Stälker - Black majik terror

Napalm / Universal
VÖ: 30.10.2020
Unsere Bewertung: 7/10
7/10
Eure Ø-Bewertung: 6/10
6/10

Ein Höllenritt im Galopp

Aktuell scheint es sich zu einem kleinen Trend zu entwickeln, dass (halb-)nackte Frauen auf Metal-Covern von apokalyptischen Schlangen angefallen werden. Dabei ist das Leben in der Quarantäne eigentlich schon realitätsentfremdend genug. Wer braucht da noch ein Album, das so klingt, als hätte jemand ein paar Speed-Metal-Aufnahmen aus den 80ern unterschlagen, um sie vierzig Jahre später zu veröffentlichen? Antwort: ungefähr jeder, der rohem, metallischem Geschwindigkeitsrausch etwas abgewinnen kann.

Konnten Stälker bereits mit ihrem Demo "Satanic panic" reichlich Staub im Underground aufwirbeln, ging es für das Power-Trio mit der Debüt-Langrille "Shadow of the sword" gleich einen Riesenschritt nach vorn – zu Napalm Records. Aber auch ein großer Plattendeal bringt die Band nicht dazu, auch nur eine Spur allgemein verträglicher Raserei an den Tag zu legen.

Mit halsbrecherischen Gitarrenriffs und Schlagzeugtornados – namentlich mit "Of steel and fire" oder auch dem Titeltrack "Black majik terror" – preschen Stälker voran und pfeifen dabei genauso auf eine glasklare Produktion wie auf gekünstelte Schnörkeleien. "Black majik terror" trieft vor purer Ungeschliffenheit, denn die Niederländer nehmen sich mit den "Kill'‘em all"-Metallica und Evil Invaders ein kräftiges Beispiel an alten Hasen und jungen Wilden.

Rockröhre Daif schwenkt gekonnt zwischen Dan Beehler (Exciter) und schrillem King-Diamond-Falsett hin und her. Selbst wenn Stälker wie auf "Holocene's end" oder "The cross" mal etwas vom Gas gehen, bricht die Hölle über den Zuhörer herein. Die Truppe genießt schiere Narrenfreiheit und schleudert nur so mit Riffs um sich, die allesamt zum Headbangen anregen. "Black majik terror" ist ein Schauspiel der Extreme – in gleich mehrerer Hinsicht.

Ruppig und ungeschönt zeigen Stälker, wie eiserne Retroromantik im 21. Jahrhundert zu klingen hat, ohne dabei einschlägige Künstler als Musterschablonen zu zweckentfremden. "Black majik terror" dürfte also nicht weniger als das Aushängeschild einer nachkommenden Garde von Speed-Metal-Bands sein – Kultstatus programmiert!

(Tom Lubowski)

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Highlights & Tracklist

Highlights

  • Of steel and fire
  • Black majik terror
  • Sentenced to death
  • Holocene's end

Tracklist

  1. Of steel and fire
  2. Black majik terror
  3. Sentenced to death
  4. Stalker
  5. Holocene's end
  6. Demolition
  7. The cross
  8. Iron genocide
  9. Intruder
Gesamtspielzeit: 39:11 min

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Armin

2020-10-28 22:20:14- Newsbeitrag

Frisch rezensiert.

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