zu Autotune greift, sich trotzdem als rumpeliger Uptempo-Rocker geriert und den "Germany, Germany"-Rufen ein simples wie effektives "Don't go back into history" hinterherschickt, wirft man alle bisherigen Urteile über Blackout Problems über Bord und klatscht gerne und laut Applaus. Ja, das ist richtig gut. Und wird noch besser, wenn sich "Darling" im Anschluss minutenlang einfach nach Lust und Laune austoben darf. Da hört man eine Band, die angekommen ist im eigenen Schaffen, die mutig und zielgerichtet agiert und jede Menge Trümpfe im Songwriting-Ärmel zu haben scheint. Vielleicht hätte an mancher Stelle, wie etwa dem gefährlich nah am Pop-Nirgendwo wandelnden "House on fire" die ein oder andere kritische Stimme im Studio gut getan, um die Band nach all den Volltreffern wieder zurück auf den Teppich zu holen. Vielleicht gibt es ein paar Momente, zu denen man in der Kritikerschmuddelecke ein Lamento anstimmen kann.
Doch das ist okay. Weil Blackout Problems fast immer rechtzeitig an Land finden, bevor die Chose wirklich abzusaufen droht. Mit dem von harten Kontrasten geprägten "Drive by", das zwischenzeitlich gar ein bisschen hässlich des Weges kommen darf. Oder mit dem rundherum gelungen Titeltrack. Oder mit dem geradezu sakral startenden Closer "Ghost", der "Dark" mit den passenden Worten "Love thy neighbor" beenden darf. Blackout Problems mäandern nicht länger ziellos durch die Weiten des Alternative Rock. Sie haben ihre Nische gefunden. Glückwunsch!
Highlights & Tracklist
Highlights
- Brother
- Germany, Germany
- Darling
Tracklist
- Murderer
- Brother
- Germany, Germany
- Darling
- House on fire
- Dark
- Lady Earth
- Drive by
- Lovers
- Seven
- Fireman
- Heaven
- Ghost
Im Forum kommentieren
Armin
2021-01-05 20:30:25- Newsbeitrag
Frisch rezensiert.
Meinungen?
Armin
2020-10-02 20:22:22- Newsbeitrag
BLACKOUT PROBLEMS veröffentlichen "Dark"
–
Titeltrack des neuen Albums
(VÖ: 15.01.2021)
BLACKOUT PROBLEMS werden am 15. Januar 2020 ihr neues Album "Dark" veröffentlichten. Heute präsentiert das Quartett aus München die zweite Single des Albums, das Titelstück "Dark". Seht das zugehörige Musikvideo hier:
Die Band sagt zum Song: "As you enter the D.A.R.K. you enter the world of Blackout Problems a bit more and find yourself surrounded by different moods and impressions which resemble a walk through a crowded place. We got the musicthat is quite energetic but also dreamy, we got the arrangement of the song that is partly a well know structure of a pop song which makes you feel at home, just to discard that feeling abruptly in the end and we of course got the lyrics which let you dive in deep into the minds of 2020 where we have to ask the question if we as a human species want to continue our mad crusade of exploiting each other and the planet we’re living on. Which better place to shoot a video in than a slaughterhouse?"
Die Single "Dark" steht auf allen gängigen Streaming Plattformen bereit, der Vorverkauf zum Album läuft bereits: https://blackoutproblems.lnk.to/Dark
Bereits vor einigen Wochen hatte die Band die Single ‘MURDERER‘ veröffentlicht, auf der die Band zeigt, dass sich Wut verwandeln muss. Die Wut, das ist der Unmut über den Zustand einer Gesellschaft die unfähig scheint – trotz aller Warnhinweise, die uns die Geschichte und die Wissenschaft aufzeigt – einen friedlichen und zukunftsfähigen Ort zu gestalten. So gerechtfertigt diese Wut ist, so wichtig ist aber auch der Prozess den der Song ‘MURDERER‘ beschreitet: Von Schmerz hin zum Mitgefühl, von einer einzelnen Stimme hin zu einem gesellschaftlichen Chorus.
Armin
2020-08-14 19:06:56- Newsbeitrag
BLACKOUT PROBLEMS veröffentlichen "Murderer"
–
Erste Single des neuen Albums "DARK"
(VÖ: 15.01.2021)
(photo credit: Moritz Schinn)
Um einen Song zu schreiben, der ‘MURDERER‘ heißt, aber mit den Worten „L.O.V.E for everybody“ endet, braucht es eine Band die drei Dinge verstanden hat: Erstens, politischer Aktivismus und Systemkritik ist notwendig, um Menschenleben zu schützen. Zweitens, Die Welt ist auch in ihren Gefühlen der Wut, Verwirrung und des Mitgefühls eine vernetzte Gemeinschaft. Und drittens, eine viereinhalb-minütige Steigerung vom Schmerz hin zum Mitgefühl, von einer einzelnen Stimme hin zu einem gesellschaftlichen Chorus, kann ein Werkzeug sein, um genau das zu kanalisieren.
‘MURDERER‘ ist die erste Single aus dem Album DARK (VÖ: 15.01.2021) von BLACKOUT PROBLEMS, auf der die Band zeigt, dass sich Wut verwandeln muss. Die Wut, das ist der Unmut über den Zustand einer Gesellschaft die unfähig scheint – trotz aller Warnhinweise, die uns die Geschichte und die Wissenschaft aufzeigt – einen friedlichen und zukunftsfähigen Ort zu gestalten. So gerechtfertigt diese Wut ist, so wichtig ist aber auch der Prozess den der Song ‘MURDERER‘ beschreitet: Von Schmerz hin zum Mitgefühl, von einer einzelnen Stimme hin zu einem gesellschaftlichen Chorus.
Seht das Musikvideo zum Song hier:
Dass sich der Sound der ersten Vorab-Single ‘MURDERER‘ gründlich von dem bisherigen Output unterscheidet, liegt keineswegs an der neu gewonnenen internationalen Ausrichtung, sondern in einer grundsätzlichen Eigenschaft der Band begründet. „Wir schreiben über unser Leben. Somit laufen wir nicht Gefahr einen Song zwei Mal zu schreiben. Dinge können sich ähneln oder gleiche Ursprünge haben, aber nichts wird jemals das Gleiche sein. Am Ende bleibt alles für immer anders. 2020 hat das schon im Juni bewiesen.“
Eben diese Werte und Haltungen sind Voraussetzung für die eindrückliche Transformation, die die Band seit ihrer ersten Veröffentlichung bis hin zu ihrem nunmehr dritten Langspieler durchlaufen. Mit DARK haben Blackout Problems ein Werk geschaffen, das den Weltschmerz einer Generation einfängt und denjenigen eine Stimme gibt, die es nicht müde sind sich von eingefahrenen Strukturen und längst überwunden-gedachter, destruktiven Denkmuster, aufzulehnen und für Liebe, Respekt und Soziale Gerechtigkeit einzustehen.
Dark-Pop, das ist der Spagat zwischen clean und verzerrt, zwischen analog und digital, zwischen anprangernd und vereinend den die 2012 gegründete Band aus Mario Radetzky (Gesang, Gitarre), Marcus Schwarzbach (Bass, Gesang), Michael Dreilich (Schlagzeug) und Moritz Hammrich (Gitarre, Gesang), wagt. Ein Spagat, der die Spannungen der zeitgeschichtlichen Schwarz-Weiß-Debatten mithilfe Genre-übergreifende Vielfalt gut auf den Punkt zu bringen scheint – The Shape of Pop to come?
In einer Analogie, in der die Band der Ort ist, auf dem die Mitglieder wohnen, entschied man sich 2014, trotz der Möglichkeit größerer Wachstumstreiber in Form von großen Labels für organisches Wachstum auf eigene Rechnung und gegen eine Überforderung des eigenen Kosmos. Unter dem eigens gegründetem Label veröffentlichte die Band (neben einer Handvoll Singles und EPs, die Alben Holy (2016) und KAOS (2018), die sich beide in den Offiziellen Deutschen Albumcharts platzieren konnten – letzteres kletterte sogar bis auf Platz 25. Zuletzt absolvierten sie eine vierzig Dates umfassende Europa-Tour im Vorprogramm von Royal Republic, gefolgt von der ersten eigenen internationalen Konzertreise mit neun Auftritten in England, Frankreich, Holland, Tschechien, Ungarn, Österreich und der Schweiz und sind damit in Dimensionen angekommen, die umfangreicheren Ressourcen bedurften, und unterschrieben beim Sony-Music-Label RCA.
DARK erscheint am 15.01.2021 via Sony Music/Munich Warehouse.
BLACKOUT PROBLEMS online:
Homepage: https://www.blackoutproblems.com/
Facebook: https://www.facebook.com/blackoutproblems/
Instagram: https://www.instagram.com/blackoutproblems/
Spotify: https://artists.spotify.com/c/artist/22P5BkhcPUCtDGC9laXpDM/home
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